25 Jahre Burg-Galerie im Volkspark – künftig im Neubau Kunst

Die Burg Galerie im Volkspark zählt in diesem Jahr ihr 25. Jubiläum. Am 28. Juni 2000 eröffnete dort mit Reflekt – Labor Kunst und Medien die erste Ausstellung. Seitdem werden pro Jahr durchschnittlich sechs Ausstellungen mit Arbeiten von Studierenden, Alumni und Lehrenden aus den Fachbereichen Kunst und Design und von Gastkünstler*innen gezeigt. Insgesamt präsentierte die Burg Galerie im Volkspark bis zum Jahr 2025 über 150 Ausstellungen. Allerdings wird die Burg-Galerie umziehen. Sie soll auch mit am neuen Campus Kunst in der Seebener Straße untergebracht werden, der in den nächsten Jahren gebaut wird.
Die Hochschulgalerie ist seit ihrer Gründung ein Erfahrungs- und Aktionsraum für die Studierenden der BURG im Volkspark Halle. Die zwei großzügigen Ausstellungsräume mit zwei kleinen Zwischenräumen bieten optimale Bedingungen, das Ausstellen in der Praxis zu erproben. Gleichzeitig werden stetig neue Formen des Zeigens sowie der Vermittlung entwickelt. So gehören Podiumsdiskussionen, Lesungen, Gespräche oder gemeinsame Rundgänge mit den Künstler*innen zum Programm der Galerie. Auch experimentelle Vermittlungsformate wie Performances oder partizipatorische Formen des Austausches mit dem Publikum werden vor Ort entwickelt und bieten seitdem auch für die regionale Kunstszene wichtige Impulse.
Im Laufe der 25 Jahre etablierten sich in der Burg Galerie im Volkspark wiederkehrende Ausstellungsformate. Dazu zählen Klassenausstellungen aus dem Fachbereich Kunst, seit 2009 die Präsentation der Arbeiten von Stipendiat*innen der Graduiertenförderung des Landes Sachsen-Anhalt und seit 2022 die Ausstellung Take Off mit Arbeiten der Meisterschüler*innen der BURG.
Eine besondere Bedeutung hat die Open Call-Reihe, die thematische Schwerpunkte setzt. Von 2016 bis 2018 lag der Schwerpunkt auf Aspekten von Text, von 2019 bis 2024 legte der Open Call mit ABC den Akzent auf zeitgenössische gesellschaftliche Themen wie S für Stadt oder R für Risiko. 2024 startete ein neuer Open Call unter dem Titel The Gallery as a Stage, der 2025 in die Ausstellung SOUND mündete. Bewerben können sich alle Studierenden aus beiden Fachbereichen Kunst und Design.
Ein Highlight war 2022 die Ausstellung zum geplanten Neubau der BURG: BURG bauen. Ergebnisse des Architekturwettbewerbes Neubau – Ateliers und Werkstätten der Kunst der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Sie zeigte alle Ergebnisse des zweistufigen Architekturwettbewerbes. Besonders der erste Preis im Wettbewerb, den der Entwurf des Münchner Büros Burger Rudacs Architekten gemeinsam mit Wamsler Rohloff Wirzmüller FreiRaumArchitekten aus Regensburg für die Landschaftsplanung erhielt, konnte an einem Modell des Geländes gut veranschaulicht werden. Neben der Vorstellung der verschiedenen Gestaltungskonzepte der Architekturbüros aus den beiden Wettbewerbsphasen sowie der Preisträger*innenentwürfe wurden zusätzlich pointierte Blicke auf das Baugeschehen an der BURG gelenkt. So führten Gespräche mit sechs Zeitzeug*innen vor Augen, wie dynamisch sich die Kunsthochschule in den letzten 30 Jahren entwickelt hat und welche Bedeutung dem Neubau für den Fachbereich Kunst dabei zukommt.
Seit 2013 wird die Burg Galerie von der Kuratorin Dr. Jule Reuter geleitet, unterstützt von einer Kuratorischen Assistenz (derzeit Luise von Cossart). Für die inhaltliche Abstimmung mit der Hochschulleitung trägt seit 2022 Prof. Tilo Baumgärtel als Prorektor die Verantwortung.
Kuratorin Dr. Jule Reuter
Dr. Jule Reuter ist promovierte Kunstwissenschaftlerin und arbeitet seit 1998 als Kuratorin für zeitgenössische Kunst. Mitte der 1990er Jahre war sie Stipendiatin am Graduiertenkolleg zur Transformationsforschung in Osteuropa an der Freien Universität Berlin. In ihren Ausstellungsprojekten setzt sie sich mit Fragen sozialer Utopien, deren Scheitern sowie mit Themen zur Zukunftsgestaltung auseinander. 2009 kuratierte und organisierte sie die Wanderausstellung 1989-2009: Bewegte Welt – Erzählte Zeit. Zeitgenössische Fotografie und Videokunst aus Russland, der Ukraine, Belarus, Georgien, Kasachstan, Kirgisistan, Usbekistan und Deutschland für die Goethe-Institute der Region Osteuropa/Zentralasien.
Seit 2013 leitet sie als Kuratorin die Hochschulgalerie der Burg Giebichenstein Kunsthochschule Halle. Einer ihrer aktuellen Schwerpunkte ist die Erweiterung des Galerieraumes zur Bühne (The Gallery as a Stage). Wichtige Ausstellungen waren unter anderem: außer/planmäßig. 50 Jahre Halle-Neustadt, 2014; Professoren und Professorinnen der BURG aus Kunst und Design … explorieren, falten, forsche(l)n, fühlen …, 2015; in relation to – Positionen junger Bildhauer*innen aus Deutschland, 2022.
Geschichte der Burg Galerie
Bereits in den 1920er Jahren betrieb die Kunsthochschule eine Verkaufsgalerie in der Umbauung des Roten Turms auf dem Marktplatz in Halle (Saale). Im Mai 1975 eröffnete eine burgeigene Galerie in der Leipziger Straße 47. Nach verschiedenen Interimslösungen wurden im Jahr 2000 die Ausstellungsräume im Volkspark eingerichtet. 2011 wurde zudem die Stelle eines*r Kurator*in geschaffen. Das vielfältige Programm der Galerie wird seither zusammen mit der Hochschulleitung der BURG im Dialog entwickelt.
Oh mann, die Verblödung kennt keine Grenzen. 🤦♀️
Cool. Ich habe gehört, der Volkspark soll ziemlich stickig sein.
Ich war auch noch nie dort und habe ebenfalls eine vorgefertigte Meinung.
Das liegt bestimmt am vielen Stickstoff.
„Seit 2013 wird die Burg Galerie von der Kuratorin Dr. Jule Reuter“ bisschen lange für eine Person ..oder ? Wäre schön wenn das mal jemand anderes macht.
Offenkundig ist dieses Forum mit Ahnungslosigkeit geschlagen wenn es um Kultur geht.
Kulturhaupstadt von Sachsen-Anhalt geht anders wenn du halle bist…
Fraglich finde ich allerdings warum man einen derartig gut eingeführten Ort jetzt für einen Neubau aufgeben will. Gibt es schon Ideen was dort anstatt der Burg-Veranstaltungen und den Kiebitzensteinern geschehen soll ? Der Ort ist es wert erhalten und belebt zu bleiben.
Parteitage und Ü50-Partys wären Optionen.