Präzise und sicher: Universitätsmedizin Halle testet erstmalig 3D-Drucker zur Herstellung von Medikamenten
Maßgeschneiderte Medikamente aus dem 3D-Drucker können den Behandlungserfolg und die Sicherheit der Patient:innen steigern. Inwiefern sich ein solches Gerät für den Klinikalltag eignet, testet aktuell die Universitätsapotheke der Universitätsmedizin Halle. „Wir befinden uns momentan in der Alpha-Testphase, sind aber überzeugt davon, dass ein 3D-Drucker zur Herstellung spezieller Medikamente in Zukunft in der Universitätsapotheke zum Einsatz kommen könnte“, sagt Juliane Nachtwey, Apothekerin am Universitätsklinikum Halle (Saale), die die Testphase mit durchgeführt hat.
Ziel ist es, Arzneimittel, für die es auf dem deutschen Arzneimittelmarkt zurzeit keine Alternative gibt, schnell und nach pharmazeutischen Qualitätskriterien herzustellen. Hierunter fällt zum Beispiel die Medikation für Kinder mit kardiologischen Erkrankungen, die bisher in Kapselform oder als Saft hergestellt wird. „Die Arzneimittelherstellung per 3D-Druck birgt viele Vorteile“, betont Juliane Nachtwey. So lässt sich die Medikation für Kinder und ältere Menschen viel besser dosieren, was zu einer höheren Sicherheit für die Patient:innen führt. Auch der höhere Arbeitsschutz ist ein wichtiges Qualitätskriterium. Da der 3D-Drucker sehr nutzerfreundlich, schnell und leicht zu bedienen ist, ist eine zügige Einarbeitung der Mitarbeitenden leistbar, was bei möglichen Personalausfällen Sicherheit bietet.
Nachdem die individuelle Tablettenzusammensetzung online an den Drucker übermittelt wurde, startet der Druckvorgang. Hierbei wird eine Rohmasse mit dem entsprechenden Arzneistoff versetzt und bei 42° C geschmolzen. Der Drucker appliziert das Medikament im Anschluss auf eine Waage, die eine exakte Dosierung sicherstellt. Pro Vorgang kann das Gerät 16 Tabletten herstellen. Die gedruckten Arzneimittel unterscheiden sich in Festigkeit und Geschmack von herkömmlichen Medikamenten. „Die halbfesten Tabletten mit gummiartiger Konsistenz kann man einfach in die Wangentasche legen, wo sie sich langsam auflösen“, erklärt Apothekerin Juliane Nachtwey. „Das ist vor allem für Kinder oder ältere Patient:innen mit Schluckbeschwerden viel angenehmer als das herkömmliche Verfahren.“ Außerdem enthält die Tablettenmasse ein fruchtiges Aroma, welches den schlechten Geschmack mancher Wirkstoffe überdeckt und die Einnahme erleichtern soll.
Auf die erste Testphase folgen weitere Optimierungsschritte, bevor ein überarbeitetes Nachfolgemodell des getesteten Drucker-Prototypen Ende des Jahres in Produktion gehen soll.
Die Universitätsapotheke versorgt die Universitäts-, Poli- und Tageskliniken der Universitätsmedizin Halle sowie ein weiteres Krankenhaus mit Arzneimitteln, Blutprodukten, Infusions- und Dialyselösungen, Sondennahrung, Desinfektionsmitteln und Nahtmaterialien. Darüber hinaus beliefert sie eine Vielzahl von Laboren mit Diagnostika für Krankenversorgung, Forschung und Lehre.
Foto: Universitätsmedizin Halle
Können die mich persönlich auch mit ihren Drucker herstellen?
Wenn ja, bitte gleich mal 1000000 Mal. Dann räume ich bzw wir in Deutschland richtig auf.
Der Titel suggeriert, das Wirkstoffe im 3D Drucker hergestellt werden. Das ist falsch. Es handelt sich nur um eine Variante eines Formulierungsroboters, Galenik und Dosierung, sozusagen des Kaisers Kleider. Neue Medikamente im Sinne neuer Wirkstoffe oder neuer Medikamente im Sinne neuer Wirkungen – damit hat das nichts zu tun! ( Alt-Dölauer)
Der Titel ist in der Tat mißverständlich. Allerdings ist es in Deutschland durchaus nicht ganz unüblich eine neue Verpackung oder Dosierung etc. als angeblichen Durchbruch zu bejubeln. Vor allem in der Werbung. Schluckprobleme etc. bei Medikamenten sind im Übrigen recht häufig, also ist der Ansatz nicht völlig überflüssig, denke ich.
Klar geht das. Versprochen! Lass Dich dazu einfrieren und dann an folgende Adresse verschicken:
Uniklinik Halle
Abteilung Deppenentsorgung
Ernst-Grube-Straße 40
06120 Halle
GP.
Bei dir sind wir gedruckten „Ölver 11“ als erstes.
Versprochen 😛🤣
Warum steht sowas nicht in der Mitteldeutschen Zeitung?
Weil es nur um Formulierung geht und nicht um neue Medikamente (s.o). Hier ist ja kein Journalismus, nur Wiedergabe irgendwelcher Meldungen.
Wo gibts denn Journalismus?
ich bin gespannt, wie es erst wird, wenn sie den Saft drucken.