Ferienhäuser, Kletterturm, Zipline, Caravan am Hufeisensee: Unterlagen sollen öffentlich ausgelegt werden
Vor fast 5 Jahren wurde die Änderungs des Bebauungsplan für den Hufeisensee in Halle (Saale) angestoßen. Nun liegt der Entwurf vor, dessen öffentliche Auslegung der Stadtrat im Januar beschließen soll.
Zwischen Hochweg und See sollen ein Kletterturm und eine Zipline entstehen. Eine Ferienhausanlage mit 11.000 Quadratmetern Fläche ist am Nordwestufer des Sees im Bereich des Krienitzwegs vorgesehen. Die Wakeboard-Anlage soll südlich der Station der Wasserwacht gebaut werden, die Stadt erhofft sich davon eine überregionale Strahlkraft.
Verworfen wurde die Idee, einen Caravan-Stellplatz unweit des Hochwegs zu errichten. Hier waren 40 Stellplätze vorgesehen. Untersuchungen hätten laut Stadt aber ergeben, dass die Fläche ungeeignet ist, weil keine Erschließung beispielsweise mit Wasser und Abwasser vorhanden ist, zudem zur Herstellung ein großer finanzielle Aufwand nötig wäre. Auch erscheine grundsätzlich ein Standort neben einem Umspannwerk, zwischen den von dort ausgehenden Freileitungen für einen Caravanstellplatz mit Erholungszweck unattraktiv. Stattdessen sollen die Caravan-Plätze mit am Krienitzweg ermöglicht werden.
“Mit dem vorliegenden Entwurf der Bebauungsplanänderung wird das Angebotsspektrum im Hinblick auf die Erholungsfunktionen weiter ausgebaut und die Kapazität der Wasserfläche des Hufeisensees mit der Wakeboardanlage und den bereits vorhandenen verschiedenen Nutzern ausgereizt”, sagt die Stadt. “Mit der Umsetzung der Vorhaben des Bebauungsplanes sind signifikante Auswirkungen auf die Schutzgüter Pflanzen, Tiere und Boden verbunden, die auf die dauerhafte Inanspruchnahme von Bodenflächen bzw. Beeinträchtigung von geschützten Biotopen zurückzuführen sind.”
Lasst es lieber so wie es ist, kein Mensch braucht da jetzt auch noch ne Wakeboard Anlage a la Holleben…
Wie jetzt? Baden verboten und Wakeboardanlage? Wie passt denn das zusammen?
Neoprenanzug
Nur ganz kleine Schlucke nehmen.
Warum ist dann immer noch das Baden offiziell untersagt? Verstehe ich nicht.
Wieso? Hat sich bisher nichts geändert.
Das ist ein Entwurf zu einem Vorhaben, dass (eventuell) umgesetzt werden wird. In der Zukunft. (das ist später als jetzt)
Man sollte dem Schutz der Pflanzen- und Tierwelt höchste Prioriät einräumen. Die Menschen haben schon genügend Möglichkeiten zur Erholung und für Profitinteressen sollte das Naturschutzgebiet nicht geopfert werden
Im Prinzip haben sie recht, aber tatsächlich richten sich die Kritiken der Schützer immer gegen die Leute die ganz normal arbeiten gehen und dazu ihre Fortbewegungsmittel nutzen. Aber Freizeit, Erholung, Spaß, Party bleiben außen vor: Ibiza, Dubai, Bali, Abfahrtslauf, Gleitschirmfliegen, Mountainbike, Drachenboot fahren…….
Der Hufeisensee ist künstlich und ein Naherholungsgebiet. Es ist gut, wenn solche Aktivitäten dort konzentriert werden. Dafür kann man an anderen Stellen, wo die Natur relevanter ist, dieser mehr Raum lassen und den Menschen raushalten. Also: ja, macht den Hifeisense zum Naherholungsgebiet. Die gastronomische Versorgung muss aber noch WESENTLICH verbessert werden. Und natürlich Baden erlaubt. Die Gefahrstoffwerte sind echt marginal.
Da ist kein Naturschutzgebiet.
Das stimmt.
Fla Hurra!
Wieder sollen Freiflächen versiegelt werden. Baden ist offiziell nicht im See erlaubt, aber noch mehr Nutzung schon. Kommen die Wassersportler sich nicht gegenseitig ins Gehege?
Eine anständige, sichere Badestelle würde ausreichen um die meisten Bedürfnisse zu erfüllen. Ferienhäuser, Wake-Board-Anlage etc. braucht niemand und dient nur der Geldgier einiger Leute. Eine Badegenehmigung ist meines Erachtens viel wichtiger und sinnvoller!
Das Betreiben einer Wakeboard Anlage ist nur dann finanziell lukrativ, wenn genügend Leute das nachfragen. Es sind also die Betreiber nur ein Teil des Problems. Es ist etwas unehrlich, immer nur den Anbieter zu kritisieren, ohne Kunden (wer ist das nur) erledigen sich solche Angebote von selbst. Der Drang zum Besonders sein ist bei jungen Männchen auch im Tierreich gut zu beobachten (mehr Sex???).
Es ist einfach nur noch krank und macht mich wütend, was alles mit dem Hufeisensee passieren soll. Das letzte Stückchen Natur und Ruhe wird auch noch bis in die kleinste Ecke zerstört wegen irgendeinem Touri-Mist, der eh nicht genutzt wird. Dann auch noch davon zu sprechen, die Erholungsfunktion werde ausgebaut, ist an Dummheit und Dreistigkeit nicht mehr zu überbieten.
Wenn der eh nicht genutzt werden wird, musst du dir keine Sorgen machen. Und selbst wenn: da du dieses „letzte“ Stückchen Natur natürlich selbst in Ruhe lässt, also nie dort bist, kann es dir auch egal sein.
Dass da vor 30 Jahren noch intensive Landwirtschaft drumherum betrieben wurde und bis heute noch Giftbrühe reinfließt, sei da nur am Rande erwähnt….
Danke Chris, Touri-Mist spricht mir aus der Seele. Zu viele Menschen machen überall Probleme.
Ich hoffe Du hastkeine Kinder, nur dann ist solches meckern nämlich nicht doppelmoralisch. Ja, zuviele Menschen, aber die die da sind am besten auf ein paar Stellen mit ihren Aktivitäten konzentrieren, z.B. am eh künstlichen Hufeisensee.
Es darf mal wieder nichts kosten. Hoffentlich räumen die Stadträte die zustimmen den Dreck immer wieder weg
Ein Aufschrei für die Natur: Hufeisensee als Erholungsort oder als Spielplatz für Kommerz?
Es ist kaum zu fassen, dass wir immer noch über die Zerstörung unserer natürlichen Lebensräume diskutieren müssen. Der Hufeisensee in Halle (Saale), ein Ort der Ruhe und der Erholung, soll demnächst zum Schauplatz eines Bauwahnsinns werden, der nicht nur die Landschaft verschandelt, sondern auch die Lebensqualität der Anwohner und die Tierwelt massiv gefährdet. Kletterturm, Zipline und Ferienhäuser – das klingt mehr nach Freizeitpark als nach einem Ort, an dem sich Menschen erholen und die Natur genießen können.
Die Stadtverwaltung scheint sich in einem Wettlauf um die „überregionale Strahlkraft“ zu befinden, während sie gleichzeitig die Augen vor den verheerenden Folgen ihrer Pläne verschließt. Die Einführung einer Wakeboard-Anlage am Hufeisensee wird als „Erweiterung des Erholungsangebots“ verkauft, doch in Wirklichkeit handelt es sich um eine direkte Beeinträchtigung der geschützten Biotope und der Flora und Fauna, die diesen Ort zu einem einzigartigen Rückzugsort machen. Wer braucht schon Natur, wenn man sich stattdessen auf einem Brett über das Wasser ziehen kann? Offensichtlich hat die Stadt die Prioritäten falsch gesetzt.
Und was ist mit der abgelehnten Idee für einen Caravan-Stellplatz? Die Begründung, dass die Fläche ungeeignet sei und die Erschließung mit Wasser und Abwasser einen großen finanziellen Aufwand erfordere, klingt wie ein schwacher Vorwand. Stattdessen wird ein Stellplatz am Krienitzweg in Aussicht gestellt, der wohl kaum die erhoffte Erholung bieten kann. Warum nicht einfach die Finger von diesem gesamten Kommerz lassen und den Hufeisensee in seiner natürlichen Schönheit belassen?
Die Stadt selbst gibt zu, dass die Umsetzung des Bebauungsplans „signifikante Auswirkungen auf die Schutzgüter Pflanzen, Tiere und Boden“ haben wird. Sollte das nicht schon längst ein Alarmzeichen sein? Es ist an der Zeit, dass wir als Gesellschaft aufstehen und eine Bürgerinitiative gründen (!!!!) und uns gegen diese kurzsichtigen und profitgierigen Pläne wehren. Natur ist nicht verhandelbar, und der Hufeisensee verdient es, als das zu bleiben, was er ist: ein Rückzugsort für Menschen und Tiere gleichermaßen.
Anstatt weiterhin auf den Kommerz zu setzen, sollten wir die Schönheit und den Wert der Natur schätzen und bewahren. Der Hufeisensee ist kein Ort für Klettertürme und Ferienhäuser, sondern ein Ort, an dem wir die Stille der Natur genießen und uns von der Hektik des Alltags erholen können. Lassen wir uns nicht von kurzfristigen Gewinnen blenden, sondern setzen wir uns für den Erhalt unserer Natur ein!