IHK Halle-Dessau würdigt die besten Azubis – 69 von ihnen haben ihre Ausbildung mit dem Prädikat „sehr gut“ beendet, 34 davon mit Auszeichnung
            Mit einem Festakt in der Händelhalle hat die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) am Montag die erfolgreichsten Absolventen und Unternehmen in der Aus- und Weiterbildung bei der Bestenehrung gewürdigt. Trotz zahlreicher Herausforderungen im Alltag der beruflichen Bildung zeigen die Fachkräfte in Sachsen-Anhalt weiterhin beeindruckende Leistungen. Im Jahr 2025 haben insgesamt 3.072 Auszubildende ihre Abschlussprüfung bei der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) erfolgreich abgelegt. 69 von ihnen erzielten die Bestnote „sehr gut“, 34 davon mit Auszeichnung. Und auch unter den insgesamt 280 Fortbildungsabsolventinnen und -absolventen stachen 15 ganz besonders hervor und wurden Jahrgangsbeste. Sascha Gläßer, Präsident der IHK Halle-Dessau, und Jan Riedel, Bildungsminister des Landes Sachsen-Anhalt, gratulieren den Jahrgangsbesten persönlich und überbringen gemeinsam mit weiteren Vertreterinnen und Vertretern aus Wirtschaft, Politik und Verwaltung ihre Glückwünsche.
IHK-Präsident Gläßer betont: „Sie alle sind heute der Beweis dafür, dass sich Leistung lohnt – und dass Engagement Türen öffnet. Sie haben Disziplin gezeigt, Verantwortung übernommen und Durchhaltevermögen bewiesen. Sie haben gelernt, mit Herausforderungen umzugehen – und dabei sind Sie gewachsen. Nehmen Sie das mit in Ihre berufliche Zukunft: Bleiben Sie neugierig, mutig, lernbereit. Sie sind Botschafterinnen und Botschafter der dualen Bildung – und Vorbilder für viele, die noch am Anfang stehen.“
Er ergänzt: „Wenn wir über Zukunft sprechen, kommen wir an einem Thema nicht vorbei: Künstliche Intelligenz. KI verändert unsere Berufswelt – und zwar nicht irgendwann, sondern jetzt. Sie ersetzt keine Menschen, aber sie verändert, wie Menschen arbeiten. Routineaufgaben werden automatisiert – aber kreative, soziale, handwerkliche und technische Kompetenzen werden wichtiger denn je. Deshalb brauchen wir eine neue MINT-Offensive: mehr Technikunterricht, mehr Digitalisierung, mehr Lehrkräfte, die diese Themen praxisnah vermitteln. Denn KI kann viel – aber sie kann nicht träumen, nicht fühlen, nicht Verantwortung übernehmen. Das können nur Menschen. Und die besten Voraussetzungen dafür haben Sie, liebe zu Ehrende: Neugier, Lernbereitschaft, Teamgeist und den Mut, Neues auszuprobieren.“
Gläßer würdigt auch das Engagement der Ausbildungsbetriebe, die mit ihrer Arbeit einen entscheidenden Beitrag zur Fachkräftesicherung leisten, die Zeit, Herzblut und Ressourcen investieren. Zudem dankt Gläßer den Berufsschulen und ihren Lehrkräften, die mit Engagement Wissen und Werte vermitteln.
Mit Blick auf bestehende Herausforderungen – mangelnde Unterrichtsversorgung, Corona-Versäumnisse oder das Imageproblem der dualen Berufsausbildung – unterstreicht Gläßer, dass die IHK gemeinsam mit Partnern aktiv an Lösungen arbeitet. „Die duale Berufsausbildung ist ein echtes Erfolgsmodell – Made in Germany, geschätzt in der ganzen Welt. Sie ist kein Plan B, sondern Plan A – für ein starkes, wirtschaftlich erfolgreiches Sachsen-Anhalt.“ Dennoch muss ihr Image weiter gestärkt werden. Dazu tragen auch Initiativen wie die bundesweite IHK-Ausbildungskampagne „Jetzt #könnenlernen“ oder die landesweite Praktikums- und Ausbildungsplatzsuchplattform „hallo-beruf.de“ bei. Ziel ist es, wieder mehr junge Menschen für die duale Berufsausbildung zu begeistern – und dies möglichst früh. Denn der Weg in die Ausbildung beginne, so Gläßer, bereits mit der Berufsorientierung an den Schulen. Diese müsse systematisch, verbindlich und gleichwertig an allen Schulformen, auch an Gymnasien, verankert werden. Hier, genauso wie beim Thema wohnortnahe Berufsschulen wisse er den Bildungsminister als Unterstützer an der Seite der Wirtschaft.
Bildungsminister Jan Riedel: „Unsere besten Absolventinnen und Absolventen zeigen eindrucksvoll, was mit Engagement, Können und Leidenschaft in der beruflichen Bildung möglich ist. Sie sind Vorbilder für viele junge Menschen in Sachsen-Anhalt und Beweis dafür, dass die duale Ausbildung exzellente Karrierechancen eröffnet und gesellschaftlichen Aufstieg ermöglicht. Wer hier heute ausgezeichnet wird, hat nicht nur Prüfungen bestanden, sondern Verantwortung übernommen – für sich selbst, für die Betriebe und für unsere gemeinsame Zukunft. Diese Erfolge machen deutlich: Die berufliche Bildung ist gleichwertig mit akademischen Wegen und verdient die Wertschätzung, die ihr zusteht. Gemeinsam müssen wir weiter daran arbeiten, ihr starkes Image in der Öffentlichkeit zu festigen und noch mehr junge Menschen für diesen Weg zu begeistern.“
Henning Gröbel, „Bester der Besten“ über alle Berufe hinweg: „Die duale Ausbildung zum Kaufmann im Einzelhandel war für mich der Schlüssel zu einem erfolgreichen Start ins Berufsleben. Mit harter Arbeit, aber auch der Unterstützung von meinem Ausbildungsbetrieb und einem hohen Praxisbezug habe ich meine Abschlussprüfung mit einer Eins bestanden. Ich kann jedem nur empfehlen, diesen Weg zu gehen – er öffnet Türen, stärkt das Selbstvertrauen und bringt dich direkt in den echten Joballtag.“
Hintergrund
Insgesamt wurden 34 Ausbildungsabsolventen aus 34 Unternehmen und 31 Berufen ausgezeichnet. Sie haben die besten Abschlussergebnisse von insgesamt 3.072 Prüflingen im IHK-Bezirk erzielt und dabei mindestens 91,5 von 100 möglichen Punkten erreicht.
„Bester der Besten“ über alle Berufe hinweg aus dem kaufmännischen Ausbildungsbereich ist in diesem Jahr der bei der Denn’s Biomarkt GmbH ausgebildete Henning Gröbel. Der 24-jährige Kaufmann im Einzelhandel erreichte in der Abschlussprüfung 97 von 100 möglichen Punkten. Er erhält damit als Jahrgangsbester den mit 2.000 Euro dotierten Sonderpreis „Goldene Kathi“ der Kathi Rainer Thiele GmbH – dieses Jahr bereits zum 25. Mal gestiftet.
Als bester Absolvent der gewerblich-technischen Ausbildung wird Kevin Maximilian Schauer ausgezeichnet. Er ist Maschinen- und Anlagenführer, Schwerpunkt Druckweiter- und Papierverarbeitung, ausgebildet bei der Wepa Deutschland GmbH & Co.KG in Leuna. Der 18-Jährige erreichte 96 von 100 Punkten. Er erhält den mit 2.000 Euro dotierten Sonderpreis der Serumwerk Bernburg AG.
Bei den insgesamt 280 Fortbildungsabsolventen erhielten 15 die Auszeichnung als Jahrgangsbeste. Eine von ihnen war in der Vergangenheit bereits Ausbildungsbeste und hat nun ihre Fortbildung mit Bestnoten bestanden: Alexa Höltmann, Geprüfte Wirtschaftsfachwirtin, war 2022 Beste im Beruf Kauffrau für Büromanagement. Der von der Volksbank Halle (Saale) eG gestiftete Sonderpreis in Höhe von 2.000 Euro für die beste Fortbildungsabsolventin geht an die Geprüfte Berufsspezialistin für Chromatografie, Bianca Starosta. Sie erreichte eine Gesamtpunktzahl von 95 Punkten (Note 1,3).










Neueste Kommentare