Mehr Vielfalt in Kitas: in Halle ist das Projekt „Kita für Dich“ für Kinder mit Migrationserfahrung gestartet
Am Montag fand in der halleschen Kita „Am Stadtpark“ der feierliche Auftakt zur Kampagne „Kita für Dich!“ statt. Die neue Kampagne des Landesnetzwerks Migrantenorganisationen Sachsen-Anhalt (LAMSA) e.V. hat das Ziel, Kindern mit Einwanderungsgeschichte einen frühen Kita-Besuch zu ermöglichen – für bessere Bildungschancen, Sprachförderung und soziales Miteinander von Anfang an.
Mamad Mohamad, LAMSA-Geschäftsführer, erläuterte: „Mit der Kampagne möchten wir Eltern auf Augenhöhe über die Bedeutung früher Bildung informieren. Gleichzeitig unterstützen wir Kita-Träger dabei, gezielte Angebote für Familien mit Einwanderungsgeschichte zu entwickeln.“ Hintergrund ist folgender: Während in der Vergangenheit Kitas Wartelisten führen mussten, geht die Zahl der in Sachsen-Anhalt betreuten Kinder zurück. So sind die Betreuungszahlen zum Stichtag 01.03.2025 im Vergleich zum Vorjahr um 2.749 Kinder gesunken. Aktuell gibt es über 23.000 freie Kita-Plätze. Laut statistischem Landesamt hatten im Jahr 2024 von allen 152 143 Kindern in Kindertagesbetreuung 14,9 % mindestens ein Elternteil mit ausländischer Herkunft (22 662 Kinder). Dennoch finden eingewanderte Familien oft erst vergleichsweise später oder keinen Zugang zum Kita-System. Mittels verschiedener Kampagnen-Maßnahmen gilt es einerseits bestehende Hürden für Familien mit Migrationsgeschichte abzubauen und ihnen die Bildungs- und Integrationsvorteile in Kitas vermitteln und andererseits die Träger bzw. die Einrichtungen als solche für mehr Vielfalt zu öffnen.
Daher betonte auch Susi Möbbeck, Staatssekretärin im Ministerium für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Gleichstellung: „Unser Ziel ist, allen Kindern unabhängig von ihrer Herkunft von Anfang an beste Bildungs- und Entwicklungschancen zu bieten. Gemeinsam mit den Migrantenorganisationen und den Kitas möchten wir Familien mit Migrationsgeschichte beim Zugang zu dem für sie häufig unbekannten Kita-System unterstützen. Dieser Einsatz lohnt sich für Kinder, Familien, Gesellschaft und Kommunen gleichermaßen: Wir treiben frühzeitig die Bildungsintegration voran. Durch das gemeinsame Lernen schaffen wir ein Bewusstsein, dass gesellschaftliche Vielfalt eine Stärke ist. Und wir erhöhen die Zahl der betreuten Kinder.“
Katharina Brederlow, Beigeordnete für Bildung und Soziales der Stadt Halle, ergänzte: „Mir ist wichtig, dass Familien mit Einwanderungsgeschichte erfahren, wie bedeutsam die Bildungsreinrichtung Kita für ihre Kinder ist und wie wertvoll es ist, wenn Eltern die Einrichtungen mitgestalten“.









Neueste Kommentare