European Fashion Award „FASH 2021“ für Burg-Studentin

Und wieder geht ein Preis für die schönste Modekollektion nach Halle (Saale). Helena Wieser, Burg-Absolventin im Bachelorstudiengang Modedesign, wurde für ihre Abschlusskollektion „Wollust“ mit dem ersten Preis des European Fashion Awards FASH 2021 in der Kategorie „Bachelorabschlüsse“ ausgezeichnet.
Ihre prämierte Kollektion wurde betreut durch Prof. Lars Paschke, Gastprof. Jutta Klingel und Sofia Löser als Künstlerische Mitarbeiterin. Die mit 2.000 Euro Preisgeld dotierte Auszeichnung wurde am 5. Juli 2021 verliehen, dem ersten Tag der digitalen Frankfurt Fashion Week. Insgesamt sechs junge Talente wurden mit dem European Fashion Award FASH ausgezeichnet. Überreicht wurden die Preise für 2020 und 2021, da der Preis aufgrund der Pandemie im letzten Jahr unterbrochen werden musste.
Ausgezeichnete Kollektion
Kratzig und flauschig, Dominanz und Unterwerfung. Die Kollektion „Wollust“ von Helena Wieser beschäftigt sich mit dem Woll-Fetisch von Frauen und Männern und überträgt ausgewählte Neigungen in eine Ästhetik, die auch die Allgemeinheit anspricht. Die Vorlieben der „Woolies“ etwa für Corsagen, Balaklava, Bondage, Zopfmuster oder Rippstrick sowie bestimmte Farben wurden in sechs Outfits übersetzt. Entsprechend dem Fetisch sind die Outfits aus Mohair-, Schurwoll- und Alpaka-Garnen gestrickt. Metallringe sind eine Anspielung auf die Praktiken Bondage und S&M. Alle Teile wurden fullyfashioned und somit ohne Abfälle an der Handstrickmaschine oder von Hand gestrickt.
Jurybegründung
Jurymitglied Joel Horwitz, Design Director bei Fila Europe, begründete die Wahl auf Helena Wiesers Kollektion so:
„Die Erneuerung der Mode hat seine Wurzeln oft in Undergroundszenen. Sei es Gaultiers Büstenhalter für Madonna oder Claudia Skoda, die in den 1970er Jahren Strick sexy machte, wie aktuell in der Ausstellung „dressed to thrill“ im Berliner Kulturforum zu sehen ist. In diesem Fall ist es der Fetisch der „Woolies“ für Wolle. Die Auseinandersetzung von Helena Wieser mit Strick ist wirklich neu und gibt wichtige Impulse für das oft tradierte Genre Strick. Endlich ist Strick nicht in erster Line warm, sondern leicht und modisch. Man möchte ihre Kleider anfassen, berühren, spüren. Vor allem: die Kollektion inspiriert und macht Lust auf Mode. Mehr kann eine Kollektion nicht leisten.“
Internationale Jury
Die Preisträger*innen wurden von einer internationalen Jury ausgewählt: Jenny Capitain (u.a. Fashion Director Vogue US), Michael Court (Vivienne Westwood), Sebastian Fischenich (Creative Director), Torsten Hochstetter (Creative Director, u.a. Puma, Joel Horwitz (Design Director, Fila Europe), Hella Jongerius (Designerin), Barbara Markert (Mode Journalistin), Joachim Schirrmacher (Creative Consultant, Director FASH), Kristian Schuller (Photographin), Kerstin Strauss (Creative Directress, Strauss) Franco Tettamanti (Photograph), Carl Tillessen (Chief Analyst, Deutsches Mode-Institut), Niels Holger Wien (President, Intercolor), Mi-Kyong Yeom (Head of Design, Alpha Tauri).
Der European Fashion Award FASH
Der von der Stiftung der Deutschen Bekleidungsindustrie (SDBI) ausgelobte European Fashion Award FASH zählt zu den international bedeutendsten Förderpreisen für Modestudierende. Der European Fashion Award FASH verbindet junge Modedesigner*innen mit der Industrie und begleitet die Preisträger*innen intensiv auf dem Weg in den Beruf. Neben dem Preisgeld profitieren die Gewinner*innen auch von dem Film von Joachim Schirrmacher (Creative Direction) und Thomas Mocka (Kamera/Schnitt), den Modefotos von Jakob Tillmann sowie einem Styling-Coaching von Jurymitglied und Fashion Director Jenny Capitain. Fashion Show und Preisverleihung können nachträglich online angesehen werden.
Ui, das Michelinfrauchen, sehr chic!
Muss man das kennen? Aber der Fummel hat was, damit macht man sicherlich auf einem Techno Open Air in Hinter-Udatschny echt den Reißer..
Schrecklich, dass die deutsche Sprache so verunstaltet wird.
Was macht denn Pep Guardiola in Halle? Gratulation an die Gewinner. Ist jetzt nicht mein Geschmack aber darüber lässt sich ja wie allen bekannt streiten.
Und wieder so ein Hungermodell. Gerade von Bildungsinstitutionen, die nicht direkt marktwirtschaftlichen Gesetzen unterworfen sind, könnte doch mal eine Initiative für mehr Natürlichkeit ausgehen. Beim Gendern überschlagen sich alle in vorauseilendem Gehorsam, aber wenn es um die Darstellung von unnormal dürren Frauenkörpern geht, ist man groß dabei.
Die Designerin ist dünner als das Model, mei Moppelchen. 😉
Ach,nich so eng sehn.
Der architekt baut ja auch erstmal nur n pappmodell und ausserdem,
weniger körper-weniger stoff-weniger kosten 😉
„Beim Gendern überschlagen sich alle in vorauseilendem Gehorsam, aber wenn es um die Darstellung von unnormal dürren Frauenkörpern geht, ist man groß dabei.“
Ein cooler Gedankengang. Gefällt mir.
Die weltfremde Kunstszenenblase unter sich.
Das sind doch alles nur Produkte von der Insel für die Insel.
Erfahrungsgemäß kann man in der Modebranche regelmäßige Einnahmen später nur mit auch im Alltag tragbaren Kleidungstücken erzielen und das sind meist klassische Modelle wie Anzüge und Kleider. In Berlin würde sich vielleicht das eine oder andere ausgeflippte Teil verkaufen lassen, aber das wars auch schon.
Das sieht ja echt geil aus! Bravo
Das rosane Oberteil erinnert mich an die dicke Dame aus dem Film 3 Haselnüsse. Die sahen doch auch so aufgeplustert aus.