Radio Corax feiert am Montag und Dienstag mit Sonderprogramm sein 25-jähriges Bestehen

1. Juli 2000, also vor ziemlich genau 25 Jahren, kurz vor 12 Uhr: Es rauscht. Wenige Sekunden später verkündet eine zaghafte, spürbar aufgeregte junge Stimme, dass wir gerade die „Geburtsstunde eines neuen Radiosenders“ erleben. Live, zu empfangen im Raum Halle, auf der UKW-Frequenz 95,9 MHz. Es sind die ersten holprigen legalen Gehversuche von CORAX.
25 Jahre oder über 13 Millionen Sendeminuten später ist CORAX ein bundesweit ausgezeichnetes Radioprojekt mit internationalen Kooperationen voller Ambivalenzen und Widersprüche.
Vom 30. Juni (17 Uhr) bis zum 1. Juli (18 Uhr) feiert der Lokalsender sein 25-jähriges Bestehen mit einem wohl kuratierten Sonderprogramm:
17:00 Widerhall
Die Studi-Redaktion eröffnet mit einer 120-minütigen Sendung den 25-stündigen Sendereigen.
19:00 Vinylcouch
Marcus Andreas Mohr (Local Frequenices) lädt Sendungsmachende in den Corax-Veranstaltungsraum ein, um bei handverlesener Musik auf der Vinylcouch Platz zu nehmen. Gerüchte sagen, dass es auch gute Getränke geben wird.
21:00 Subjektiv
Seit fast 25 Jahren stöbern M.sen & El Nico für Subjektiv in Musikarchiven und ihren Plattensammlungen, die weit mehr als Punk-Klassiker bieten, um feinste Melodien freizuschaufeln. So auch heute.
22:00 Interaktives Moderations-Roulette
Clay (Tagesaktuelle Redaktion) und Luise (Musikredaktion) hassen den (auch bei Corax) zu häufig gehörten Satz „und weiter geht’s mit Musik“. Ihr Credo: Kreativität und Vielfalt wagen. Macht euch auf mindestens 25² Minuten voller Spannung, Spiel und Spaß gefasst! Denn zu einem gelungenen Geburtstag gehören auch Partyspiele.
23:00 LiveRillen
Paul Bartsch erinnert in seiner Sondersendung daran, dass nicht nur Corax ein Jahr älter wird: Wir hören Liveaufnahmen von Künstlern, die ebenfalls am 30. Juni bzw. 1. Juli Geburtstag haben.
00:00 Serviervorschlag des Monats
25 Jahre Corax, 25 Jahre Musikgeschichte. Die Krähen feiern auch mit Darias Serviervorschlag und dem Konzept 25 eher unbekannte Songs laufen zu lassen: Ein abwechslungsreiches musikalisches Menü wartet einmal mehr darauf, die auralen Gaumen der Hörer*innen zu kitzeln: mal düster, mal elektronisch, mal metallisch, manchmal auch ganz anders.
02:00 Deep
Die Vorgängersendung (Deep), der aktuell dienstältesten Reihe (Further in Fusion) holt die 25 Jahre alte Premiere vom 12. Juli 2000 aus dem leicht verstaubten Archiv. Alles noch sehr rudimentär - Stichwort: Homerecording – und nicht ganz geordnet, aber jeder fängt irgendwie mal an.
03:00 Cx-Früh-Geschichte 1
Thomas Kupfer (1964-2009) fand 1997 eine Radio-Initiative vor, die aus wenigen Mitgliedern bestand, von denen nur drei mehr als sporadisch aktiv waren. Der Verein war in Halle wenig bekannt, es gab kaum Öffentlichkeitsarbeit, kein Geld, keine Mitgliedsbeiträge, keine Buchführung, keine Mitgliederliste und keinen arbeitsfähigen Vorstand. Das galt es zu ändern. Thomas erinnerte sich 2008, wie dies gelang.
06:00 Hörende aller Länder
Ein experimentelles Hörbild nach Brechts Radiotheorien.
07:00 Morgenmagazin
Fast sechs Jahre nach Sendestart (1. Mai 2006) startete bei Corax durchaus erfolgreich der Versuch ein regelmäßiges Morgenmagazin zu etablieren. Seitdem begrüßen jeden Morgen um 7 Uhr die keine Müdigkeit scheuenden und selbige vertreibenden Moderator*innen. Heute serviert Hannah dem Anlass gemäß.
10:00 Cx-Früh-Geschichte 2
Corax stieg innerhalb weniger Jahre von einer kaum beachteten Initiative zu jenem Freien Radio auf, das die mit Abstand besten lizenzrechtlichen und finanzpolitischen Rahmenbedingungen auf dem Gebiet der einstigen DDR vorfand: Ab dem 1. Juli 2000 stand eine 24-stündige Vollfrequenz zur Verfügung. Den steinigen Weg dorthin beschreiben Christian Schurig, Mathias Weiland, Stephan Arnold, Olaf Kranz, Andrea Seifert uvm. Ebenso zu hören: Die leicht verrauschte Aufnahme der Premierensendung vom Juli 2000.
12:00 Feature zur Geschichte Freier Radios
Piratenradio – das klingt nach selbst zusammengezimmerten Bausätzen und heimlicher Aktion. In den 70er-Jahren und zur Zeit der Anti-AKW-Bewegung gab es vielerorts illegale Radios mit idealistischen Grundsätzen. Das Feature erinnert an diese Praxis und fragt zugleich: Wie gestaltet sich die Arbeit heutiger Freier Radios entlang der Grundsätze Offenheit, Gemeinnützigkeit, Transparenz, Lokalbezug und Desinteresse am Kommerz?
13:00 Wannabes
Auch eine der Hip-Hop-Sendungen auf Corax steuert ein Herzensthema zum Sonderprogramm bei: Die Wannabes schauen in die USA sowie ins Vereinigte Königreich und beschäftigen sich mit Rap, Community Radio und Piratenradio.
14:00 Aneignung Medien
Eine Reise zu den Anfängen des Radios und den Arbeiterradioclubs der 1920er Jahre. Zu Wort kommt auch Hans Magnus Enzensberger mit seinem „Baukasten der Theorie der Medien“.
15:00 Kinder- und Jugendradio – gestern, heute, morgen
Aktuell lernen und (er)leben knapp 30 Kinder und Jugendliche im Alter zwischen neun und 23 Jahren bei Corax alles übers Radiomachen. In derzeit acht Redaktionen werden wöchentliche Radiosendungen erstellt. Das ist nicht nur in Halle, sondern im deutschsprachigen (Radio)Raum ziemlich einmalig und hat bei Corax Tradition. Eine Gesprächsrunde mit alten, aktuellen und zukünftigen Akteuren des Jugendradios.
16:00 Common Voices
Seit knapp zehn Jahren existiert mit Common Voices eine mehrsprachige Sendung von Geflüchteten und MigrantInnen in Halle und Umgebung. Sie bringen Fragen, Themen und Probleme, die für Geflüchtete wichtig sind ins Radio. Hunderte Personen haben so das Radio als eine Brücke für ein verständnisvolleres Miteinander genutzt. Ein Rückblick.
17:00 Widerhall
Es dauerte einige Erdumdrehungen nach Sendestart, aber seit über 20 Jahren hinterfragt das älteste tagesaktuelle Magazin von Corax die großen sozialen Themen aus der Betroffenenperspektive. Dazu gibt es redaktionell ausgesuchte Musik in breitem Stilmix und Veranstaltungstipps für Halle und Umgebung. Heute angeln sich Clay und Yoshi im Zuge eines kleinen Sektempfangs bei Corax diverse Personen des öffentlichen Lebens und stellen große und kleine Fragen.
Es ist schon auffällig, wie viel PR ihr diesem Verein in letzter Zeit schenkt.
Verrat es keinem, aber damit, dass ihr sofort drauf klickt und euch dann ausführlich in der Verschwörung verliert, verdient die Seite ihr Geld.
Nope, AdBlocker regelt.
Auch die gefüllte Kommentarspalte zieht Leser auf die Seite.
Nicht mit mir, dank Ublock.origin, DNS Filter und pi.hole.
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Selten so viel unwahren Unsinn gehört der nur darauf abzielt mich zu diskreditieren. Euer Vernichtungsfeldzug reicht wohl nicht aus?
Dabei handelt es sich im Kern nicht um ein breitenwirksames Jubiläumsprogramm, sondern um eine lose Aneinanderreihung interner Sondersendungen, dominiert von einem kleinen, immer gleichen Kreis von Aktiven. Kritisch hinterfragt wird dabei weder die inhaltliche Ausrichtung des Senders noch dessen politische Selbstverortung, obwohl einzelne Beiträge und Formate in der Vergangenheit durch ein hohes Maß an ideologischer Zuspitzung aufgefallen sind.
Gerade als öffentlich geförderter nichtkommerzieller Lokalsender – mit Zuwendungen durch Rundfunkbeiträge, Landesmittel und kommunale Unterstützung – müsste sich Radio Corax der pluralistischen Verantwortung und einer ausgewogenen Darstellung verpflichtet fühlen. Stattdessen entsteht vielfach der Eindruck, dass innerverbandliche Interessen und identitätspolitische Schlagseiten den Ton angeben, während kritische Gegenstimmen, auch aus der Zivilgesellschaft, kaum Gehör finden.
Hinzu kommt die auffällige Nähe zur politischen Förderstruktur: Noch Anfang Juni wurde dem Sender durch die Medienanstalt Sachsen-Anhalt – unter Vorsitz von Markus Kurze – eine neue Zehnjahreslizenz erteilt. Nur wenige Tage später musste derselbe Politiker wegen eines Vorwurfs sexueller Belästigung als Parlamentarischer Geschäftsführer der CDU zurücktreten. Dass Corax hierzu bisher öffentlich schweigt, ist bemerkenswert, insbesondere angesichts des eigenen Anspruchs, sexualisierte Gewalt und Machtmissbrauch offensiv zu thematisieren.
Eine offene Debatte über die Rolle und Ausrichtung von Radio Corax – ebenso wie über die Verwendung öffentlicher Mittel in diesem Kontext – wäre längst überfällig. Öffentlich-rechtliche Förderung darf keine Einbahnstraße sein, sondern muss stets mit Transparenz, Kritikfähigkeit und gesellschaftlicher Rechenschaftspflicht einhergehen.
Der „kleine, immer gleiche“ Kreis der Aktiven sucht seit jeher Mitmacher.
Leider sabbeln viele nur im Internet, selten ins Mikrofon…
Mitmacher, die bei Nonkonformität mit unterschwelligsten Mitteln rausgedrängt werden. 🙂
Du bist vielleicht einfach nicht für Radio geeignet. Es gibt Mindestanforderungen. Das wird aber kommuniziert. Wenn es nur ein Gefühl ist („unterschwelligst“), hast du womöglich nur was falsch verstanden.
Wenn du Mikroangst hast – es kann auch redaktionell beigetragen werden…
Beim Radio bekommt der Begriff Mikroaggression eine ganz neue Bedeutung.
Das Programm von Corax an sich finde ich nicht schlecht, da es vor allem eine Alternative zum Mainstream darstellt.
Was die Kommunikation im Team bei Problemen angeht, gibt es bei Corax jede Menge Nachholbedarf. Ich habe die Erfahrung gemacht, dass im Konfliktfall nicht das Gespräch gesucht wird, sondern eher mit Hausverboten agiert wird. Nicht gerade das, was man Radiomachenden, deren Hauptbeschäftigung die Kommunikation ist, erwartet.
Hast du ein Hausverbot bekommen?
Ja hab ich. Ist allerdings schon ewig her. Dennoch wurde eine aktuelle Anfrage von mir zur Aufhebung meines Hausverbots abgelehnt. Scheint so , dass einmal Hausverbot für immer Hausverbot bei Corax heißt. Darüber geredet wird von Seiten Corax‘ bis heute nicht.
Wurde damals ein Grund genannt? Was für ein Konflikt war es?
Hi Rainer, same hier. Hab zwar kein Hausverbot, aber anstatt Konflikte zu regeln hat man mich über Monate hinweg gegaslightet, Infos vorenthalten und hinter meinem Rücken eine Art Feinbild aufgebaut. Beide Seiten anhören? Von wegen! Opferrolle gut gespielt, dann ist das Urteil längst gefallen.
Wird ja hier ne richtige Selbsthilfegruppe.
Mit immer der gleichen Geschichte. 😉
Ist ja auch immer der gleiche Radiosender.
Erst waren es Blicke. Dann Schweigen. Dann Ausschluss. Später kamen juristische Drohungen, digitales Stalking, institutionelles Gaslighting. Die Mechanismen verändern sich – der Effekt bleibt: Kontrolle. Einschüchterung. Auslöschung.
Klingt total glaubwürdig.
Das ist eine glatte Lüge. Bisher wurde dort jeder, der nicht die ultralinke Weltanschauung dieser Typen bedingungslos vertritt, ganz schnell wieder vergrault und das ist sehr untertrieben ausgedrückt.
Du bist nicht jeder.
Du bist niemand, das ist schlimmer.
Solange du alle im Blick hast aus deinem „Zimmer“…
Soooo viele Worte.
Für euch Linkspopulisten ist alles, was von der eigenen Meinung und Selbstwahrnehmung abweicht „Hass“. 🥱
Seltsam still bleibt es, wenn Integrität plötzlich das Preisschild der Förderstrukturen ziert. Der Skandal um politische Verflechtungen in der Medienaufsicht Sachsen-Anhalts zeigt: Doppelmoral gedeiht dort, wo Kritik ökonomische Risiken birgt. Wer den Schein von Diversität predigt, schweigt auffällig, wenn es ans eigene Fundament geht. Und wehe, man benennt es — dann wird aus berechtigter Kritik plötzlich „Hass“. Das Schweigen derer, die sich sonst so laut für Transparenz inszenieren, ist ohrenbetäubend.
Corax ist ein freies Mitmach-Radio. Wenn Dir das Jubiläumsprogramm nicht gefällt mach ein anderes! Vielleicht solltest Du Dich zuvor mit dem Konzept Freiheit genauer auseinandersetzen.
Corax gehört nicht zum System des Öffentlich-Rechtlichen-Rundfunks. Deshalb muss der Sender nichts von dem was Du forderst.
Öffentliche Gelder zwingen den Empfänger sowieso nicht automatisch zu Pluralismus. Sonst müssten die Kirchen alle Religionen predigen und politische Parteien alle Meinungen vertreten.
Corax finanziert sich zu großen Teilen aus Spenden. Spender können über die Verwendung der Gelder mitbestimmen. Spende doch einfach regelmäßig! Dann darfst Du mitbestimmen.
Die Verfehlungen eines CDU-Politikers irgendwie Radio Corax anzudichten finde ich armselig.
Gibt es irgendwo eine vollständige Aufstellung mit wieviel Steuergeldern dieser Verein in den 25 Jahren bezuschusst wurde?
Würde ich auch gerne mal wissen…
Nicht ein Cent von dir.
Jeder bezahlt Steuern in diesem Land. Ausnahmslos jeder. Und die allermeisten auch GEZ. Von daher größter Bullshit diese Aussage.
Was soll diese populistische Quatschaussage?
Nicht jeder zahlt Steuern in diesem Land. Es gibt jede Menge Ausnahmen. Und nicht ein einziger zahlt GEZ.
Das sind Fakten.
Nicht mal eine Vorstellung, was das bedeuten könnte?
GEZ gibt es seit 2013 nicht mehr.
Was du immer mit den Steuergeldern hast. Von dir kommt doch eh nichts. Und ja, Fördermittel werden nur selten an rechtsgerichtete Vereine, Organisationen oder Initiativen ausgezahlt. Hat Gründe. Man muss Corax nicht mögen, der Sender hat trotzdem seine Daseinsberechtigung. Anders als die AfD eben. Die muss man nicht mögen, eine Daseinsberechtigung hat sie aber auch nicht. Über die Steuergeldverschwendung bei denen (Diäten z.B.) regst du dich leider nicht auf.
Wenn die ganzen Radio Corax-Hörer diesen Sender selber zahlen müssten, wäre der ganz schnell ruhig gestellt. Solange aber Fördergelder fließen, quaken die eben weiter über den Äther….
Im Suff zu ertragen.