Hauptausschuss lehnt AfD-Antrag ab: keine Deutschlandflaggen-Pflicht vor Schulen und Dienstgebäuden in Halle (Saale)

In Halle wird es auch künftig keine Pflicht geben, vor Schulen und Dienstgebäuden die Deutschlandflagge zu hissen. Der Hauptausschuss der Stadt hat am Dienstag einen Antrag der AfD-Stadtratsfraktion mehrheitlich abgelehnt. Ziel des Antrags war es, eine dauerhafte Beflaggung mit der schwarz-rot-goldenen Bundesflagge an allen öffentlichen Einrichtungen verbindlich vorzuschreiben. Unterstützung fand dieser Vorstoß im Ausschuss jedoch nicht.
Stattdessen stimmte eine Mehrheit für einen gemeinsamen Gegenantrag von CDU, SPD sowie FDP/Freien Wählern unter dem Titel „Schwarz-Rot-Gold – Farben der Freiheit, Einheit und Demokratie“. Dieser sieht keine Beflaggungspflicht vor, erlaubt jedoch, die Bundesflagge ganzjährig zu hissen – auf freiwilliger Basis. Die bestehende Beflaggungsordnung des Landes Sachsen-Anhalt wird damit angepasst, jedoch ohne verpflichtenden Charakter.
Ein weiterer Antrag der Partei Volt, der das Hissen der Europaflagge an städtischen Gebäuden vorsah, wurde ebenfalls abgelehnt.
Emotionale Debatte um nationale Symbole
Alexander Raue (AfD) bezeichnete die Bundesflagge in der Debatte als „Integrationsanker“. Sein Antrag solle laut Raue ein neues deutsches Selbstbewusstsein zeigen und vermitteln, dass Deutschland ein starkes und stolzes Land sei. Für Carsten Heym (AfD) war das Anliegen auch ein Ausdruck nationaler Identität: „Der Antrag dient dazu, den Nationalstolz in gewissem Maße wiederzuentdecken.“
Deutlichen Widerspruch äußerte Andreas Wels (Hauptsache Halle): „Wir sollen etwas beschließen, das sowieso schon im Grundgesetz steht.“ Die Bedeutung der Nationalfarben sei bekannt und werde in Schulen gelehrt. Auch aus seiner Sicht sei der AfD-Antrag überflüssig. „Die Deutschlandflagge hängt bereits an prominenten Stellen in Halle. Eine Ausweitung bringt keinen zusätzlichen Identifikationsgewinn“, so Wels.
Kritik auch am Gegenantrag
Kritik gab es jedoch auch am gemeinsamen Antrag von CDU, SPD und FDP/Freien Wählern. Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt äußerte rechtliche Bedenken: Die Stadt solle laut Antrag Maßnahmen zur politischen Bildung entwickeln – ein Bereich, der jedoch in die Zuständigkeit des Landes falle. „Wenn der Burgenlandkreis das beschlossen hat, heißt das noch lange nicht, dass es juristisch haltbar ist“, warnte Vogt. Die Stadt dürfe nicht in die Hoheit des Landes Sachsen-Anhalt eingreifen.
Auch Andreas Silbersack (FDP) betonte, dass Freiwilligkeit im Vordergrund stehen müsse: „Die Deutschlandflagge ist eine Frage der Identifikation, aber niemand sollte gezwungen werden, sie zu hissen.“
Politische Bildung statt Symbolpolitik?
Mario Lochmann (Grüne) warf CDU und SPD vor, sich von der AfD treiben zu lassen: „Ich sehe es als problematisch an, dass CDU und SPD über das Stöckchen der AfD springen.“ Katja Müller (Linke) sprach gar von einem „Flaggenirrsinn“. Sie sieht weder in der Deutschland- noch in der Europaflagge ein geeignetes Mittel zur Identifikation. Stattdessen kritisierte sie, dass der Fokus nicht auf sozialen oder finanziellen Problemen liege.
Mit der Ablehnung des AfD-Antrags hat sich der Hauptausschuss gegen eine verpflichtende Beflaggung ausgesprochen – stattdessen setzt man auf Freiwilligkeit und bestehende gesetzliche Regelungen. Die Debatte hat jedoch deutlich gemacht, wie emotional aufgeladen das Thema nationale Symbole sein kann – und wie schnell es in grundlegende Diskussionen über Identität, Bildungshoheit und politische Verantwortung führt. Das letzte Wort hat der Stadtrat.
Die deutsche Flagge stärkt das Gemeinschaftsgefühl und kann damit auch soziale Probleme lösen.
Der war wirklich gut. 😂
Sehr gut! Fast nicht als Satire zu erkennen. 🙂 🙂
Vor allem, wenn das Hissen verpflichtend ist.
Jeder sollte die Deutschlandfahne zeigen dürfen. Da muss doch nicht erst ein Hauptausschuss darüber diskutieren und ihr OK dazu geben .Hier wird der Hauptausschuss wichtiger gemacht als er ist .
Privat darfst du auch. Das weißt du.
Ob du das auf deiner Arbeitsstelle darfst, legt das Land fest, nicht der Hauptausschuss der Stadt.
Darfst du? (bitte ehrlich sein!)
Darfst du doch!!! Du kannst mit erhobenem Haupt und der Fahne in der Hand zu deinem Kiosk gehen! Vielleicht gibts ein Freibier? Und dann läßt du dir den Artikel erklären.
Frau Müllers Meinung interessiert keinen. Ich könnte mir vorstellen, dass die ne Flagge mit Karl Murks hissen könnte.
Ein wenig Patriotismus darf auch bei uns stattfinden. Ich würde so etwas gut heißen wenn vor jedem Staatsgebäude die Deutsche Flagge hängen würde. Wird in anderen Ländern genau so gemacht.
Nicht mal vor jedem amerikanischen „Staatsgebäude“ hängt eine Flagge. Sonst gibt es kein anderes Land, was so weit kommt. Würdet ihr mal in der Welt herum kommen, wüsstest ihr das, und würdet nicht solch unsinnigen Themen hinterher rennen. Das löst keins eurer eingebildeten Probleme.
Die Welt…
Soll das jetzt eine Antwort oder gar ein Argument auf die vorgenannte Anregung sein? Weil die Amis das nicht machen, machen wir das auch nicht?
Also ich glaube mich zu erinnern, überall hängen bei den Amis Flaggen…
Die Begründung, warum wir das unbedingt brauchen, war, dass das „in anderen Ländern genau so gemacht“ wird. Naja, ob es eine so gute Idee ist, Dinge aus den USA zu übernehmen. Deren putziger Nationalismus oder Patriotismus ist jetzt nicht wirklich erstrebenswert, oder? Und die ganzen anderen Länder konnte noch niemand wirklich nennen. Deshalb ist dieser Antrag einfach lächerlich. Und traurig, dass auch die SPD so einen Unsinn mit veranstaltet.
Dann erinnerst du dich völlig falsch.
In Frankreich schon.
Die einzigen amerikanischen Staatsgebäude in Frankreich sind Botschaften und Konsulate. Vor den deutschen Konsulaten und Botschaften hängen auch in Frankreich deutsche Flaggen.
Falls du französische Flaggen vor französischen Staatsgebäuden meinst – dann liegst du auch falsch.
@oere, diesen Patriotismus versucht man schon länger zu verhindern. Man könnte andere ausgrenzen. Hauptsache man zeigt Palästinafahnen. Welche Partei forderte mal den Verzicht auf den „ übermäßigen „ Gebrauch dieser Flagge 2006 ?
In anderen Ländern wird auch englisch gesprochen. Oder in Yen bezahlt. Oder oder … 99% der Bevölkerung ist das vollkommen Rille, was da für Fahnen hängen. Aber ein paar „Patrioten“ geilen sich daran auf. Wahnsinn …
Gern auch hier wieder:
Nenn mal drei Länder, wo das vor jedem Staatsgebäude der Fall ist.
Vorher vielleicht noch klären, ob „Dienstgebäude und Schulliegenschaften der Stadt Halle (Saale)“ überhaupt Staatsgebäude sind (Tipp: sind es nicht). Aber das ist dann schon für Abschluss 7. Klasse und höher…
Nordkorea, Serbien und in weiten Teilen die USA.
Deutschlandflagge schön und gut aber da fehlt noch was in der Flagge:Hammer, Zirkel,Ährenkranz.
Die Stadt Halle kann den Flaggenerlass des Innenministeriums nicht ignorieren – sprich darüber eigenmächtig entscheiden, ob es diesen anwendet oder nicht. Die Stadt Halle den Sinn des Flaggenerlass abzusichern. Die CDU-Stadtratsfraktion hat sich von der SPD einlullen lassen und setzt jetzt auf Freiwilligkeit – damit ist klar, dass die Deutschlandflagge 🇩🇪 an keiner Schule gehisst wird in Halle. Ganz im Gegenteil zu fast allen Landkreisen in Sachsen-Anhalt, wo jetzt verpflichtend die Deutschlandflagge an allen öffentlichen Gebäude zu hissen ist, sofern ein Mast zur Verfügung steht. Bernstiel wird als Fraktion-Chef immer durchsetzungsschwächer.
Das ist so herrlich deutsch bürokratisch lustig und ihr merkt es nicht einmal. „Es hat da eine Flagge zu hängen, wo ein Mast zur Verfügung steht“.
„Ihnen wird zur Last gelegt, sie hätten an dem Mast gesägt …“. 😆
Da brodelt der Deutsche Michel und riecht einen echten SKANDAL. Ich schlage vor du kaufst dir ein HAVAG- Ticket, fährst jeden Tag vor alle öffentlichen Gebäude der Stadt und hampelst mit deiner Flagge rum(frag nicht was der Staat…die Stadt.. für dich tut, frag was du für sie tun kannst)….Vielleicht stellst du noch ein Hut auf den Boden!
Zu DDR-Zeiten wurde viel mehr beflaggt.
Und – hat’s was genutzt?
Es gibt in der Merseburger Straße sogar noch Laternenmasten mit den damals üblichen Flaggenhaltern (z. B. am Rosengarten). Da könnte man doch mal wieder was dranhängen. 😀
Hallo Detlef. Genau diese Fahne weht bei mir im Garten 👍
Wäre Deutschland ein demokratisches Land ,dann könnten die Direktoren der Schulen selbst entscheiden ob die D-Flaggen gehisst werden. Die Direktoren könnten dann auch das Schulpersonal und die Schüler mit entscheiden lassen.
Das nenne ich Demokratie. Aber der Bürger hat ja in unserem Staate überhaupt kein Mitsprache – und Entscheidungsrecht.