Zu kritisch geäußert? Stadt wirft freiwilligen Feuerwehrmann raus

Die Auseinandersetzung um ein Rettungsboot für die Freiwillige Feuerwehr Nietleben nimmt immer weitere Ausmaße an. Jetzt wurde durch die Stadtverwaltung ein Mitglied der Wehr ausgeschlossen. Dieses hatte sich zuvor kritisch zu Aussagen der Stadtverwaltung geäußert, die keine Notwendigkeit eines Rettungsboots in Nietleben sah.
Konkret geht es dabei um Aussagen von Lutz Müller, dem stellvertretenden Fachbereichsleiter Sicherheit. „Da die Berufsfeuerwehr der Hauptwache schneller am Heidesee ist als die Freiwillige Feuerwehr Nietleben, wäre die Stationierung eines Bootes in der Feuerwehr Nietleben unzweckmäßig“, hatte Müller erklärt. Der ist auch unter Stadträten nicht unumstritten. Müller kommt eigentlich aus dem Kulturbereich. Vor zweieinhalb Jahren hatte es Diskussionen gegeben. Wiegand wollte Müller eigentlich zum Fachbereichsleiter Sicherheit machen, was das Verwaltungsgericht wegen fehlender Qualifikation abgelehnt hatte. Genau auf diese Debatte hatte auch der Freiwillige Feuerwehrmann bei Facebook verwiesen.
Für die Stadtverwaltung offenbar Grund genug, sich von ihm zu trennen. „Eine kameradschaftliche und vertrauensvolle Zusammenarbeit sowie die persönliche Eignung des Mitglieds muss schon während der Eignungsfeststellungszeit ausgeschlossen werden, wenn ein Mitglied der Freiwilligen Feuerwehr in den sozialen Medien schriftlich und öffentlich einem dienstlichen Vorgesetzten die Kompetenz abspricht ohne selbst jegliche Fachkompetenz durch Lehrgänge erlangt zu haben“, heißt es in dem Schreiben der Stadtverwaltung, das uns vorliegt. Die Stadt selbst äußert sich nicht öffentlich zum Thema. „Zu personal- und disziplinarrechtlichen Angelegenheiten gibt die Stadt keine Auskunft“, so Stadtsprecher Drago Bock.
Doch das Rettungsboot für die Freiwillige Feuerwehr Nietleben wird am Donnerstag auch Thema einer aktuellen Stunde im Ordnungsausschuss sein. Die Stadträte wollten zu der Diskussion auch Vertreter der Freiwilligen Feuerwehr Nietleben anhören. Die ehrenamtlichen Kameraden haben die Einladung hierzu von der Stadtverwaltung am heutigen Mittwoch bekommen.
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