IHK Halle-Dessau fordert umfassende Maßnahmen für frühere und verlässliche Berufs- und Studienorientierung an Schulen
Die Vollversammlung der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) hat ein umfassendes Maßnahmenpaket zur Stärkung der Berufs- und Studienorientierung an Schulen in Sachsen-Anhalt verabschiedet. Ziel sei es, junge Menschen früher, verlässlicher und praxisnäher bei ihrer Berufswahl zu unterstützen und damit Fehlentscheidungen, Ausbildungsabbrüche und wertvolle „verlorene Jahre“ zu vermeiden. IHK-Präsident Sascha Gläßer betonte die Dringlichkeit: „Wir müssen viel zielgerichteter ausbilden, wenn wir den Fachkräftemangel wirksam bekämpfen wollen. Dabei spielt eine umsichtige Berufs- und auch Studienorientierung eine bedeutsame Rolle.“
Die zehn Empfehlungen der IHK reichen von der verbindlichen Verankerung der Berufs- und Studienorientierung im Schulprogramm über praxisorientierte Lehrerfortbildungen und Coaching-Formate bis hin zur engeren Zusammenarbeit von Schulen, Unternehmen, Kammern und Hochschulen. Auch die Verstetigung der Schulsozialarbeit und eine bessere Sichtbarkeit bestehender Angebote gehören dazu. „Berufsorientierung darf nicht dem Zufall überlassen werden. Sie braucht klare Verantwortlichkeiten in den Schulen, verlässliche Partner in der Wirtschaft und moderne Formate, die Jugendliche wirklich erreichen“, so Gläßer. Mit Blick auf die regionale Fachkräftesicherung unterstrich er die Bedeutung der Maßnahmen für die Zukunftsfähigkeit des Landes: „Sachsen-Anhalt kann es sich nicht leisten, Jahr für Jahr junge Menschen auf Ausbildungs- und Studienwege zu schicken, die nicht zu ihnen passen. Eine starke Berufs- und Studienorientierung ist ein Schlüssel, um Potenziale zu heben und Unternehmen zu stärken.“
Die IHK Halle-Dessau werde die Umsetzung gemeinsam mit Schulen, Politik und Wirtschaft begleiten und sich insbesondere für praxisnahe Formate, digitale Informationsangebote und verlässliche Kooperationen einsetzen.











„Wir müssen viel zielgerichteter ausbilden, wenn wir den Fachkräftemangel wirksam bekämpfen wollen. Dabei spielt eine umsichtige Berufs- und auch Studienorientierung eine bedeutsame Rolle.“
Soweit richtig, allerdings ist diese Aussage (mal wieder) bewusst unvollständig.
Wie wir alle wissen, gibt es in der Marktwirtschaft im Gegensatz zum Sozialismus keinen Mangel an sich, da Autos, Wohnungen und Arbeitskräfte nicht zugeteilt werden, sondern finanziell zu erwerben sind.
Goldschmuck, Segelyachten, Weltreisen, Fachkräfte. Es ist alles vorhanden. Man muss halt nur das nötige Kleingeld auf den Tisch legen.
Mit 2€ im Portemoinnae wird man sich beim Bäcker keine Torte kaufen können und für 2000 € gibt’s auch keine Fachkraft.
Komischerweise gibt es diesen „Fachkräftemangel“ stark ausgeprägt in Sachsen-Anhalt, nicht aber in der Schweiz, Norwegen oder den USA.
PREISfrage: Woran könnte das liegen?
Auch in der Schweiz gibt es einen enormen Fachkräftemangel, besonders in den Bereichen Gastronomie und Hotellerie, Handwerk und Gesundheitswesen. Ähnlich sieht es in Norwegen aus, auch dort gibt es einen signifikanten Fachkräftemangel, dieser wird verschärft durch eine relativ geringe Arbeitslosenquote. Alles das trifft genauso auf die USA zu, wo aufgrund von von demografischen Veränderungen gerade viele Fachkräfte in den Ruhestand gehen und die nachfolgenden Generationen immer weniger Interesse an technischen Berufen zeigen.
„Dabei spielt eine umsichtige Berufs- und auch Studienorientierung eine bedeutsame Rolle.“
Die IHK hat sich nicht die berufliche Bildung junger Menschen einzumischen. Es ist nicht in Ordnung, unter dem Begriff der „umsichtigen Berufs- und auch Studienorientierung“ junge Menschen zu Berufs- und Hochschulabschlüssen zu zwingen, die sie gar nicht wollen.
Im Bereich der beruflichen Bildung regelt alles der Arbeitsmarkt nach dem Prinzip von Angebot und Nachfrage nicht die „Vollversammlung der IHK“.
Vielleicht könnte die IHK einfach mal selber was tun, als immer nur zu fordern? Mehr Praktikumsstellen, wo der Praktikant auch vernünftig angeleitet wird? Mal selber in die Schulen gehen zur Berufsberatung? AG´s vor Ort in den Schulen anbieten? Immer nur von anderen fordern wird langsam langweilig ….