Rechte und Linke Aufmärsche zogen durch die Silberhöhe

Unter dem Motto „Klagt nicht, kämpft“ fand am Samstag in der Silberhöhe eine Kundgebung der rechtsextremen Brigade Halle statt. Die Teilnehmer zogen unter Rufen wie „Wir wollen keine Asylantenheime“ und „Frei, Sozial, National“ durch den Stadtteil, unter anderem auch über die Hauptverbindungsstraßen Karlsruher Allee, Freyburger Straße und Weißenfelser Straße. Etwa 60 Personen hatten an dem Aufzug teilgenommen.
Das Bündnis “Halle gegen Rechts” hatte unter dem Motto “Was ist das für 1 life? Gegen rechte Reviere” zu Gegenprotesten aufgerufen. So zog eine Fahrraddemo vom Hallmarkt in die Silberhöhe. Unter den Teilnehmern waren die Landtagsabgeordneten Wolfgang Aldag und Sebastian Striegel (beide Grüne) sowie Henriette Quade (Linke), die Bundestagsabgeordnete Petra Sitte (Linke) und Stadträtin Marion Krischok. Striegel kritisierte, die Rechtsextremen würden Hass säen und Gewalt verbreiten.
In seinem Aufruf schreibt Halle gegen Rechts – Bündnis für Zivilcourage “Die Antwort der Neonazis auf die sozialen Probleme des Viertels ist der Kampf gegen alles ihnen Fremde, ihre Mittel sind der martialische Auftritt, die Einschüchterung und die Gewalt.” Das Bündnis weist damit auch auf die massive Terrorisierung von Romafamilien hin, von denen inzwischen viele aus der Silberhöhe vertrieben wurden. “Die Neonazis konnten in der Silberhöhe schon einen erschreckenden Einfluss gewinnen, mit jeder erfolgreichen Machtdemonstration könnten sie diesen ausbauen”, so Valentin Hacken, Sprecher von Halle gegen Rechts. “Es ist gerade an diesem Ort wichtig, für eine andere Gesellschaft zu streiten.”
Im Vorfeld der Veranstaltungen wurden durch Unbekannte an verschiedenen Häusern Schmierereien mit Versammlungsbezug angebracht. Hierzu wurden die Ermittlungen aufgenommen, so die Polizei.
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