Regenbogenfahnen auf dem Markt gehisst
Am Samstagmorgen sind auf dem Marktplatz in Halle vor dem Stadthaus vier Regenbogenfahnen gehisst worden. Unter anderem haben Oberbürgermeister Bernd Wiegand sowie die Landtagsabgeordneten Hendrik Lange und Wolfgang Aldag daran teilgenommen.
Die Flaggen sind das symbolische Zeichen für den Auftakt der diesjährigen CSD-Woche in Halle (Saale). Eine Woche lang dreht sich bei Lesungen, Partys und Straßenfesten alles rund um LGBT. Höhepunkt ist die große CSD-Demo durch die Innenstadt am 7. September und das Straßenfest im Anschluss.
Motto in diesem Jahr ist „50 Jahre Stonewall – Erinnern heißt aktiv sein!“. Das Motto soll eine Rückschau in die jüngere Geschichte des weltweiten Kampfes gegen die Ausgrenzung, Benachteiligung und Diskriminierung homo- und bisexueller, inter- und transgeschlechtlicher sowie nicht-binärer Menschen anregen. Das Motto soll zudem mahnen, nicht nachzulassen im Engagement um gesellschaftliche Anerkennung geschlechtlicher und sexueller Vielfalt. Aktuelle Entwicklungen in Politik und Gesellschaft zeigen einen sehr beunruhigenden Trend, geschlechtliche und sexuelle Minderheiten unsichtbar zu machen, abzuwerten und zu entrechten sowie veraltete Geschlechterrollenbilder wieder in der Gesellschaft zu verankern.
Sonnabend, 31. August 2019, ab 22 Uhr
Schorre Halle, Willy-Brandt-Straße 78, 06110 Halle (Saale)
CSD-WARM-UP-Party
Die GaySchorre startet mit einer schrillen & bunten Party in die CSD-Woche 2019 in Halle! Im Foyer präsentieren sich die Organisator*innen des CSD Halle mit Infoständen.
Facebook: https://www.facebook.com/events/469185377169602/
Montag, 02. September 2019, ab 18 Uhr
BBZ „lebensart“ e.V., Beesener Straße 6, 06110 Halle (Saale)
Der Große CSD-Textil-Bastelabend
Die Jugendgruppe Queerulanten möchten mit euch T-Shirts (oder Ähnliches) für den CSD gestalten. Deswegen bitten wir euch möglichst, helle Kleidungsstücke zum Verschönern mitzubringen. Textilfarben sind vorhanden, aber auch eigenes Gestaltungsmaterial kann gern mitgebracht werden. Dieser Abend ist ohne Altersgrenze – also auch alle Queers über 27 Jahre sind herzlich willkommen.
Montag, 02. September 2019, 20 Uhr
Frauenzentrum Weiberwirtschaft, Karl-Liebknecht-Straße 34, 06114 Halle (Saale)
Lesung und Diskussion mit Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß:
Being Bi. Bisexualität zwischen Unsichtbarkeit und Chic
Der Biologe, Sexualwissenschaftler und Professor für Sexualwissenschaft und Sexuelle Bildung an der Hochschule Merseburg Heinz-Jürgen Voß hat mit der Doktorandin am Institut für Soziologie an der TU Berlin Kim Ritter das Büchlein „Being Bi. Bisexualität zwischen Unsichtbarkeit und Chic“ verfasst. Im Nachgang zu den 13. Hirschfeld-Lectures im Oktober 2018 in Nürnberg wird das Thema Bisexualität aus zwei Blickwinkeln betrachtet: Prof. Dr. Heinz-Jürgen Voß stellt theoretische Zugänge zu Fragen geschlechtlicher und sexueller Entwicklung vor – mit Schlaglichtern aus historischer und kulturwissenschaftlicher Perspektive. Kim Ritter spricht, ausgehend von lebensgeschichtlichen Interviews, aus soziologischer Perspektive über Lebensentwürfe und Erfahrungen bisexueller Menschen – zwischen Anerkennung und Missachtung. In der Diskussion soll es auch um die Fragen gehen: Wer bestimmt, was Bisexualität ist? Wer ist wann bisexuell? Warum bestimmen bisexuelle Stimmen so wenige Debatten? Der Eintritt ist frei.
Veranstalterin: Dornrosa e.V.
Dienstag, 03. September 2019, 18 Uhr
Melanchthonianum, Hörsaal C, Universitätsplatz 9, 06108 Halle (Saale)
Lesung und Diskussion mit Prof. Dr. Martin Dannecker: Fortwährende Eingriffe. Aufsätze, Vorträge und Reden zu HIV und AIDS aus vier Jahrzehnten
Mit dem Band „Fortwährende Eingriffe“ steht eine Sammlung von Aufsätzen, Reden und Vorträgen Danneckers zum Thema HIV und AIDS zur Verfügung, aus der der Sexualwissenschaftler lesen wird. Die Lesung soll ein Verständnis für die soziale und politische Situation während der AIDS-Krise und den damaligen Umgang schwuler Männer mit AIDS vermitteln. Darüber hinaus soll aber auch danach gefragt werden, welche Bedeutung die AIDS-Krise und die Erinnerung an diese für queere Bewegungen heute hat bzw. haben kann.
Organisation: AIDS-Hilfe/Sachsen-Anhalt Süd e.V., Arbeitskreis que(e)r_einsteigen des Studierendenrates der MLU
Mittwoch, 04. September 2019, 19 Uhr
Frauenzentrum Weiberwirtschaft, Karl-Liebknecht-Straße 34, 06114 Halle (Saale)
Dokumentarfilmerin Barbara Wallbraun im Gespräch
Für ihren gerade fertiggestellten Dokumentarfilm „UFERFRAUEN – Lesbisches L(i)eben in der DDR“ war Barbara Wallbraun (Leipzig) im vergangenen Jahr mit ihrer Filmcrew in Deutschland unterwegs und hat sechs lesbische Frauen über deren Leben interviewt. Im Juli 2018 drehte sie auch in Halle und Halle-Neustadt. Im Dornrosa e.V. berichtet sie im Gespräch mit einer der Protagonistinnen über den Entstehungsprozess des Films und anhand von mitgebrachtem Bildmaterial über die Arbeit am Film. Der Eintritt ist frei.
Veranstalterin: Dornrosa e.V.
Donnerstag, 05. September 2019, 18 bis 20 Uhr
AIDS-Hilfe Halle, Leipziger Straße 32, 06108 Halle (Saale)
Kostenfreier HIV-Schnelltest für Männer, die Sex mit Männern haben
Donnerstag, 05. September 2019, 18:30 Uhr
BBZ „lebensart“ e.V., Beesener Straße 6, 06110 Halle (Saale)
Fachveranstaltung der Polyamorie-Gruppe
Vortrag und Diskussion zu Begriffsbestimmung, Geschichte, praktische Gestaltung sowie Zusammenhang zu queeren Themen. Es wird an diesem Abend eine österreichische Studie zum Thema und Probleme des Konzeptes Polyamorie vorgestellt.
Freitag, 06. September 2019, 17:00 Uhr
Linker Laden, Leitergasse 4, 06108 Halle (Saale)
Vortrag und Diskussion mit Dr. Ursula Sillge: Damals war’s! Zu Bedingungen, Strukturen und Definitionen der lesbisch-schwulen Bewegung in der DDR
Dr. Ursula Sillge (Jahrgang 1946) ist seit den 1970er Jahren in der Lesbenbewegung aktiv und war 1986 Initiatorin und bis 1991 Leiterin des „Sonntags-Clubs für Lesben, Schwule und Bisexuelle“ in Berlin. Sie gründete 1991 das Lila Archiv e.V. und veröffentlichte 1991 im Ch. Links Verlag das Buch „Un-sichtbare Frauen. Lesben und ihre Situation in der DDR“. Auf der Veranstaltung wird sie von ihren Erfahrungen und Erlebnissen in der DDR berichten und ihre heutige Sicht der Dinge mitteilen. Der Eintritt ist frei.
Veranstalterin: DIE LINKE. Stadtverband Halle (Saale)
Freitag, 06. September 2019, 19 Uhr
Denkmal Schwemme-Brauerei, An der Schwemme 3-4, 06108 Halle (Saale)
Regenbogenempfang der Grünen
Am Vorabend des CSD-Höhepunkts laden die Grünen zum Regenbogenempfang, um bei Gesprächen, Sekt und Häppchen die Vielfalt zu feiern. Mit dabei sind ein noch geheimer Gast sowie die Gastgeber Kim Lang (Stadtvorstand) und Wolfgang Aldag (Landtagsabgeordneter). Eintritt: frei
www.gruene-in-halle.de/regenbogenempfang
Organisation: Bündnis 90/Die Grünen Halle (Saale)
Samstag, 07. September 2019, ab 12:00 Uhr Demo ab Steintor, Straßenfest auf dem Marktplatz Halle Saale CSD-Demo und Straßenfest. Die Demo-Route geht vom Steintor über Ludwig-Wucherer-Straße, August-Bebel-Platz, Opernhaus, Universitätsring, Robert-Franz-Ring zum Hallmarkt, wo eine Abschlusskundgebung stattfindet. Anschließend steigt das Straßenfest auf dem Markt.
Sonntag, 08. September 2019, 18:00 Uhr
St. Laurentius-Kirche, Am Kirchtor 2, 06108 Halle (Saale)
CSD-Gottesdienst
Die Gruppe Queer + Glauben Halle (Saale) hält zum CSD-Motto „Erinnern heißt aktiv sein!“ einen Ökumenischen Gottesdienst ab. Von 1872 (Einführung des § 175 in Deutschland), über 1969 (Stonewall), 1977 (Gründung von Homosexuelle und Kirche in Deutschland), 1990 (Gründung des Vorläufers des heutigen LSVD), 2017 (Ehe für alle) bis heute wollen wir erinnern, was mit Mut und Beharrlichkeit erreicht wurde. Es geht um Herausforderungen, denen sich Lesben, Schwule, bisexuelle und trans* Menschen zu stellen haben und welche unterschiedlichen Rollen dabei die christlichen Kirchen und der Glauben inne hatten und haben.
KirchenNachtCafé: Im Anschluss gibt es die Möglichkeit, bei Kaffee, Saft und Kuchen miteinander ins Gespräch zu kommen.
Es wäre erfreulich, wenn die Politik neben der zweifellos wichtigen Unterstützung von Minderheiten sich auch einmal denjenigen widmen würde, die mit fleißiger Arbeit und extrem hohen Steuern den Laden Deutschland (noch) am Laufen halten. Und: wie passt das Gedöns um Gleichstellung und Minderheiten dazu, dass die selben Politiker massenhaft Vertreter eines archaischen Frauenbildes sowie der Juden- und Schwulenverachtung aus dem Orient ins Land holen? Man beklagt Polarisierung und Zerfall der Gesellschaft und trägt selber ein gerüttelt Maß dazu bei. Heuchlerischer geht es kaum. Was Wunder, dass sich immer mehr Menschen von Politikern abwenden, denen die Interessen ihrer Wähler ganz offensichtlich völlig egal sind.
… sie wählen Parteien, die diese Einwanderung aus dem Orient verhindern wollen.
Klappt ja super bisher.
Mehr als je zuvor werden Gleichstellung und anderes „Gedöns um Minderheiten“ demonstriert. Auch die jüdischen Gemeinden in Halle sind heute größer und aktiver als je zuvor, zumindest seit 1990. Letzteres übrigens vorwiegend durch Migranten!
Anscheinend ist der Einfluss der orientalischen Einwanderung also nicht allzu hinderlich, was das betrifft. Aber alle 4 oder 5 Jahre ein oder zwei Kreuzchen machen beruhigt vielleicht auch das Gewissen. Mehr ist nicht zu tun in einer so großen Gemeinschaft wie der unsrigen. Weiter so! Wir schaffen das! Und dich nehmen wir auch noch mit!
1990 gab es nur eine jüdische Gemeinde in Halle. Kannst du ja nicht wissen. Hast die Querelen nicht verfolgt.
Wir haben mehr als die Hälfte des Jahres 2019 bereits hinter uns, falls du nicht weißt, was ich mit „heute“ ausdrücken wollte.
Nicht nur die Zahl der Mitglieder, auch die Zahl der Gemeinden hat sich vervielfacht. Ein weiterer Beleg…