Weiter kein neuer Theatervertrag mit dem Land
Die Stadt Halle will für ihre Bühnen mehr Geld vom Land. Doch einen neuen Theatervertrag gibt es weiterhin nicht. Am Dienstag hat der Finanzausschuss den Wirtschaftsplan der Theater, Oper und Orchester GmbH Halle mit Oper, Staatskapelle, Neues Theater, Thalia Theater und Puppentheater für das kommende Jahr zwar genehmigt, hatte aber etliche Nachfragen.
Tom Wolter (MitBürger) hat nach dem aktuellen Stand gefragt. Doch Finanzdezernent und Bürgermeister Egbert Geier konnte zunächst nicht antworten. „Ich nehme das mit und werde nachfragen“, so Geier. „Dann können wir das nicht behandeln“, bekräftigte Wolter. Doch Christian Heine von der BeteiligungsManagementAnstalt (BMA) war auskunftsfähiger. Es liege ein erster Entwurf vor. War genau drin steht, sagte Heine zwar nicht. Es gebe aber keinen grundsätzlichen Widerspruch zum Wirtschaftsplan. Wolter zweifelte an, dass in diesem Fall ein rechtssicherer Beschluss möglich ist. Es sei vollkommen abstrus, wenn die Verwaltung sage, der Vertrag sei „in Prüfung und macht mal. Wie denken Sie sich das?“ Johannes Krause (SPD) warb um eine Zustimmung, um ein Signal an das Land zu senden.
Der Wirtschaftsplan selbst sieht Umsatzerlöse von 3,059 Millionen Euro vor, die Hälfte davon spielen Oper und Staatskapelle ein. Das ist ein leichter Anstieg. 970 Vorstellungen sind im kommenden Jahr vorgesehen, die TOOH hofft auf rund 200.000 Besucher. Der Zuschuss soll dem Wirtschaftsplan zufolge auf 36,1 Millionen Euro klettern. Die Stadt erhofft sich eine Steigerung des Landeszuschusses im kommenden Jahr von aktuell 9,1 auf 10,5 Millionen Euro. Der Zuschuss der Stadt soll von 20,7 auf 24,7 steigen.
Die höheren Zuschüsse sind unter anderem wegen steigender Kosten, aber auch wegen einer Entscheidung zur Staatskapelle nötig. Im alten Theatervertrag mit dem Land war eine Absenkung von 133 auf 99 Musiker vorgesehen. Nun soll der Einschnitt nicht ganz so hart ausfallen, die Stadt will das Orchester Mitte kommenden Jahres nur auf 115 Musiker kürzen. Außerdem wird es keine Haustarife mit Lohnverzicht mehr geben, die Mitarbeiter der TOOH werden also nach Tarif bezahlt.
Der Wirtschaftsplan geht aber auch in den kommenden Jahren von einem Minus aus. Im kommenden Jahr liegt der Fehlbetrag bei 756.000 Euro, im Jahr darauf bei 308.000 Euro, im Jahr 2021 bei 281.000 Euro und im Jahr 2021 bei 440.000 Euro.
200.000 Besucher bei bei 970 Vorstellungen, sind geade mal206 Besucher/Vorstellung. Nicht geade berauschend.
Woran das wohl liegen mag ?
Ein Opernfilm im Kino hat jedenfalls mehr Besucher. Da gibts aber auch keine „Raumbühne“ oder anderen modernen Kram, sondern eine klassische Aufführung !
Könnte vielleicht dran liegen, dass die TOOH nicht nur aus der Oper besteht.