10 Millionen Euro mehr Gewerbesteuer für Halle

Die Stadt Halle hat im vergangenen Jahr 68 Millionen Euro Gewerbesteuer eingenommen, ein Plus von rund 10 Millionen Euro gegenüber dem Jahr zuvor. Allerdings liegt die Saalestadt deutlich hinter Magdeburg (112 Millionen Euro / +3 Millionen). Dessau-Roßlau kommt auf 31 Millionen Euro (+9 Millionen). Diese Zahlen hat das Statistische Landesamt bekannt gegeben.
Insgesamt haben Sachsen-Anhalts Kommunen 839 Millionen Euro eingenommen, ein Plus von 48 Millionen Euro. Herausragende Leuchttürme im kreisangehörigen Raum blieben wie in den letzten Jahren die Städte Lützen (Burgenlandkreis) und Leuna (Saalekreis) mit aktuell 46,9 Mill. EUR und 45,9 Mill. EUR, gefolgt von der Stadt Bitterfeld-Wolfen (22,8 Mill. EUR), der Gemeinde Barleben (22,5 Mill. EUR) und der Lutherstadt Wittenberg (20,5 Mill. EUR). In weiteren 12 Gemeinden betrug das Aufkommen an Gewerbesteuer zwischen 10 und 20 Mill. EUR. Im Landesdurchschnitt lagen die Gewerbesteuereinahmen pro Kopf bei 378,80 EUR.
Ein trauriges Ergebnis der verkorksten Stadtpolitik.
Im Landesdurchschnitt lagen die Gewerbesteuereinnahmen bei 378,80 Euro.
Halle kommt lediglich auf 285 Euro.
Aber dafür liegen wir beim Autofahrer schikanieren und im „Kampf gegen rääächts“ ganz vorn und in der Kriminalstatistik sowieso.
Danke liebe rotgrüne Stadtpolitiker und danke liebe unfähige Verwaltung.
Danke für nichts!
Der Wirtschaftsboom in Halle ist schon berauschend: 75% Gewerbesteuereinnahmen pro Kopf im Vergleich zum Landesdurchschnitt. Das schafft kein Kümmerling.
Die Kommentare der Kaffesatzleser sind lustig, geben doch die Gewerbesteuereinnahmen einer Kommune nur bedingt Auskunft über die Wirtschaftskraft einer Gesamtregion. Vielleicht gibts in Halle die besseren Steueroptimierer oder es fliesst viel Kapital in steuersenkende Investitionen? Abgesehen davon ist in einer Oberstadt der Anteil der Angestellten im öffentlichen Sektor (Bildung, Verwaltung, Gesundheitswesen etc.) sehr hoch. Sobald ein Großbetrieb in einem kleinen Ort ansiedelt, steigen die Gewerbesteuereinnahmen pro Einwohner natürlich um das vielfache gegenüber einer Großstadt, reine Arithmetik. Viele Einzelunternehmer und Freelancer zahlen unter 24.500€ Gewinn gar keine Gewerbesteuer. Gegenüber Magdeburg ist die Region Halle/Leipzig als Gesamtes zu betrachten (Porsche, DHL, Dow, BMW etc.). Gewerbesteuereinnahmen sind also viel differenzierter zu betrachten als die „Experten“-Kommentare dies zulassen.
Wichtig ist doch nur eines:
für das erbärmliche Versagen unserer Stadtpolitiker und der halleschen Stadtverwaltung die richtigen Ausreden zu finden!!!
„Steueroptimierer“ und „Freelancer“ sind Schuld…klaaaar… 🙂
Nochmal: eine Kommune kann keine Gewerbesteuern „herbeizaubern“, sondern ist abhängig von den Unternehmensgewinnen. Wenn ein Unternehmem keine Gewerbesteuer zahlen möchte, “ drückt“ es seinen Gewinn unter 24.500€ z.Bsp. durch Investitionen. Jede GmbH hat eigentlich das Ziel, keine Gewinne zu machen, weil zusätzlich noch Körperschaftsteuer anfällt. Wer von Steuerrecht überhaupt keine Ahnung hat, sollte keine populistischen Rückschlüsse zum einhergehenden Versagen einer Kommune ziehen.
Welch Überraschung, nur in Halle sitzen die schlauen Unternehmer. In Magdeburg (112 Mio) oder in Chemnitz (108 Mio) haben die doofen Geschäftsführer alle keine Ahnung, wie man ein Unternehmen erfolgreich führt.
Es passt aber zu Halle, Man kann doch wirklich den Eindruck nicht wegwischen, dass den Hallensern alles andere wichtiger ist als Wirtschaft. Dass Investoren Betrüger sind, die man möglichst von Halle fernhalten muss.Dass das hallesche Prekariat keinen Golfplatz braucht. Dass Planetarium und Eissporthalle nur Prestigeobjekte sind. Hämische Freude wird bekundet, dass das Sportparadies vielleicht doch nicht fertig wird. Und das bescheidene Luxuswohnungen nicht für die Mieten von Sozialwohneungen angeboten werden.
Die Projekte, die aufzählst sind meist durch Fördermittel finanziert (z.Bsp. Fluthilfe). Die Privatwirtschaft bekommt die Aufträge, Arbeiter werden bezahlt, Unternehmen machen Umsatz und zahlen Gewerbesteuer, wenn was übrigens bleibt. Viele solcher Projekte sind fragwürdig und teils sinnlos, aber da öffentliche Gelder aus Landes- oder Bundesmitteln verwendet werden, muss die Kommune ja kaum eigenes Geld aufbringen, sondern generiert sehr clever Investitionen und Gewerbesteuer. Die Prozesse hinter den Kulissen kann man verachten, aber kommunalwirtschaftlich gesehen ist sind gerade die Bauprojekte meist geniale Schachzüge (ausser Finanzamt und Scheibe). Deine Kapitalismuskritik ist aber ein anderes Thema, auch die Stadt Halle agiert in diesem Gesellschaftssystem mit all seinen negativen Erscheinungen. Schau nach Berlin, da hat ein roter Senat sich dem widrigen Heuschrecken-Umfeld ebenso anzupassen. Vieles ist nicht optimal in unserem Land und gehört verbessert, andererseits erinnere ich mich in negativer Stimmung gern an die Straßenzüge von 1988.
Nur keine Aufregung, das ändert sich. Wenn erst die MIBRAG palttgemacht wurde, Romanta ausgekohlt. Südzucker hat zwar bekundet, dass sie bleiben, wenn sie die dann höheren Energiekosten subventioniert bekommen. Ich glaube, es wäre noch viel mehr Industrie weg, wenn nicht der private Verbraucher die Strompreise der Industrie subventionieren würde.
Da wird zu erwarten sein, dass Halle dann im Vergleich besser dastehen wird.