CDU zum Halle-Anschlag: Handeln der Polizei war vorbildlich

Am Mittwoch ging es im Landtag von Sachsen-Anhalt wieder um den Terroranschlag von Halle mit zwei Toten. In der Sitzung des 19. Parlamentarischen Untersuchungsausschusses (PUA) wurden unter anderem die Leiterin des Polizeireviers Halle und der Direktor der Polizeiinspektion Halle als Zeugen vernommen. Die CDU ist mit dem Handeln der Polizei zufrieden. Die Polizeibeamten hätten fehlerfrei gehandelt, das Verhalten sei positiv gewesen, sagte Chris Schulenburg, Obmann der CDU-Landtagsfraktion von Sachsen-Anhalt:
„Die Aussagen der Zeugen waren für uns nicht überraschend. Die Überprüfung des Schutzes jüdischer Einrichtungen in Sachsen-Anhalt wurde durch das Ministerium für Inneres und Sport (MI) mehrfach veranlasst. Die Polizeibehörden wurden durch das MI wiederholt auf die Gefährdung jüdischer Einrichtungen hingewiesen, um das Problembewusstsein zu schärfen. Die Erlasslagen des Ministeriums wurden in der Polizeidirektion bzw. der Polizeiinspektion Halle ordnungsgemäß umgesetzt. Die Kontaktpflege der Polizeidirektion bzw. Polizeiinspektion Halle mit der jüdischen Gemeinde zu allgemeinen und besonderen Schutzmaßnahmen ist regelmäßig erfolgt. Es war geübte Praxis, sich im Vorfeld von Veranstaltungen mit der jüdischen Gemeinde abzustimmen. Erforderliche Schutzmaßnahmen wurden nach eigener Lagebeurteilung durchgeführt. Die Einschätzung der Gefährdungslage hat nicht dazu geführt, dass es zu einer Herabsetzung der Schutzmaßnahmen kam. Weder polizeilich noch mangels entsprechender Anfragen aus der jüdischen Gemeinde wurde das Erfordernis einer polizeilichen Begleitung des Gottesdienstes am Jom Kippur gesehen.
Die Landespolizei ist personell und technisch dazu befähigt, terroristische Lagen gut zu bewältigen. Bestehender Optimierungsbedarf wurde erkannt und konzeptionell und praktisch umgesetzt. Die Konzepte zur Prävention, Verhinderung und Bewältigung von Amoklagen und terroristischen Anschlägen sind hinreichend in die Aus- und Fortbildung der Landespolizei impliziert. Die Landespolizei ist für die Themenfelder Antisemitismus und interkulturelle Kompetenz sensibilisiert und die Vermittlung von diesen Kenntnissen ist Bestandteil der Ausbildung unserer Polizistinnen und Polizisten in Sachsen-Anhalt.
Die Zeugenaussagen bestätigen vollumfänglich die Berichterstattungen des Ministeriums für Inneres und Sport zur Einsatzführung und Erstintervention am Anschlagstag. Im Ergebnis ist festzustellen, dass die Polizeibeamten am Einsatztag fehlerfrei gehandelt haben.“
Liest sich wie eine typische DDR-Jubelmeldung im „Neuen Deutschland“. Wenn es nicht so traurig wäre, könnte man darüber lachen.
Wer sich mit den Geschehnissen beschäftigt hat, weiß, dass es nicht nur einen Fehler der Polizei gab.
Ich halte mich mit derartigen Vergleichen sonst sehr zurück, aber dieses Mal habe ich tatsächlich das Gleiche gedacht. So wie der Anschlag abgelaufen ist, von einem fehlerfreien Verhalten aller Beteiligten zu sprechen, ist ja fast höhnisch den Opfern gegenüber.
Lächerlicher als so, kann man die Geschehnisse wohl nicht einschätzen.
Der Typ erschießt zwei Menschen und sich selbst einen Reifen, fährt dann locker und langsam aus der Stadt, verletzt noch zwei Menschen und fährt noch 90 Minuten durch die Gegend – aber „das Handeln der Polizei war vorbildlich“.
Was für eine Verhöhnung der Opfer!
Aber das Decken unfähiger Beamter hat ja Tradition in unserem Land.
Helden wie dich bräuchten die bei der Polizei bestimmt. Du wärst natürlich nach 2 Minuten vor Ort gewesen und hättest den Tag gerettet. Im Nachhinein ist es auch völlig simpel, da kennt man die Wege und die Motive des Täters. Ich erinnere mich noch ganz gut an den Tag, u.a. an viele Falschmeldungen, die es nicht einfacher gemacht haben.
Muss denn ständig das Bild mit der erschossenen Frau benutzt werden, wenn es um den Anschlag geht. Wie muss es den Angehörigen gehen, die dieses Bild immer wieder sehen? PIETÄTLOS!
Sehr eigenartig, dass in einem Bericht des Spiegels steht, dass der Polizei in Halle der jüdische Feiertag gar nicht bekannt war:
https://www.google.de/amp/s/www.spiegel.de/panorama/justiz/halle-anschlag-auf-synagoge-polizei-war-juedischer-feiertag-nicht-bekannt-a-7ef5bd6e-c38b-40ea-80d1-ac005a322338-amp
Ja und…?
Jüdischer Feiertag…ich würde sagen ist keine Polizeiliche Pflicht diese zu kennen!
Was am Ende auch kein Unterschied macht,es wäre an jedem Tag chaotisch abgelaufen.
Polizisten sind eben auch nur Menschen u das in diesem Moment nicht alles so verläuft wie im Lehrbuch…irgendwo auch verständlich.
„Polizisten sind eben auch nur Menschen u das in diesem Moment nicht alles so verläuft wie im Lehrbuch…“
Der „Moment“ dauerte den halben Tag lang, während man lieber die hallesche Bevölkerung weggesperrt hat, statt den angeschossenen Täter durch holprige Nebenstraßen zu verfolgen und zumindest an der Flucht Richtung Landsberg zu hindern.
Auch in der Fahrschule lernt man aus dem Lehrbuch und muss trotzdem in der realen Welt klarkommen, was dem Großteil der Autofahrer auch gelingt. Die Autofahrer werden noch nicht mal dafür bezahlt, im Gegenteil, während Polizisten gute Beamtengehälter bekommen.
Natürlich sollte die Polizei wissen, wann Synagogen besonders stark frequentiert werden, weil die Wahrscheinlichkeit von Anschlägen mit großer Opferzahl dann besonders hoch ist.
„Polizisten sind eben auch nur Menschen“.
Es gibt Jobs, in denen jede (!) Person exakt nach höchsten Qualitätsstandards arbeiten muss. Ausnahmslos.
Evtl. mal diesen Beitrag hier lesen: https://twitter.com/stephanpalagan/status/1269798973176496131
„vollumfänglich“ – sie können’s nicht lassen, aus ihren Dienstanweisungen abzuschreiben.
Polizei hat fehlerfrei gehandelt.Natürlich gibt es immer Leute, die vom Polizei Dienst keine Ahnung haben und ihren Senf dazu geben müssen.Die hatten noch nie eine Uniform an.
„Natürlich gibt es immer Leute, die vom Polizei Dienst keine Ahnung haben und ihren Senf dazu geben müssen.Die hatten noch nie eine Uniform an.“
Wir haben derzeit sogar die zweite Bundesverteidigungsministerin in Folge, die niemals eine Uniform anhatte.
Einige haben offenbar zu oft Uniform getragen und sich das Denken abgewöhnt.
Wer findet, dass die hallesche Polizei „fehlerfrei “ gehandelt hat, dem ist nicht mehr zu helfen.
Stimmt wohl, und zwar wenn man vom sog. gesunden Menschenverstand ausgeht. Aber wenn eben alles auf Kosten-Nutzen heruntergebrochen wird kommt sowas dann heraus. Keine Kenntnisse von möglichen Gefahrenlagen. Jom Kippur, wasn’das?
Und dann macht der Knilch da noch auf der LuWi seinen Spaziergang. Gegen zwei Beamte… wo waren zwanzig andere? Gibt es überhaupt gute und bessere Schützen im Bestand der Ortspolizei? Und hätte sie Ausrüstung gehabt?
Man wird wohl sehr viel mehr auf Häuserkampf abzielen müssen, auf militärtaktisches Verhalten.
Es gibt ein Video vom Geschehen.
Wer da noch behauptet, die Polizei hätte „vorbildlich gehandelt“ begeht doch bewusste Täuschung.
Halten die uns für komplett bescheuert?
Offenbar…