Reil 78: Baugenehmigung erteilt – Endspurt bei der Finanzierung für Halles linkes Zentrum
Das linke soziokulturelle Zentrum „Reil 78“ in Halle hat einen bedeutenden Etappensieg errungen: Der Bauantrag ist genehmigt. Das gab der Trägerverein bekannt. Damit ist der Weg für die dringend notwendige denkmalgerechte Sanierung der alten Villa in der Reilstraße 78 geebnet. Doch nach dem politischen Kraftakt folgt nun der finanzielle: Die Aktivisten rufen zum „Endspurt“ auf, um die restlichen Mittel für den Hauskauf und die bevorstehenden Bauarbeiten zu sichern.
Politische Hürden überwunden
Die Genehmigung des Bauantrags ist der jüngste Erfolg in einer Kette von Herausforderungen, die das Projekt in den letzten anderthalb Jahren zu bewältigen hatte. Im Fokus stand dabei der Verkauf des städtischen Grundstücks an die vom Verein gegründete „Reile Haus GmbH“.
Ein Jahr nach dem knappen Beschluss des Stadtrates zum Verkauf – mit der Auflage zur Sanierung des stark sanierungsbedürftigen Denkmals – versuchten CDU und AfD im Herbst 2024, den Verkaufsbeschluss im Stadtrat rückgängig zu machen. Sie stellten den Verkauf ohne öffentliches Bieterverfahren und die damit verbundene Bevorzugung des Projekts infrage. Mit einem Patt von 26:26 Stimmen scheiterte dieser Versuch denkbar knapp. Das Votum der Stadtgesellschaft und das positive Votum des Landesverwaltungsamtes, das den Verkauf als rechtlich unbedenklich eingestuft hatte, sicherten letztlich den Kaufvertrag, der im Oktober 2024 unterzeichnet wurde.
Die Stadtverwaltung hatte den Verkauf damit begründet, dass die Villa in derart schlechtem Zustand sei, dass finanzielle Mittel in Millionenhöhe nötig seien. Mit dem Kauf verpflichteten sich die Nutzer, das Gebäude innerhalb von zehn Jahren zu sanieren.
„All we want for Christmas sind Direktkredite!“
Nachdem die politischen und bürokratischen Hürden des Grundstückserwerbs und der Baugenehmigung genommen sind, steht das soziokulturelle Zentrum, das seit über 20 Jahren ein wichtiger Anlaufpunkt der linksalternativen Szene in Halle ist, vor der nächsten großen Aufgabe: der Finanzierung.
Auf ihrem Instagram-Kanal wenden sich die Betreiber des Projekts nun mit einem eindringlichen Aufruf an ihre Unterstützer:
„LIEBE LEUTE, ENDSPURT. Der nächste große Schritt ist gemacht: Unser Bauantrag ist genehmigt! Das ist mega super toll! Jetzt brauchen wir auch bis Ende des Jahres die restliche Kohle! All we want for Christmas sind Direktkredite! Und wir brauchen sie jetzt!“ Konkret wirbt der Verein um Direktkredite, die ab 500 € möglich sind und, im Gegensatz zu Spenden, direkt in den Hauskaufprozess fließen und Planungssicherheit für die Gesamtfinanzierung gewährleisten sollen.
Aufruf zur Solidarität
Der Verein bittet alle, die keine finanziellen Mittel entbehren können, aktiv zu werden: „Werdet aktiv, teilt diesen Post, geht auf Leute in eurem Umfeld zu, die Interesse haben könnten, ruft sie an und schreibt Nachrichten.“
Mit der erteilten Baugenehmigung ist der Weg für den langfristigen Erhalt des Kulturzentrums frei. Ob das Projekt jedoch tatsächlich zur selbstverwalteten Immobilie wird, hängt nun maßgeblich davon ab, ob die Gemeinschaft die restlichen Direktkredite noch bis Ende des Jahres einsammeln kann.











Soso Soziokultur:
https://dubisthalle.de/reil-78-musste-anti-polizisten-graffiti-beseitigen
Und weiter das Stadtbild verschandeln mit dem Ausbau einer Extremistenkneipe.
Das ist doch mal eine gute Nachricht! Let’s go!
Glückwunsch!
Ich finde es super, dass die jungen Leute das Haus der Stadt abgekauft haben und nun auch selbst sanieren wollen. Wenn die Baugenehmigung erteilt wurde, dann bedeutet es ja auch, dass da bereits eine Menge Sachverstand, Arbeit und Geld eingebracht wurde, um allein die Genehmigung zu erhalten. 10 Jahre sind aber nicht viel für die Sanierung, wenn man sich das Gebäude anschaut und sich überlegt wie lange es beim Peißnitzhaus gedauert hat, das wohl eine etwas zahlungskräftigeren Besucher- und Unterstützerkreis hat. Ich musste auch erstmal googeln, was es mit diesen Direktkrediten auf sich hat. Es klingt aber ganz logisch, dass man lieber viele kleinere Kredite von Privatpersonen einwirbt zu vermutlich besseren Konditionen als bei einem großen Bankkredit mit den derzeitig hohen Zinsen. Wenn man einen großen Unterstützerkreis hat und öffentlich auf sich aufmerksam machen kann, dann kann das vielleicht funktionieren. Für die Finanzierung einer Doppelhaushälfte für sich selbst ist das wohl leider nicht so vielversprechend. Aber Hut ab vor dem Mut sich solch einer großen Aufgabe zu stellen und ich wünsche viel Erfolg.
Wenn ich in ein paar Jahren meine Bankkredite zurückgezahlt habe und ich sehe, dass baulich etwas passiert ist, dann leihe ich dem Projekt vlt. sogar auch noch einen kleinen Betrag.
Na da haben die jungen Leute dort aber ein ganzes Stück Arbeit vor sich, die Bausubstanz hat über die Jahre ja ganz schön gelitten.
Aber Hut ab vor dem Mut sich so einer Immobilie anzunehmen, ich selbst hab mit einem alten Haus und Grundstück, dass nicht mal halb so groß ist schon genug zu tun.
Anscheinend trauen sich die jungen Leute dort zu so eine Villa wieder auf Vordermann zu bringen. Ich schließe mich meinem Vorredner an, wenn ich sehe dass sich da was tut, vielleicht unterstüzte ich mit etwas Geld oder einer helfenden Hand.
Ich wünsche viel Erfolg
Denkmalgerechte Sanierung finde ich gut. Dann bitte auch das Grundstück in die Originalabmessungen zurückumwandeln und die vierspurige Straße da wegreißen. Das schafft außerdem mehr Platz für Soziokultur.
„Damit ist der Weg für die dringend notwendige denkmalgerechte Sanierung der alten Villa in der Reilstraße 78 geebnet.“……………….“linke soziokulturelle Zentrum“
Zwei Gegensätze die größer nicht sein können. Ein Blick auf den jetzigen Zustand mit den bunten Schmierereien recht vollkommen, um zu wissen, dass sich da nichts ändern wird.
Leute, wen wollt ihr eigentlich verarschen?!?!?!