Halle (Saale) wird smarter: Neue Sensortechnik zählt freie Parkplätze datenschutzkonform in Echtzeit

Ein weiterer Meilenstein auf dem Weg zur digitalen Stadt: Die Stadt Halle (Saale) hat heute am Friedemann-Bach-Platz ein neues kamerabasiertes Zählsystem zur präzisen Erfassung freier Parkplätze in Betrieb genommen. Die innovative Technik ersetzt die bisher genutzten Induktionsschleifen und liefert in Echtzeit genaue Informationen über verfügbare Stellplätze – datenschutzkonform und anonymisiert.
Die Technik, die nun erstmals im öffentlichen Raum der Saalestadt zum Einsatz kommt, wurde im Beisein von Vertreterinnen und Vertretern des Smart-City-Teams der Stadt Halle (Saale), der Stadtwerke Halle GmbH, des Technikpartners Yunex sowie des Fachbereichs Mobilität und des Datenschutzbeauftragten offiziell übergeben. Das System erkennt anhand intelligenter Sensorik, wie viele Parkplätze aktuell belegt sind, ohne dabei auf klassische Kamerabilder zurückzugreifen.
„Wir nutzen erstmals diese innovative kamerabasierte Sensortechnik im öffentlichen Raum, weil die bisher verwendeten Induktionsschleifen zur Zählung unter dem Pflaster ungenau geworden sind“, erklärte Peter Kolbert, Senior Projektmanager der Stadtwerke Halle. Eine Speicherung von Videomaterial erfolgt dabei nicht – „da die verwendete Technik nicht mit einer Webcam zu vergleichen ist“, so Kolbert weiter.
Die erhobenen Daten werden direkt in das digitale Parkleitsystem eingespeist und sind unter anderem über die Mobile M.app der Stadtwerke Halle sowie die App Mein HALLE Unterwegs in Echtzeit abrufbar. Ziel ist es, den Verkehr besser zu steuern, den CO₂-Ausstoß zu reduzieren und Autofahrerinnen und Autofahrer frühzeitig über freie Parkplätze zu informieren. „Mit der intelligenten Parkplatzüberwachung am Friedemann-Bach-Platz machen wir einen wichtigen Schritt in Richtung einer smarteren Stadt“, betont Kolbert.
LoRaWAN-Gateway als Fundament der smarten Infrastruktur
Bereits im Juli 2024 hatten die Stadtwerke Halle mit der Installation eines LoRaWAN-Gateways auf dem Schornstein des Kraftwerks im Energiepark Dieselstraße den Grundstein für die digitale Infrastruktur gelegt. LoRaWAN – kurz für Long Range Wide Area Network – ermöglicht eine energiesparende, weitreichende Datenübertragung mit niedriger Bandbreite. Es eignet sich besonders für Anwendungen wie intelligente Parkplatzanzeigen, Füllstandsmessungen von Müllcontainern oder die Anzeige von Wasserständen.
Das Gateway stellt das Rückgrat für vielfältige Smart-City-Anwendungen dar. Schon jetzt werden in einer Testphase erste Sensoranwendungen eingesetzt: Verkehrszählungen, Messungen von Bodenfeuchtigkeit sowie die Erfassung meteorologischer Daten. Die städtische Infrastruktur kann damit nicht nur effizienter gesteuert, sondern auch ressourcenschonend betrieben werden.
Alle Daten auf einen Blick: Smart-City-Dashboard und Open Data
Alle im Projekt gesammelten Daten fließen in ein zentrales Smart-City-Dashboard ein, das sowohl intern als auch öffentlich genutzt werden kann. Über ein Open-Data-Portal sollen lokale Akteure und Entwickler*innen auf die Daten zugreifen können, um neue digitale Geschäftsmodelle oder innovative Anwendungen zu entwickeln. Damit wird die Digitalisierung der Stadt auch wirtschaftlich nutzbar gemacht und kann als Modell für andere Städte dienen.
Modellprojekt mit bundesweiter Strahlkraft
Halle (Saale) gehört zu den 73 deutschen Kommunen, die 2021 durch das Bundesministerium für Wohnen, Stadtentwicklung und Bauwesen als Smart-City-Modellprojekt ausgewählt wurden. Die Stadt hat die Strategiephase bereits erfolgreich abgeschlossen und befindet sich nun in der mehrjährigen Umsetzungsphase. Unterteilt in die drei Handlungsfelder HAL-Plan, Smart HaNeu und Integrierte Mobilität, wird die digitale Transformation der Stadt systematisch vorangetrieben. Die Stadtwerke Halle-Gruppe verantwortet als starker Partner das Themenfeld Mobilität.
Mit dem Ziel, eine nachhaltige, sektorenübergreifende Stadtentwicklung zu fördern, möchte Halle nicht nur eigene Stadtteile smarter gestalten, sondern sich auch als Vorbild für andere Kommunen etablieren. Die erarbeiteten Konzepte sollen später auf weitere Stadtteile übertragen und perspektivisch sogar bundesweit nutzbar gemacht werden.Weitere Informationen zum Modellprojekt Smart City Halle (Saale) finden Interessierte unter www.smartes.halle.de
Wieder zusätzliche Kosten wegen dem heiligen Auto 👍