Der revolutionäre Herbst 1989 – Wer war dabei? – Stadtmuseum Halle sucht Zeitzeugen
Halle im Herbst 1989: Während hier wie im ganzen Land offiziell der 40. Geburtstag der Deutschen Demokratischen Republik gefeiert wird, macht sich die Unzufriedenheit der Bevölkerung mit ihrer Regierung immer stärker Luft. Mutig gehen auch in Halle Menschen auf die Straße und fordern Reformen. Sie demonstrieren friedlich, halten Mahnwachen und versammeln sich. Die Angst vor einer Eskalation durch staatliche Eingriffe steigt, u. a. vor dem Hintergrund von Verhaftungen nach Veranstaltungen.
Am 2. November 1989 stehen tausende Hallenserinnen und Hallenser dicht gedrängt auf dem Marktplatz. Lautstark kommentieren sie die Rede von SED-Bezirkschef Hans-Joachim Böhme, der von den Stufen des Ratshofes herab versucht, den Menschen auf eine ganz eigene Weise „ins Gewissen zu reden“.
Der Fotograf Lutz Sebastian hat dieses und weitere Ereignisse des Herbstes 1989 festgehalten. Das Stadtmuseum sucht nun nach den Gesichtern und Geschichten auf den Bildern, die auf https://stadtmuseumhalle.de/herbst-1989 zu sehen sind.
Wer erkennt sich auf den Fotos wieder? Wer war damals auf dem Marktplatz dabei, wer nahm an den Montagsdemos teil, wer erlebte polizeiliche Übergriffe oder wurde per Befehl dazu verpflichtet, an diesen Handlungen auf seiten der Polizei teilzunehmen? Das Stadtmuseum sucht nach Zeitzeuginnen und Zeitzeugen, die ihre Erlebnisse schildern. „Wir werden uns an einem Ort der Ereignisse im Herbst 1989, dem Marktplatz auf eine Zeitreise begeben, die historischen Fotografien zeigen und es ermöglichen, die „Böhme-Rede“ zu hören. Schön wäre, wir lernen viele bisher unbekannte Menschen kennen, die auf den Fotografien zu sehen sind und können mit ihnen ins Gespräch kommen.“, so Jane Unger, Direktorin des Stadtmuseums Halle. Die Gespräche sind Teil eines Zeitreise-Nachmittags am 3. Oktober ab 14.00 Uhr auf dem Marktplatz mit vielen Programmpunkten für Jung und Alt.
Beiträge können an: stadtmuseum@halle.de, geschickt werden. Fotos und Geschichten werden nach Absprache veröffentlicht.
Foto Lutz Sebastian
Da wird sich doch die gesamte revolutionäre Kommentarspalte von DbH melden um zu berichten wie es war und zu argumentieren warum sie es dann doch nicht mehr wollen wie sie es sich einst erträumten.
„Dafür sinn mor 89 nich off de Straße jejangen“
„Das hätts damals nich jejähm“
„Zu DDR-Zeiten hättmer…“
„Mit Demokratie kommich jar nich zurechte“
Na ja, erstens kommt es anders und zweitens als man denkt. Ich glaube schon, dass die Erwartungen, was man sich zu Wendezeiten erhofft hatte und dann die Realität, mit der man in Nachwendezeiten konfrontiert wurde, gewisse Diskrepanzen aufwiesen, so dass mehrheitlich Frustrationen bis hin zu Trotzreaktionen die Folge waren, deren Auswirkungen sich bis in die Gegenwart erstrecken. Bärbel Bohley wird folgendes Zitat zugeschrieben: „Wir wollten Gerechtigkeit und bekamen den Rechtsstaat.“ Auch wenn die Zuschreibung in dieser Form nicht korrekt ist, bringt das Zitat dennoch die Befindlichkeiten sehr gut auf den Punkt.
Tja.
Dem (vermeintlichen) Bohley-Zitat ist inhaltlich nichts hinzuzufügen. Der Text des abgebildeten Transparentes bildet prägnant den Auslöser ab und passt auch gut zum Ergebnis der „Revolution“.
,,Konter……“
@Revolutionäre aller Zonen…Du hättest Gynäkologe werden sollen, da wäre der Durchblick besser !
Un du Depp bist zu der Zeit noch mit dor Dromnel um cristboom jeloofen unn hast noch in nachhaltliche boomwolwindeln jeschissen.. also mach dei dummes fressbred zu.
„der kleine Rebell möchte bitte am Infostand abgeholt werden, seine Mama wird gesucht“
Dumme Kommentare abgeben und sich über andere aufregen, Du bist kein Rebell, Du bist bedauernswert!
Na? Wieder zu doof zum rechnen?
So still hier!
Sonst wird hier doch regelmäßig über die DDR fabuliert.
Als Nachwendekind, wirst du es nie verstehen !
👍 Ich war dabei. Unvergesslich die vielen Menschen
Ich war am 16. Oktober 1989 in Leipzig dabei und habe von den polizeilichen Vorfeldmaßnahmen in Wolfen etwas mitbekommen, als dort auf dem Bahnhofsvorplatz alternativ aussehende bevorzugt junge Leute davon abgehalten wurden, mit dem Zug nach Leipzig zu fahren.
In Halle war ich bei den Demos nicht dabei, aber ab Ende Oktober in Wolfen, wo wir dort dann das Neue Forum und den Demokratischen Aufbruch ins Leben gerufen haben. Unvergessen dabei die Rolle des damals dort aktiven Pfarrers, der später Landesbischof der evangelischen Kirchenprovinz Sachsen-Anhalt wurde.
In Halle ergaben sich ab Mitte November einige Aktivitäten im Rahmen vom Neuen Forum, wo es Bezirkssprecherkonferenzen gab. Mit dem Trend hin zur Deutschen Einheit wurde das Neue Forum jedoch politisch abgehängt. Der Demokratische Aufbruch hatte mit IM Wolfgang Schnur einen kurzen Hype im Sog der CDU, bevor dann kurz vor der Wahl im März 1990 der DA erst in die Versenkung verschwand und dann mit der CDU fusionierte.
Spannende Zeiten damals …
Dubistwolfen
Nachtrag: Der Pfarrer in Wolfen war Axel Noack. Ein sehr sympathischer Zeitgenosse, der sich der Arbeiterschaft verbunden fühlte und nach dem Niedergang des DA zur SPD fand.
Welche Fotos? Gibt doch nur eins
Geh mal auf den Link „Stadtmuseum/Herbst’89“, dort sind einige mehr.
Da ist ein Link im Text. Hast du Internet?
könnte er sonst bei DbH kommentieren ?
Und wenn der gemeine Bürger heute auf die Straße geht, ist er ein Nazi.
Humbug.
Falsch. Wenn der gemeine Nazi auf die Straße geht, ist er ein Nazi
Die Hälfte Hartzer.
@ Schmidt, wenn er einer ist, dann ja
Es wäre auch mal interessant, wie es den 89 ‚ern heute geht und ob sie heute auch für ihre “ Rechte“ wieder auf die Straße gehen würden. 🤔🤔🤔
Hier ist Einer! Ich war 1089 aktiv, kämpfte für Demokratie und Menschenrechte und bin noch immer glücklich darüber, dass wir die DDR überwinden konnten. Ich habe mich danach bis heute immer weiter politisch eingebracht, bin Mitglied im Betriebsräten geworden, bin überzeugtes Gewerkschaftsmitglied (jetzt im 33. Jahr), habe mich an Streiks für bessere Arbeitsbedingungen beteiligt, sie auch ab und an selbst organisiert und Mitglied einer Partei. Ich lebe gern in unserem Gesellschaftssystem und möchte daran nichts ändern, auch wenn es hier und da Reformbedarf gibt. Wir bräuchten z.B. mehr Umverteilung und mehr soziale Gerechtigkeit.
Morgen bin ich mit den Schüler*innen zusammen auf der Straße zum Klimastreik. Auch beteilige ich mich bei Demonstrationen z.a. gegen die Bewegung Halle, gegen Nazis und Antidemokrat*innen, die unsere Demokratie in Frage stellen. Es darf auf deutschen Boden nie wieder eine antidemokratische Gesellschaft entstehen!!!
Schön für dich! hast die Zeit genutzt und genossen. Leider hast du aber auch das gendern gelernt… Schade eigentlich. Grundsätzlich sind aber deine Argumente gut und richtig. Fallen nur bei den Menschen hier auf unfruchtbaren Boden, die für ihr Leben und ihr Ungemach „den Staat“ oder „die Politik“ einzig verantwortlich machen. Fakt ist, dass nach 1989 Möglichkeiten offen standen, von denen konnte man früher nur träumen. Freiheit, Bildung und Entfaltungsmöglichkeiten. Und auch öffentliche Kritik am Staat ist möglich, sachlich oder unsachlich. Haben viele hier vergessen.
Ja. Ich bin als Mann auf der Grundlage der Gleichstellung von Mann und Frau zu 100 Prozent für das Gendern der Sprache. Ich verstehe überhaupt nicht, was dagegen spricht, es sei denn, MANN will keine Gleichstellung. Dann sollte MANN es laut sagen. Es sind vor allem die Männer, die das Gentern kritisieren und nicht die Frauen.
Ich hätte auch nichts dagegen, wenn wir mal für 5 Jahre nur die weibliche Formen benutzen. Warum z.B. nicht einmal Herr Professorin schreiben usw..
Wenn dieses auch kritisiert wird (was übrigens wieder von Männern kommt), kann man gut erkennen, wie kleingeistig die Ablehnung einer gegenterten Sprache ist.
Ich bitte wirklich alle Menschen um ein wenig mehr Toleranz, Sensibilität sowie Achtung vor allen anderen Geschlechtern.
„…es sei denn MANN will keine Gleichstellung.“ Also die Frauen die ich kenne, schütteln über dieses Vergewaltigung der Sprache bestenfalls verständnislos mit dem Kopf. „Warum z.B. nicht einmal Herr Professorin schreiben usw..“ Mal von ab dass da ein ? fehlt, ein „Herr Professorin“ gibt es nicht und unterstreicht gleichzeitig den Unfug. Weil: Es gibt Frau oder die Professorin, Herr oder der Professor. Beispielkette beliebig erweiterbar, da die jeweiligen Formen schon immer Bestandteil unserer Sprache sind. Somit hat die Normalanwendung unserer Sprache mitnichten etwas mit „…kleingeistiger Ablehnung… .“ zu tun. Das trifft im übrigen auch auf die Verdendenlischung unserer Sprache zu. Der gleiche Unfug, die gleiche Vergewaltigung.
Verdenglischung muß es richtig heißen.
„Fakt ist, dass nach 1989 Möglichkeiten offen standen, von denen konnte man früher nur träumen. Freiheit, Bildung und Entfaltungsmöglichkeiten.“
Bildungsmöglichkeiten gab es auch früher, sogar bessere als heute. Die heutige Freiheit wird gerade immer mehr eingeschränkt und endet sowieso, wenn der Geldbeutel leer ist. Entfaltung endet ebenfalls mit dem Ende des Geldes.
@Demokrat , Antidemokraten sind doch zuallererst die Grünen ,FFF und die letzte Generation die neben ihrer Ideologie keine andere Meinung gelten lassen .
Absolut Falsch. Lies Dir mal das Parteiprogramm von Bündnis90/DIE GRÜNEN durch und beschäftige Dich mit der Funktionsweise unserer Demokratie. Auch die FDP, die CDU/CSU und DIE LINKE sind überzeugte demokratische Parteien auf der Grundlage unses Grundgestzes.
Das sieht bei der AfD ganz anders aus – antidemokratisch durch und durch.
Genau umgedreht.
„…Ich war 1089 aktiv,, .“ da hast du aber viel erlebt. Eventuell kennst du auch den kleinen Trompeter oder Ernst Thälmann ?
Es war das schönste, für die Freiheit auf die Straße zu gehen. Danke an Helmut Kohl ,Genscher und Gorbatschow, sonst wäre es niemals,bei allen Schwierigkeiten dazu gekommen !!!
Aber glücklicher scheinst du ja trotzdem nicht zu sein, wenn du dich „BESORGTER Hallenser“ nennst.
Dauerfrust als Lebensinhalt.
Na ja.
Ist dir selbst ja auch nicht wirklich fremd, nech? 🙂
Gorbatschow? Der, welcher seine gute Grundidee („Glasnost und Perestroika“) letztlich selber verraten hat? Der, welcher mit keine NATO-Osterweiterung lediglich das Gebiet der DDR gemeint haben soll? Der, welcher sich, ich unterstelle ihm mal Gutmütigkeit, vom Westen hat über den Tisch ziehen lassen und die UdSSR aufgelöst hat und wir den darauf fußenden Schlamassel heute erleben? Für mich ist Gorbatschow eine zwiespältige Figur der Geschichte, weil er seinen Weg entscheidend verlassen hat. Ja, es ist heute, zumindest in D, bunter, die allgemeine Weltlage hat sich mit dem Zusammenbruch des Ostblocks jedoch deutlich destabilisiert. Die Zahl der Bürgerkriege, Unruhen, Scharmützel, Terroraktionen und Kriege, hat jedenfalls deutlich zugelegt. Die globale Sicherheitsstatik ist aus dem Gleichgewicht geraten und Gorbatschow hat mit falschen Entscheidungen Anteile daran.
Empfehlung: Binde Dir ein rotes Halstuch um und schau mal, welche Unruhen und Kriege die 80er Jahre geprägt haben. Dann rechne mal gegen heute auf.
1980-1990: 17 Erwähnungen. Darunter der heldenhafte Kampf des selbsternannten Demokratieerfinders und -exporteur, nach Art des Hauses, USA gg. die Großmächte Panama und Grenada, sowie die Beteiligung im Bürgerkrieg in Nicaragua.
1990-2023: Ab 40 Erwähnungen habe ich aufgehört zu zählen.
Die erste Demo habe ich verpasst, an allen anderen habe ich teilgenommen. Wenn ich gewusst hätte was für Laien und heute regieren, wäre ich zu keiner Demo hingegangen. Niemals
Weil die Regierung, gegen welche du auf die Strasse gegangen bist, um einiges besser war als heute? Oje, Geschichtsverklärung vom Feinsten. Damals hast du dich getraut zu protestieren. Warum heute nicht mehr? Warum bist du nicht in der Politik und änderst dein Schicksal?
Was hast du seitdem geleistet?
Das wars doch hoffentlich nicht?! Ein paar Mal demonstrieren gehen vor 34 Jahren!?!
😳
Demonstriert haben ca 20 %. Gorki hat 100 Milliarden abgefaßt….
Die marode DDR war allemal besser als das beschissene Deutschland heute.
Das machst du woran fest? Und wie würde es in der DDR jetzt aussehen? Noch maroder? Geht das überhaupt? Übrigens hättest du die Begriffe „marode“ oder gar „beschissen“ damals nicht unbedingt in der Öffentlichkeit angebracht. Jedenfalls nicht lange. Meckern kann jeder, mach was anderes!
Damals hätte man ihm vorgegeben, was zu tun und zu lassen und in gewisser Weis auch, was zu denken ist.
💪
genau so isses @ So ist’s der Schnee war weißer, der Dreck war dreckiger und wie Du gerade beweist, waren die Dummen einfach dümmer
Diesen Frust verstehe wer will. Ich bin froh das ich in einem vereinten, freien Deutschland lebe. Ich kann frei meine Meinung äußern, kann denken was ich will, wir haben Wohlstand, soziale Absicherung, eine gute Gesundheitsvorsorge, volle Regale im Supermarkt, Reisefreiheit, Kunst und Kultur, Freizeitangebote, ein Leistungsprinzip…Bis auf Kinderbetreuung und Schule (die allerdings politisch verseucht waren) fällt mir nichts ein, was in dem linken Unterdrückungsstaat besser gewesen sein soll.
Bildungssystem, Kinderbetreuung, rein staatlich finanziertes Gesundheitswesen, es wurde nicht täglich eine neue „Sau“ durchs Dorf getrieben, eine weitgehende Planungssicherheit, klare einheitliche Regeln von Kap Arkona bis zum Fichtelberg und nicht dieses heutige föderale Chaos, trotz nicht üppig gefüllter Regale musste niemand in Mülltonnen nach Essbaren suchen oder sonst wie hungern, eine weit stärker ausgeprägte Gleichberechtigung, ein allgemein entspannterer Alltag, keine Sorge aus der Wohnung gekündigt zu werden. Ja es gab viele Missstände und deshalb war ich anfangs auch in Halle bei den Demos dabei, aber nicht um im Kapitalismus zu enden.
Klingt nach einem utopischen Paradies, in dem alle Menschen glücklich waren und sich nie etwas anderes wünschen würden.
Moment.
Äh.
Na ja, du wirst es wissen, du bist ja sicher schon über 70 Jahre alt und kannst das beurteilen.
Man muss nicht über 70 sein, um die DDR noch bewusst erlebt zu haben und Vergleiche zu heute anstellen zu können.
Wer sich nur an den Herbst 1989 und den 1. Juli 1990 erinnern kann, sicher nicht. Wer die ganze DDR erlebt haben will, schon.
Korrekt, können die bundesrepublikanischen Bildungsnotständler freilich nicht wissen.
Freie Meinung äußern? Du guggst schon so.