Deutsche lassen das Auto öfter stehen – Hallenser sind öfter als im Durchschnitt mit Fahrrad oder zu Fuß unterwegs

Die Deutschen steigen um – und zwar zunehmend aufs Rad oder gehen zu Fuß. Das Auto verliert als dominierendes Verkehrsmittel weiter an Bedeutung, vor allem in Städten. Das zeigt die jüngst veröffentlichte Mobilitätserhebung SrV 2023 (System repräsentativer Verkehrsbefragungen), die alle fünf Jahre unter Leitung der Technischen Universität Dresden durchgeführt wird. Die Ergebnisse liefern einen spannenden Blick in das aktuelle Mobilitätsverhalten – und sie zeigen: Halle (Saale) ist in Sachen nachhaltiger Verkehr deutschlandweit vorne mit dabei.
Mobilitätswandel spürbar: Großstädte fahren weniger Auto
Im Vergleich zur letzten Erhebung im Jahr 2018 sank in den deutschen Metropolen der Anteil der mit dem Auto zurückgelegten Wege von 31 auf 26 Prozent. Gleichzeitig wurde ein Drittel der Wege zu Fuß, 22 Prozent mit dem ÖPNV und 19 Prozent mit dem Fahrrad zurückgelegt. Auch in Großstädten mit weniger als 500.000 Einwohnern – wie Halle – ist der Wandel spürbar: Dort beträgt der Autoanteil noch 39 Prozent, der Fußverkehr kommt auf 30 Prozent, Fahrräder auf 19 Prozent, der öffentliche Nahverkehr auf 12 Prozent.
Je kleiner die Stadt oder je ländlicher die Region, desto weniger tiefgreifend ist der Wandel bislang: In kleinstädtischen und ländlichen Räumen stieg der Pkw-Anteil sogar leicht auf 62 Prozent. Öffentlicher Verkehr kommt dort nur auf 7 Prozent – Fahrräder auf 10 Prozent.
Halle zeigt, wie es anders geht
Halle (Saale) sticht im bundesweiten Vergleich hervor – und zwar durch besonders autoarme und fußgängerfreundliche Mobilität. Die Saalestadt wird zwar formal als Großstadt geführt, liegt mit ihren Werten jedoch deutlich unter dem bundesweiten Auto-Durchschnitt vergleichbarer Städte.
Laut der TU Dresden-Studie werden in Halle nur 25,6 Prozent der Wege mit dem Auto zurückgelegt – fast 14 Prozentpunkte weniger als der Schnitt anderer Großstädte. Stattdessen ist die Stadt Spitzenreiter beim Zufußgehen: 38 Prozent der täglichen Wege werden per Pedes erledigt. Auch das Fahrrad hat mit 15,8 Prozent einen stabilen Platz im Verkehrsmix. Das E-Bike, das besonders in den vergangenen Jahren bundesweit an Bedeutung gewonnen hat, kommt in Halle auf 1,9 Prozent.
Der öffentliche Nahverkehr – insbesondere mit Straßenbahnen – spielt ebenfalls eine tragende Rolle: 16,3 Prozent aller Wege entfallen auf die Bimmel. Auch das spiegelt sich in einem weiteren interessanten Detail wider: 39,2 Prozent der Haushalte in Halle verfügen über kein eigenes Auto – ein Indikator dafür, dass Alternativen in der Stadt gut funktionieren.
Ursachen: Homeoffice, Deutschlandticket und klimabewusster Alltag
Die Studienmacher der TU Dresden sehen mehrere Gründe für die Entwicklung:
- Homeoffice hat bei Berufstätigen für einen Rückgang alltäglicher Autofahrten gesorgt.
- Auch außerhalb der Arbeitswelt wird häufiger zu Fuß gegangen – eine Folge veränderter Lebens- und Konsumgewohnheiten.
- Der Fahrradboom hält weiter an: Die hohen Werte aus dem sonnigen Jahr 2018 konnten 2023 trotz durchwachsener Wetterlage gehalten oder sogar übertroffen werden.
- Der öffentliche Nahverkehr erholte sich nach dem pandemiebedingten Einbruch – insbesondere durch positive Erfahrungen mit dem 9-Euro-Ticket 2022 und die Einführung des Deutschlandtickets im Mai 2023.
Besonders im städtischen Raum sei das Angebot an Mobilitätsformen heute breiter denn je. Neben klassischen Fahrrädern und ÖPNV spielen Leihangebote, Carsharing oder E-Bikes eine immer größere Rolle. Allerdings kam die Untersuchung für Halle zum Ergebnis, dass hier Carsharing – trotz zwei bestehender Anbieter – kaum eine Rolle spielt.
Ein Blick in die Zukunft
Die Ergebnisse der SrV-Erhebung gelten als zentrale Datengrundlage für Stadt- und Verkehrsplanung. Mit einer Stichprobe von über 280.000 Personen aus mehr als 125.000 Haushalten liefert die Untersuchung belastbare Aussagen – nicht nur über aktuelle Trends, sondern auch über Entwicklungen im Vergleich über Jahrzehnte hinweg: Die Erhebung wird seit 1972 durchgeführt.
Halle zeigt wie Mobilitätswende anders geht und erhöht die Preise der Havag. Danke.
Halle ist Mitglied im Mitteldeutschen Verkehrsverbund. Da gibt es keine Extrawürste.Nutzen Sie doch einfach die D-Card oder Fairtique bei geringerer Notwendigkeit.
Doch, die Extrawürste gibt es, in Form von Sonderpreisen für die Tarifzonen 210 (Halle) und 110 (Leipzig). Schon seit Gründung des MDV.
Wer halbwegs gesund ist, kann hier alles mit dem Fahrrad erledigen. Die Entfernungen sind nie zu groß dafür.
Rrrrichtig. Und deswegen: Autofahren verrrrbieten!
Dann leihe mir bitte Dein Lastenrad für den nächsten Wochenendeinkauf. Vielen Dank!
Komisch, bekomme ich sogar zu Fuß hin.
Weil Du Dir mangels Kaufkraft nur einen kleinen Einkauf leisten kannst?
Für sowas gibt Carsharing;-)
Wer kann, zieht in den Speckgürtel.
Wo ist der Speckgürtel?
Wieso? Um mit Absicht nicht zu laufen und nur mit dem Auto zu fahren? Um’s „denen da oben“ mal so richtig zu zeigen? 🤦♀️
Tja, das liegt an der Finanzierung durch Land und Bund. Keine Kommune kann wirklich haushalten bzw. finanzieren ohne Unterstützung. Dafür muss man jetzt aber nicht studiert haben!
1. Muss man sich erstmal Führerschein und Auto leisten können…
2. Benzin kostet auch nicht wenig und Reparaturen…
3. Kaum kostenfreie Parkplätze, Parkgebühren teurer…
Wen wundert es noch, das es weniger wird^^
Und da haben Autofahrer bestimmt noch andere Gründe, es stehen zu lassen.
Keine Angst. Autofahren kann sooo teuer nicht sein. Man sieht immer noch genug Leute damit umherfahren 😉
Die Parkgebühren in Halle liegen weit unter dem bundesweiten Durchschnitt. Wo das Parken durch Anwohnerparken beschränkt ist kostet das Anwohner mit Auto lächerliche 30,70 Euro zuzüglich 0,30 Euro Auslagen und 2,50 Euro Porto im Jahr. Und es gibt immer noch etliche Viertel in der Stadt ohne Anwohnerparkzonen. Und selbst auf bewirtschafteten Parkplätzen und in Parkhäusern kostet das Dauerparken weniger als bspw. 2x auf dem Fußweg erwischt werden (was die Stadt allerdings völlig unzureichend kontrolliert)
Wird doch, nach hier kolportierten Informationen, alles bezuschusst…
Der Fahrradverkehr hat also mehr Bedeutung als der ÖPNV in Halle! Warum soll dann am Bahnhof das dritte Gleis zu Lasten der Fahrräder und Fußgänger gebaut werden? Ich interpretiere die Zahlen, das dringend mehr für Fußgänger und Radfahrer getan werden müsste und nicht die HAVAG die „Vorfahrt“ bekommt.
Der Fahrradverkehr hat nicht mehr Bedeutung als der ÖPNV.
Für die eigene Gesundheit aber schon.
Um deine eigene Gesundheit geht es aber gerade nicht.
Der ist mehr ÖPNV als MIV übrigens auch zuträglich…
Welche Zahl ist nun größer?
15,8% Radverkehr
16,3% ÖPNV
Und die Fahrradständer sollen nur 40m verlagert werden.
„Hallenser sind öfter als im Durchschnitt mit Fahrrad oder zu Fuß unterwegs“
Im Einkommensranking deutscher Städte liegt Halle auf Platz 394 von 400. Wer kein Geld hat muss halt zwangsweise Rad fahren oder zu Fuß gehen.
Und dabei wird das Auto doch reichlich vom Steuerzahler bezuschusst.
Wieviel gibt es da pro Nase oder Fahrzeug? Ich hab meins nämlich ganz allein zahlen müssen. Auch bei Versicherungen oder Sprit gibt es keine Zuschüsse.
Ich sehe noch genug Leute die mit dem Auto fahren. Und nur weil lt. Statisik Hallenser öfter als im Durchschnitt mit Fahrrad oder zu Fuß unterwegs sind, heißt es nicht, dass ihnen kein Auto zur Verfügung steht. Nicht für jedes Ziel ist ein Auto das beste Verkehrsmittel um dorthin zu kommen und andere Gründe. Aber das geht in so Hohlbirnen wie diese ganzen Detlefs oder Peters nicht rein. Für die muss natürlich für jede Streke das Auto genommen werden. Und sich dann beschweren das es nicht genügend kostenlose Parkplätze in der Innenstadt gibt und das man wegen einer Baustelle im Stau steht. Genau mein Humor.
„Hohlbirnen wie diese ganzen“
„jede Streke“
Lern erstmal deutsch.
Du solltest erst einmal einen Duden vor allem anderen konsumieren… genau mein Humor.
Wer sind dann aber die anonymen Jammerlappen, die sich über angeblich fehlende Parkplätze beschweren?
Falsch. Wer gesund bleiben will und das auch erkannt hat, der läuft oder fährt Fahrrad.
Klar, und die anderen sollen gefälligst zu Hause bleiben. Nö, ich fahre Auto, weil mir das meine Mobilität gibt. Laufen oder gar radfahren kann ich nach OP nicht mehr so gut…
Wenn’s dir nur darum ginge, mobil zu sein, dann könntest du auch andere Verkehrsmittel außer ein Auto oder ein (klassisches) Fahrrad benutzen. Das Auto ist das ineffizienteste aller Verkehrsmittel im Gesamtkontext betrachtet.
Die Leute sind anscheinend weiter mit der sog. Verkehrswende, als es die Politik und die Gesetzeslage sind.
Wenn man jetzt mit dem Wissen, dass es in Halle relativ gut läuft, sich um die Radwege kümmern würde und Glas wenigstens wöchentlich von den Radwegen entfernen würde, wäre noch mehr gewonnen.
Ist ja kein Wunder das so viele das Auto stehen lassen wo man hin schaut Baustellen kaum Parkmöglichkeiten das Parken in der Stadt wird auch immer teurer kann ich verstehen das viele da kein Bock drauf haben und dann lieber das Auto stehen lassen !!