Stadtrat lehnt Rattenbekämpfungskonzept ab – Mehrheit nur für Berichterstattung im Gesundheitsausschuss

In der Diskussion um die wachsende Rattenpopulation in Halle hat der Stadtrat eine konsequente Strategie zur Bekämpfung der Schädlinge vorerst abgelehnt. Ein Antrag der Fraktionen Hauptsache Halle und FDP / Freie Wähler zur Erstellung eines umfassenden Rattenbekämpfungskonzepts fand keine Mehrheit. Stattdessen folgte das Gremium einem Änderungsantrag der CDU, der lediglich vorsieht, dass die Stadtverwaltung künftig regelmäßig im Sozial- und Gesundheitsausschuss berichtet. Der Beschluss wurde mit 33 Ja-Stimmen gegen 12 Nein-Stimmen und 4 Enthaltungen angenommen.
Die Entscheidung sorgt insbesondere bei Hauptsache Halle für scharfe Kritik. Fraktionsvorsitzender Andreas Wels äußerte sich enttäuscht: „Die Rattenproblematik ist längst kein Randthema mehr. In zahlreichen Stadtteilen melden Bürgerinnen und Bürger eine spürbar zunehmende Population. Wir wollten ein Konzept mit klaren Maßnahmen und Zuständigkeiten auf den Weg bringen. Stattdessen wird das Problem nun erneut nur verwaltet, nicht gelöst.“
Ursprünglicher Antrag weitreichender
Der ursprüngliche Antrag der Antragsteller hatte weitreichende Maßnahmen vorgesehen. Neben präventiven Strategien sollten auch eine bessere Koordinierung zwischen Ordnungsamt, Stadtwerken und Wohnungsunternehmen sowie eine gezielte Öffentlichkeitsarbeit initiiert werden. Diese Punkte fielen durch den CDU-Änderungsantrag jedoch aus dem finalen Beschluss heraus.
Auch Stadtrat Andreas Schachtschneider (Hauptsache Halle) kritisierte die Entscheidung scharf: „Die Mehrheit im Stadtrat verkennt die Dringlichkeit des Problems. Statt einem aktiven Handlungsplan zur Bekämpfung der Rattenplage wurde eine reine Bestandsaufnahme beschlossen. Das hilft weder den betroffenen Anwohnerinnen und Anwohnern noch trägt es zur Lösung bei.“
Öffentliche Gefahr?
Die Fraktion Hauptsache Halle sieht in der wachsenden Rattenpopulation eine ernstzunehmende Gefahr für die öffentliche Gesundheit und das Stadtbild. Man kündigte an, weiter an dem Thema zu arbeiten und nach neuen Wegen zu suchen, um doch noch ein zielgerichtetes Konzept auf den Weg zu bringen.
Die Stadtverwaltung selbst hatte zuvor noch Zustimmung zu dem Antrag signalisiert. Umso größer nun das Unverständnis bei den Initiatoren über die politische Kehrtwende. Ob und wann es zu konkreten Maßnahmen kommt, bleibt vorerst offen – vorerst bleibt es bei Berichten im Ausschuss.
Und wenn dann die Ratten überhand nehmen und massenweise gefährliche Krankheiten auftreten, will die CDU von nichts gewusst haben und leugnet Zusammenenhänge bzw. kann sich an den Vorgang nicht mehr erinnern.
Ist ja alles Neuland und muss erst erforscht werden.
An Ignoranz nicht mehr zu überbieten.
Typisch CDU, nur Verwaltung der Rattenplage. Man wünschte sich die Rattenströme umlenken zu können, zu den Wohngegenden der Ablehner. Vielleicht würden sie dann anders stimmen.
Der Artikel verschweigt, dass die Stadt bereits ein Rattenbekämpfungskonzept hat. Ein weiteres aufzustellen hätte also keinen Sinn gemacht. Die Änderung, dass die Stadt im Ausschuss berichtet bewirkt, dass die Probleme bei der Umsetzung des bestehenden Konzeptes offen gelegt werden und so hoffentlich eine praktikable Lösung gefunden wird.
Der Antrag von Wels war von Anfang an purer Populismus. Ein neues Konzept, das die Stadt auf bestehenden Grundlagen hätte erstellen müssen hätte einfach nichts geändert.
Die Zuständigkeiten SIND klar, dafür braucht es kein neues Konzept. Zuständig sind die Grundeigentümer. Die Maßnahmen sind auch klar: Auslegen von Giftködern, alternative Fangmassnahmen kaum wirkungsvoll.
Was das Ordnungsamt evtl einrichten könnte, wären Möglichkeiten zur digitalen Meldung, ähnlich zur Sags uns einfach-Seite…..wobei ich die für nicht sonderlich gelungen halte.
Was dem Ordnungsamt fehlt, was aber sich kaum verbessern lässt, sind eben Mitarbeiter auf der Strasse. Und eben nicht nur im Stadtzentrum, sondern auch in der Südstadt, der Silberhöhe, Halle-Neustadt, in allen Stadtteilen als Fussstreifen.
Natürlich müssen auch Grundstückseigentümer aktiv werden. Auch Anwohner werfen zu oft Essen umher und Mülltonnen stehen offen.
Rattenbekämpfung ist sehr aufwendig und nicht billig. Zuerst müssen die Anwohner ihre Müllgewohnheiten ändern.
Aber was willste denn dem Ordnungsamt melden?
Mach das mal zum Thema Falschparker. Da haben sie nur Zeit, wenn es nicht eben um unangenehme Wohngebiete geht. Am Gastronom könnten sie täglich Falschparker ahnten. Könnten…
„Was dem Ordnungsamt fehlt, was aber sich kaum verbessern lässt, sind eben Mitarbeiter auf der Strasse. Und eben nicht nur im Stadtzentrum, sondern auch in der Südstadt, der Silberhöhe, Halle-Neustadt, in allen Stadtteilen als Fussstreifen“
Or Hilfe.. das klingt voll nach Arbeit!
Eine Meldung ist bereits heute über Sag’s uns einfach möglich. Dort finden sich auch regelmäßig entsprechende Hinweise von Bürger*innen.
Stadträte mögen offenbar Ratten.
Wie kommst du darauf?
Wer viel Essen wegschmeisst füttert Ratten und immerhin fressen die es dann auf.