„Tod auf dem Thron – Das Klosical“ – Musicalkomödie mit Tobias Künzel (Prinzen) ab 12. Juni im Salinemuseum

Wenn sich Elvis, die Queen und Honecker in einer Unisex-Toilette treffen, kann es sich nur um eins handeln: Theaterkunst vom Feinsten – mit einem ordentlichen Spritzer Wahnsinn. In der Saalestadt sind die Proben für das diesjährige Sommertheater angelaufen. Und das verspricht diesmal nicht nur viel Musik, sondern auch viel Porzellan.
Mit dem charmant betitelten Musical „Tod auf dem Thron – Das Klosical“ bringt das Puppentheater Halle in diesem Jahr ein Werk auf die Bühne, das genauso schräg ist, wie es klingt – und das ist ein Kompliment. Geschrieben wurde das Stück von Mark Underwood und Tobias Künzel, dem musikalischen Tausendsassa der Popband „Die Prinzen“, der diesmal aber nicht singend, sondern trommelnd zum Einsatz kommt: Künzel wird höchstpersönlich das Schlagzeug der vierköpfigen Liveband bearbeiten. Die Regie übernimmt Christoph Werner, der den Puppen Leben – und den Menschen ein Grinsen – einhauchen will.
Ein Märchen vom Klo, das völlig aus dem Ruder läuft
Die Geschichte beginnt harmlos. Ein kleines Mädchen verlangt von ihrem Vater eine Gute-Nacht-Geschichte – ganz klassisch. Der Haken: Sie sitzt dabei auf der Toilette. Was folgt, ist eine eskalierende Fantasie mit vier simultanen Todesfällen auf verschiedenen Toiletten und einer skurrilen Reise durch ein himmlisches Badezimmer, besser bekannt als das Fegefeuer der Unisex-Toilette. Dort treffen die frisch Verstorbenen nicht nur auf sich selbst, sondern auch auf internationale Ikonen mit zweifelhaften Verdauungsgeschichten: Elvis Presley, Queen Elisabeth II. und Erich Honecker geben sich die Toilettenklinke in die Hand.
Wer jetzt denkt: „Das ist doch Unsinn!“ – hat vollkommen recht. Aber genau das macht den Reiz des Stückes aus. Denn zwischen all der Absurdität stecken große Fragen: über Tod, Leben, Gerechtigkeit – und die letzte Ruhestätte, ob auf Wolke sieben oder Keramik eins.
Puppen mit Haltung – und Humor
Gespielt wird natürlich mit Puppen – und was für welchen! Das Ensemble des Puppentheaters bringt mit seinen Figuren eine liebevoll-wilde Energie auf die Bühne, die irgendwo zwischen Monty Python und „Die Sendung mit der Maus auf LSD“ liegt. Puppen, die tanzen, singen, sterben – und dabei erstaunlich lebendig wirken.
Von London nach Halle – mit Humor und Hygiene
Die Weltpremiere des Stücks fand bereits im März in London statt – in englischer Sprache und mit begeisterten Reaktionen. Nun kommt die deutsche Fassung ins Freilufttheater nach Halle – inszeniert im historischen Innenhof des Salinemuseums, das sich in diesem Sommer erstmals als Bühne und Partner des Puppentheaters öffnet.
Und das ist nicht alles: Wer eine Stunde früher kommt, darf kostenfrei durch die frisch sanierten Räume des Museums flanieren, einen Blick auf die kommende Dauerausstellung werfen und nebenbei klären, wie Salz, Puppenspiel und absurd gutes Theater eigentlich zusammenpassen.
Klo-Kultur mit Open-Air-Flair
Premiere ist am 12. Juni 2025, weitere Vorstellungen folgen – natürlich open air, mit hoffentlich trockenem Himmel und heiterem Publikum. Karten gibt es an der Theater- und Konzertkasse sowie im Online-Shop der Bühnen Halle.
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