Hallesche Bühnen: “Liquiditätslage der Gesellschaft unter Druck”
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Rund 39 Millionen Euro Zuschüsse sind im vergangenen Jahr an Fördermitteln von Stadt und Land an die halleschen Bühnen geflossen. In den vergangenen Jahren sind diese Werte angestiegen. Im Moment werden auch die Theaterverträge neu verhandelt. Und die Theater, Oper und Orchester GmbH Halle (TOOH), die Thalia Theater, neues theater, Puppentheater, Oper und Staatskapelle betreibt, braucht dann mehr Geld.
Gründe gibt es einige, zum Beispiel die Corona-Pandemie und die Energiekrise. “Insbesondere das veränderte Zuschauerverhalten könnte dazu führen, dass die Besucher- und Erlöszah!en für längere Zeit auf einem, im Vergleich zum Vorkrisenniveau, niedrigerem Stand verharren könnten. Die hierdurch verursachte Ertragslücke wird dann im erheblichen Maße die Ertrags- und Liquiditätslage der Gesellschaft unter Druck setzen”, heißt es im Jahresabschluss.
Zudem sind durch den Tarifabschluss die Gehälter drastisch angestiegen. Diese höheren Personalkosten seien “durch die Zuschüsse von Stadt und Land nicht gegenfinanziert und werden die Gesellschaft derart belasten, dass die Reserven an liquiden Mitteln in kurzer Zeit aufgebraucht sein werden.” Und auch das Preisniveau bei Material, Dienstleistungen und Energie ist angestiegen.
Ein weiteres Problem sind aber auch die Gebäude selbst, im Jahresabschluss ist die Rede von einem “sich immer weiter beschleunigenden Verfalls- und Alterungsprozess.” Über Jahre hinweg hätten die zur Verfügung stehenden Investitionsmittel betragsmäßig unter den laufenden Abschreibungen des Anlagevermögens gelegen. “Der seit Jahren fortschreitende Vermögensverzehr bei gleichzeitiger struktureller Unterfinanzierung im Bereich der Investitionen zum Erhalt und zur Erneuerung der Spielstätten konnte ab dem Jahr 2021 gestoppt werden.” Auch für das laufende Jahr sind Investitionen geplant. “Ob sich diese vollständig realisieren lassen werden, ist aufgrund der aktuellen Marktsituation unsicher, da Ausschreibungen teilweise ins leere laufen und angefragte Fachfirmen keine festen Zusagen abgeben.”
Zwar sei der Theaterbetrieb im laufenden Jahr gesichert, doch ein Streichkonzert wird angedroht. “Sofern künftige Kostensteigerungen nicht durch Gesellschafterzuschüsse und Umsatzzuwächse ausgeglichen werden, müssen entweder die Leistungen der künstlerischen Sparten gekürzt werden, oder es werden negative Ertrags- und Liquiditätsergebnisse erzielt. Hieraus ist die TOOH in ihrer Entwicklung beeinträchtigt.”
Das in diesen mittlerweile zu 97 Prozent hoch subventionierten Bereich überhaupt noch Lohn- und Gehaltserhöhungen zustimmt wird, ist unverantwortlich. Niemand schaut sich das an, es gibt kein Publikum, keine Kundschaft für die TOOH. Diese Subventionsmaschine gehört abgeschafft, alles andere ist unverantwortlich. Das im Verborgenen irgendwelche neuen „Theaterverträge“ geschlossen werden könnte – ohne das die hallesche Öffentlichkeit davon weiß und mitentscheiden kann, obwohl der gesamte städtische Haushaltsspielraum dort drinsteckt, ist ein Skandal sondersgleichen.
Du hast recht! Dumpfe Aufmärsche von AFD-lern sind billiger.
Für’s Kulturprogramm in Halle ist doch der Liebig zuständig oder hat der schon seinen Wohnsitz ins „Heom“ geändert ?
Stimme voll zu! Es ist eine Frechheit, dass diese defizitäre Einrichtung auch noch eine 11,%ige Gehaltserhöhung bekommt. Das Programm ist sehr provinziell angehaucht.
Die Karten werden dadurch immer unerschwinglicher, viele freie Plätze, aber die Gehälter stimmen Dank Dauerbezuschussung.
Schecksbier,
man könnte ja durchaus den Mitarbeitern des Bühnenbetriebes eine Entgelterhöhung von 11% gewähren und dafür im Gegenzug so viel Personal abbauen, so dass keine zusätzlichen Kosten durch die Entgelterhöhung entstehen.
Man liest nur noch von Problemen in dieser Stadt.
Das ist dein Problem.
Diese Günstlingswirtschaft zum Nachteil des Gemeinwohls aber zu Gunsten von Möchtegerneliten in einer Wohlfühl-Blase muss endlich aufhören.Halle kann es sich nicht wirklich leisten mehr Geld für Theazer auszugenen als die Hauptstadt Österreichs , Wien .
@Faktenchecker: Diese Intellektuellen- und Kunstfeindlichkeit im altbewährten Arbeiter- und Bauernstil muss aber bitte auch aufhören.
Künstler oder Schmarotzer ist hier die eigentliche Frage .
Echte Kunst wird auch nachgefragt . Ein Produkt das niemand kaufen will , verschwindet vom Markt – nur nicht in der heutigen Kunstszene.
Bei dir wäre es notwendig, einen Deutschlehrer zu finanzieren ! 😉
DU suchst wohl arbeet? kleenes dumerchen.
Neue Definition von „Niemand“: Hunderttausende Theater- und Konzertbesucher.
Davon 30.000 geschätzt auf dem Markt oder waren es doch nur ein paar Hundert ?
Faktenprinz,
die Erfassung der Theater- und Konzertbesucher ist in den letzten Jahren sehr „großzügig“ durchgeführt worden, indem man bei Veranstaltungen auf dem Marktplatz so ziemlich jede vorbeikommende Person zum Besucher erklärt hat. Dazu kommt, dass die Zuschauerzahlen seit vielen Jahren beständig nach unten gehen.
Ich kann Ihnen nur empfehlen, mal Veranstaltungen des halleschen Bühnenbetriebs zu besuchen (Premieren mal ausgenommen), dann wird Ihnen vielleicht das auffallen, was mir bereits mehrfach aufgefallen ist: An manchen Veranstaltungstagen ist sind deutlich mehr Bühnenbeschäftigte anwesend als zahlende Besucher. Das ist keine Behauptung, das ist die Realität.
Das war bei Florian Lutz und seiner Entourage so, inzwischen kommen Gottseidank wieder deutlich mehr Zuschauer.
Dieser Typ mit seiner Bagage hat hier nur verbrannte Erde hinterlassen.
Da rächen sich auch die unsägliche Intendanz eines Herrn Lutz an der Oper und die sichtbare Inaktivität des Herrn Brenner in der ketzten am nt. Fraglich waren auch einige Inszenierungen bedenklich (nicht die Leistungen der Akteure, Sänger usw.). Aber Regisseure schienen nur irgendwie auf sich aufmerksam machen zu wollen odEer waren schier überfordert. Das steht in Diskrepanz zu den erheblichen Sub.ventionen. Eindeutig! Da gibt es nur die Reißleine der Kürzungen bzw. Angebotsminderung im künstleriscvhen Angebot. Strukturell läßt sich wohl kaum noch etwas machen. Und die finanziellen Forderungen werden ja weiter wachsen. Das ist ein gesellschaftsproblem.
Bevor man Wasser in ein Fass kippt, sollte man schauen ob ein Boden drin ist. Ansonsten braucht man einen Böttcher.
Das die Mittel für Kultur in den nächsten Jahren geringer ausfallen werden war schon lange abzusehen. Die Stadt Halle muss ihre Schulden tilgen. Trotzdem ist es unerläßlich Kultur zu subventionieren. Wenn es um Subventionen in der Wirtschaft geht meckert niemand. Eine altbekannte Statistik(von 1999, Kulturforschungsinstitut Remscheid): Eine Million Subvention in Kultur schafft 1,4 Millionen Umsätze in Dienstleistungsbereich und Wirtschaft. Menschen kaufen sich Kleidung, gehen zum Friseur, gehen vorher oder nachher essen, fahren Taxi – alles Umsätze und Profite aus dem Besuch von Theater und/oder Konzert. Das mal nicht vergessen oder erstmals in die Überlegungne einbeziehen.
„Wenn es um Subventionen in der Wirtschaft geht meckert niemand.“
Siegfried von der Heide,
das ist auch völlig richtig so, wenn die Subventionen so konzipiert sind, so dass sie eine wirtschaftliche „Sogwirkung“ entfalten. Beispiel: Die Halbleiterindustrie im Großraum Dresden.
„Eine altbekannte Statistik(von 1999, Kulturforschungsinstitut Remscheid): Eine Million Subvention in Kultur schafft 1,4 Millionen Umsätze in Dienstleistungsbereich und Wirtschaft.“
Diese Studie ist ziemlich alt, zudem stammt sie aus einem Personenkreis, der selbst von Subventionen lebt und solche „Studien“ nur erstellt, um an noch mehr Subventionsgelder zu kommen. Ähnliches gab es früher mal mit „Studien“, die von der Tabakindustrie stammten.
Es ist keine Pflichtaufgabe, nicht vorhandenes Geld auszugeben.
Und die Zuschüsse steigen automatisch weiter bis auf 45 Mio pro Jahr. Für 420 TooH Mitarbeiter, die es sage und schreibe schaffen, Tickets für 1,8 Mio pro Jahr zu verkaufen. D.h. jeder von sen TooH Mitarbeitern wird mit ca 110.000 Euro pro Jahr aus Steuergeldern subventioniert. Ein völlig absurdes System, was den Bürgern dieser Stadt nicht mehr vermittelbar ist.
Einfach mal was dagegen unternehmen, was auch für Änderung am „absurden System“ sorgt.
Anonymen Internetkommentar absetzen zum Beispiel. Die schlagen immer ein.
Die erarbeiten selbst nur das , was sie im richtigen Leben „verdienen“ würden , den Sozialhilfesatz v .etwa 400 Euro monatlich.
Hallo Schnorrer!
Warst Du mal im Theater/Puppentheater/Oper/Ballett/Musical…?
„Und die Zuschüsse steigen automatisch weiter bis auf 45 Mio pro Jahr.“
Dazu kommen dann bis 2025 noch mal jährlich 15 Millionen Euro vom Land mit dazu. Der hallesche Bühnenbetrieb ist ein Moloch, der ohne Ende Steuergelder verschlingt.