Halle will Straße nach Peter Sodann benennen – aber Zeitpunkt noch völlig offen

Die Stadt Halle würdigt das kulturelle Lebenswerk des verstorbenen Schauspielers, Regisseurs und Theaterintendanten Peter Sodann: Eine Straße soll künftig seinen Namen tragen. Das gab Kulturdezernentin Judith Marquardt am Dienstag im Hauptausschuss bekannt. Die Initiative dazu stammt von der Stadtratsfraktion Hauptsache Halle, die sich für eine entsprechende Ehrung eingesetzt hatte.
„In Anerkennung seiner großen Verdienste um die Kultur wird sein Name in die Vorschlagsliste für künftige Straßenbenennungen aufgenommen“, erklärte Marquardt. Die Verwaltung habe den Vorschlag intensiv geprüft und stehe hinter dem Anliegen, Sodanns Lebensleistung angemessen zu würdigen.
Peter Sodann war am 5. April 2024 im Alter von 87 Jahren verstorben. Der Ehrenbürger der Stadt Halle prägte über Jahrzehnte das kulturelle Leben seiner Wahlheimat. Mit der Kulturinsel Halle schuf er nicht nur eine bedeutende Theaterlandschaft, sondern auch einen lebendigen Ort der gesellschaftlichen Debatte und Teilhabe. Sodann galt als streitbarer Intellektueller, der sich stets mit klarer Haltung in soziale und politische Fragen einbrachte.
In ihrer Anregung betonte die Fraktion Hauptsache Halle: „Sodann bleibt vielen Hallenserinnen und Hallensern als großartiger Mensch mit Ecken und Kanten in liebevoller Erinnerung.“ Sein Engagement für eine offene und lebendige Stadtkultur sei von unschätzbarem Wert gewesen.
Nach den Regularien der Stadt Halle werden Vorschläge für Straßenbenennungen in einem mehrstufigen Verfahren geprüft. Die Aufnahme Peter Sodanns in die Vorschlagsliste ist nun der erste Schritt. Wann und wo genau eine Straße seinen Namen tragen wird, ist derzeit noch offen. Die finale Entscheidung obliegt dem Stadtrat.
Als wenn nicht schon genug Straßen in Halle nach Kommunisten benannt sind. Na ja.
Warst du schon immer so „schlicht“?
(Quelle Wikipedia)
In Leipzig leitete er das Studentenkabarett „Rat der Spötter“, in dem neben anderen auch Ernst Röhl Mitglied war. Nachdem ein Programm 1961 als konterrevolutionär eingestuft worden war, musste sich das Kabarett auflösen. Sodann hatte u. a. einem Stoffhund das Parteiorgan Neues Deutschland in den Hintern geschoben.[5] Sodann wurde in Untersuchungshaft genommen, aus der SED ausgeschlossen[4] und wegen staatsgefährdender Hetze zu zehn Jahren Gefängnis verurteilt, die nach zehn Monaten[6] in vier Jahre Bewährung in der Produktion umgewandelt wurden.[7] Er machte im VEB Starkstromanlagenbau Leipzig eine Ausbildung zum Spitzendreher. Ab 1963 konnte er sein Studium fortsetzen.
Also ein richtiger Vorzeigekommunist.
Bitte frag Mutti ob sie dir vorlesen und erklären kann.
Ja, er hat künstlerisch was zur SED gemacht und hat gelitten. Das wurde vom alten Dölauer aber ja gar nicht bezweifelt. Man kann doch trotz SED-Ungnade Kommunist sein. Sein Engagement mit der Linken läßt durchaus darauf schließen. Und die Frage ist eben, will man Straßen benennen nach Personen, die sich für Halle verdient gemacht haben, aber politisch oder nach Zeitgeist eher Lnks- oder Rechts-außen sind. Dann dürfen auch die Straßennamen verdienter Mediziner bleiben/ wiederhergestellt werden, oder von Personen aus kolonialer Zeit. Da wird immer genau hingeschaut, aber auf dem linken Auge ist man blind. Das ist doch der Punkt
Dann hoffe ich mal, dass es nicht meine Straße trifft.
…weil?
Ist nicht mal eine Frau dran?
Warum nicht, schließlich ist er nicht nur Ehrenbürger, sondern hat mit der Kulturinsel viel geschafft.
Wenn, die hier Diskutierenden, so viel Mut zum gesellschaftlichen Einbringen wie Peter Sodann beweisen würden, wäre die Welt klüger.
Auch ddas neue theater sollte seinen Namen tragen.
Die Schulstraße wäre gut geeignet.
Peter Sodann war ein sehr guter Mensch, ich durfte ihn persönlich kennen lernen. Er hat sich für die Kultur in Halle eingesetzt und mit seiner „DDR-Bibliotek“ hat er einen großen Teil DDR- Literaturgeschichte erhalten. Danke dafür.