Sanierungsarbeiten am Künstlerhaus 188 vorgesehen
Es ist noch gar nicht so lange her, da sollte das Künstlerhaus 188 im Böllberger Weg dem Straßenbau weichen. Ein Gericht stoppte den geplanten Abriss für das denkmalgeschützte Schulgebäude. Und nun wird die Stadt auch Geld in die Hand nehmen, um die alte Weingärtenschule aufzumöbeln.
Aus Brandschutzgründen sollen 2019 zusätzliche Türen eingebaut werden, zuvor ist noch eine Abstimmung mit dem Denkmalschutz nötig. Für 100.000 Euro soll im Jahr 2019 die Elektro-Anlage erneuert werden. Die Ausschreibung der Leistungen ist für das kommende Jahr vorgesehen. Über das Projekt „Warmes Gebäude“ soll dann 2020 auch die Heizungsanlage ausgetauscht werden. Unklar ist noch, wie der ehemalige Schulgarten genutzt werden könnte. Für eine Prüfung ist laut Stadt zunächst ein Nutzungskonzept des Vereins nötig.
Sanierungen gab es bereits im Dachbereich und an der Entwässerung. Auch Malerarbeiten haben stattgefunden. Zudem wurde der Blitzableiter wieder angeschlossen, der vermutlich in Folge der Straßenbauarbeiten durchtrennt wurde. Auch die Fenster zur Straße hin wurden ausgetauscht. Zudem bekommt das Haus einen Internetanschluss, den die Stadt kostenlos über die Telekom bereitstellt.
Dank der Diskussionen um den Abriss habe die Bürgerschaft die Bedeutung des Künstlerhauses erkannt, sagte Detlef Stallbaum, Fachbereichsleiter Kultur. Auch die Künstler hätten das Haus wiederentdeckt, der Verein habe das Profil geschärft. Bis 2020 wird dieser von der Stadt mit jährlich 60.000 Euro unterstützt.
Neuer Vereinsvorsitzender ist der ehemalige Sozialminister Norbert Bischoff. Er kenne das Gebäude noch aus seiner Studienzeit in den 70ern, sagte er zur Beigeordnetenkonferenz. In seiner Zeit als Minister habe er es durch das Projekt „Gestalter im Handwerk“ wiederentdeckt. Wie er sagte, wolle er den Verein weiterentwickeln, habe diesbezüglich in den vergangenen Wochen Gespräche geführt, zum Beispiel mit der Kunsthochschule Burg Giebichenstein. Er selbst sei nur Kunstinteressiert und stamme nicht aus der Kunstszene. Das sieht Bischoff als Vorteil, „ich bin nicht verbrannt.“ Zudem lobte der langjährige Magdeburger die Saalestadt. Er könne sich an den tollen Fassaden in Halle nicht sattsehen. Zudem sei in Halle mehr los als in Magdeburg.
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