Wegen Zugausfällen in Sachsen-Anhalt kritisiert die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) die Personalpolitik der Deutschen Bahn – Betriebsrat: durchgängiger Bahnbetrieb teilweise nicht mehr möglich

Die Eisenbahn- und Verkehrsgewerkschaft (EVG) in Sachsen-Anhalt kritisiert die Deutsche Bahn heftig, durch deren Personalpolitik es in den vergangenen Wochen zu Teils massiven Zugausfällen kommt, weil Lokführer fehlen. „Wir Gewerkschaften beklagen die jahrzehntelange falsche Personalpolitik des Unternehmens. Die aktuelle Situation ist schrecklich und am meisten leiden die Eisenbahnerinnen und Eisenbahner selbst an den Zugausfällen und Streckensperrungen“, sagt die EVG-Landesvorsitzende  Janina Pfeiffer.

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„Während der Pandemie, während der 9-Euro-Tickets und quasi immer – halten wir Eisenbahnerinnen und Eisenbahner das Rad am Laufen. Doch nun wir erstmals haben einen Punkt erreicht – an dem es nicht mehr geht“, so Pfeiffer. „Unsere Kolleginnen und Kollegen haben die Grenzen der Belastbarkeit überschritten. Störungen und Ausfälle im Bahnbetrieb sind unvermeidlich. Nicht besetzte Stellwerke aufgrund von Krankheit sind ein echter Skandal, allerdings ein hausgemachter.“ Die EVG bezieht sich auf Betriebsräte der DB Netz AG, wonach in Sachsen-Anhalt ein durchgängiger Bahnbetrieb teilweise nicht mehr möglich sei.

„Jetzt rächt sich die falsche Personalpolitik der DB AG sowie die der NE-Bahnen. Jahrzehntelang orientierte man sich ausschließlich auf Personalabbau“, so Pfeiffer. Die Gewerkschaften und Betriebsräte hätten immer davor gewarnt und frühzeitig auf die Probleme hingewiesen. Doch gehört habe man auf diese Stimmen nicht. „Der Ausfall technischer Rationalisierungsmaßnahmen gab den Todesstoß zur Sicherstellung des Betriebsablaufes. Zwangsläufig verhindert dieser Mangel den Betrieb, indem es das Umsteuern von Personalen unmöglich macht und Bedarfsunterdeckung bringt.“

Die EVG verweist darauf, dass alle umfangreichen Bemühungen für mehr Personal ins Leere laufen und keine Entlastung bringen. „Seit Monaten schruppen wir Eisenbahnerinnen und Eisenbahner Überstunden und Sonderschichten, verzichten alle auf Urlaub und arbeiten an freien Tagen. Wir vernachlässigen unsere Gesundheit und opfern Familienzeit“, so Pfeiffer. „Die 9-Euro-Tickets bestätigten bundesweit die völlig verfehlte Bahnpolitik über Jahrzehnte. Jetzt wird deutlich – wo wir stehen und dass es so nicht weiter gehen kann.‘

Am Sonntagmorgen zeigte sich die aktuelle Situation exemplarisch am Hauptbahnhof in Halle (Saale). Wegen nicht besetzter Stellwerke konnten die Abellio-Linien RE8, RE9 und S7 nicht fahren. Obendrauf kam es auch zu Ausfällen bei der Mitteldeutschen S-Bahn. Neben einzelnen Fahrten der Linien S3 und S5 zwischen Halle und Leipzig traf es auch die S47 und S8, die S9 von Halle nach Eilenburg fällt sogar den ganzen Tag aus.

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14 Antworten

  1. So gewollt. sagt:

    Tja, das ist die normale Entwicklung in kommunistisch regierten Ländern: Der Abstieg in die dritte Welt. Von politisch Verantwortlichen und den Wählern so gewollt.

    • Selten so einen Unsinn gelesen sagt:

      Ich habe hier ja schon viel Blödsinn gelesen, aber bei dir herrschen offensichtlich, und zwar ganz offensichtlich, erhebliche Wissenslücken, was Kommunismus ist bzw. kommunistisch regierte Länder sind.

    • Prost Mahlzeit sagt:

      Wäre die Bahn in staatlicher Hand, hätten wir diese Probleme gar nicht. Kapitalistisches Problem Kollege.

    • Malte sagt:

      Watt fürn BullShit. In der DDR sind die Züge, und zwar mehr, weil auch noch Güterzüge, 24Stunden am Tag gerollt. Da wurde auch unter Verkehr gebaut. So eine Kika wie heute mit Vollsperrung wäre da unmöglich gewesen. Das ist Transportsabotage.
      Übrigens beherrschen auch heutige ausländische Bahnverwaltungen dieses Arbeitssystem hervorragend

    • Wolle sagt:

      Personalabbau ist nicht typisch für kommunistische Systeme.

  2. Zappelphilipp sagt:

    Verkehrswende läuft bei uns….

  3. FDL sagt:

    Wendet euch an Lauterbach. Er trägt die Schuld daran, dass gesunde Mitarbeiter zuhause bleiben müssen und nicht alleine!!! Auf dem Stellwerk Dienst tun dürfen.
    Wieviele Mitglieder der EVG haben ihr Kreuz brav bei der Ampel gemacht? Also jammert nicht, geliefert wie bestellt!

    • Franz2 sagt:

      Vielleicht bleiben die Mitarbeiter auch zu Hause, WEIL sie nicht krank zur Arbeit gehen ? Der eigenen Gesundheit ist es nicht sehr dienlich, krank zu arbeiten und für Fahrgäste und Kollegen ist es mitunter eine Gefahr, wenn ein kranker Mensch, der sich konzentrieren muss, im Dienst ist. Kann man aber nur nachvollziehen, wenn man selbst berufstätig ist 😉

      • Franzl schwurbelt mal wieder... sagt:

        Lerne lesen, der Vorkommentar beinhaltet Folgendes: „Er trägt die Schuld daran, dass GESUNDE Mitarbeiter zuhause bleiben müssen“ Nun überlege noch mal, wie dein Kommentar inhaltlich dazu passen könnte.

  4. Bergamo sagt:

    Privatisierung hat viele Vorteile.

  5. Jetzt sagt:

    Einen Lokführer, Stellwerker,… auszubilden, ist nicht in paar Monaten getan.
    Hätte die DB und das Verkehrsministerum früher für genügend Nachwuchs gesorgt, würden Ausfälle weit besser verkraftet. Schon Mehdorn hat das verkackt.

    • Glaube versetzt Berge sagt:

      Das Verkehrsministerium in Form von AndiBeScheuert hat lieber 500 Millionen Euro Steuergeld zum Fenster rausgeschmissen.

  6. Zur Abwechslung ein Kommentar zum Inhalt sagt:

    Mich würde interessieren, was genau die EVG mit „Ausfall technischer Rationalisierungsmaßnahmen“ meint. Heißt das, wir haben es hier eigentlich mit dem Ausfall von Technik und nicht mit dem Ausfall von Personal zu tun? Könnte der Betrieb bei voll funktionsfähiger Technik mit dem vorhandenen Personal reibungslos ablaufen?