Fehlzeiten im Job erreichen Höchstwert: Covid und Post-Covid in Sachsen-Anhalt / Post-Covid Betroffene fallen durchschnittlich 28 Tage aus

Etwa 46.000 der insgesamt 204.000 durchgehend erwerbstätigen AOK-Versicherten in Sachsen-Anhalt wurden zwischen März 2020 und Dezember 2022 wegen einer Covid-19-Erkrankung mindestens einmal arbeitsunfähig geschrieben. Rund 2.000 Beschäftigte waren von einer Post-Covid-Erkrankung betroffen. Nach mehreren Auf- und Abwärtsbewegungen erreichten sowohl akute als auch Post-Covid-Erkrankungen im Frühjahr 2022 ihren vorläufigen Höhepunkt.

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Post-Covid-Fälle: 28 Tage krank und zahlreiche Begleiterkrankungen
„Im bisherigen Verlauf der Pandemie sind nur vergleichsweise wenige Beschäftigte wegen Post-Covid krankgeschrieben worden. Diese relativ wenigen Betroffenen haben aber lange AU-Zeiten von durchschnittlich 28 Tagen. Es muss gelingen, diesen Beschäftigten wieder den Weg in den betrieblichen Alltag zu ebnen“, kommentiert René Bethke, Leiter Gesundheitsmanagement bei der AOK Sachsen-Anhalt diese Ergebnisse.

Bei fast 9 Prozent aller Post-Covid-Erkrankungen wurde auf der AU-Bescheinigung zusätzlich ein akuter Infekt der oberen Atemwege dokumentiert.  Weitere, ebenfalls häufig dokumentierte Begleiterkrankungen waren vor allem Unwohlsein und Ermüdung (4 Prozent), Dyspnoe bzw. Kurzatmigkeit (3,7 Prozent) und Husten (2,3 Prozent).

Delta-Variante mit höherem Anteil an Post-Covid-Erkrankten
Um die Auswirkungen der verschiedenen Virus-Varianten zu analysieren, wurden bundesweite AU-Daten von Beschäftigten mit einer AU-Meldung aufgrund einer akuten Covid-Erkankung sieben Monate lang nachbeobachtet. Dabei zeigte sich, dass zwischen September und Dezember 2021, als die sogenannte Delta-Variante dominierte, bundesweit bei 2,5 Prozent (n = 5.477) der akut Erkrankten eine Post-Covid-Erkrankung folgte. Damit ist deren Anteil doppelt so hoch wie in der Zeit, in der die Omikron-Variante vorherrschte. Hier folge bundesweit bei nur 1,1 Prozent (n = 9.171) aller von Akut-Covid-Betroffenen eine Post-Covid-Erkrankung. Auch die durchschnittliche Länge der Arbeitsunfähigkeit aufgrund einer Post-Covid-Erkrankung ist in der Zeit, in der die Delta-Variante vorherrschte, bundesweit mit durchschnittlich 43,2 Tagen deutlich höher als in dem Zeitraum, in dem die Omikron-Variante vorherrschend war (30,9 Tage).

„Eine gute Nachricht ist, dass sowohl die Zahl der Betroffenen als auch die Schwere der Erkrankung, die aus den Ausfalltagen abgeleitet werden kann, im Verlauf der Pandemie nachgelassen haben“, so Bethke.

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Ältere Beschäftigte länger krank wegen Covid 
Die Analysen des WIdO zeigten zudem, dass ältere Beschäftige mit Covid-Erkrankungen deutlich länger krank sind. Das gilt sowohl für Akut- als auch für Post-Covid-Erkrankungen. Während unter 30-jährige Beschäftigte im Mittel 7,8 Tage aufgrund einer akuten und 16,3 Tage aufgrund einer Post-Covid-Erkrankung arbeitsunfähig geschrieben wurden, fielen Berufstätige ab 60 durchschnittlich 13,4 Tage bzw. 42 Tage aus. Über alle Altersgruppen hinweg waren bei akuten Covid-Erkrankungen durchschnittlich 10 Ausfalltage zu verzeichnen, bei Post-Covid-Erkrankungen durchschnittlich 28 Tage.

Soziale Berufe am stärksten betroffen
Die Analysen zeigen auch, dass im bisherigen Verlauf der Pandemie überwiegend soziale Berufe von Covid-Erkrankungen betroffen sind. „Dabei fällt auf, dass die Berufsgruppen, die am stärksten von akuten Covid-Erkrankungen betroffen waren, in der Folge nicht unbedingt die meisten Post-Covid-Ausfälle zu verzeichnen hatten. „Diese Auffälligkeit ist vermutlich durch Unterschiede zwischen den Berufsgruppen hinsichtlich Altersverteilung, Geschlechtsverteilung und Vorerkrankungen zu erklären.““, erklärt René Bethke von der AOK.

Bei akuten Covid-Erkrankungen nehmen Berufe in der Sozialverwaltung und-versicherung den Spitzenplatz ein (27.360 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte), gefolgt von Berufen in der Ergotherapie (26.316 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte) und Berufen in der Kinderbetreuung und –erziehung ((24.908 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte).

Bei Post-Covid-Erkrankungen sind am stärksten die Berufe Ergotherapie und Physiotherapie (2.105 bzw. 1.597 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte) betroffen, auf Platz 3 liegen Berufe in der Fachkrankenpflege (1.527 Erkrankte je 100.000 Beschäftigte). Die Berufe der Sozialverwaltung und –versicherung, die am stärksten von akuten Covid-Erkrankungen betroffen sind, liegen bei den Post-Covid-Erkrankungen lediglich auf dem siebten Platz.

Höchster allgemeiner Krankenstand im Jahr 2022 seit 2010
Mit 7,8 Prozent hat der allgemeine Krankenstand in Sachsen-Anhalt im Jahr 2022 den höchsten Stand erreicht, der seit Beginn der regionalen Analyse von Daten AOK-versicherter Beschäftigter im Jahr 2010 gemessen wurde. Treiber dieser Entwicklung waren vor allem Atemwegserkrankungen: Während im Jahr 2021 20,4 Prozent aller versicherten Beschäftigten aufgrund von Atemwegserkrankungen arbeitsunfähig waren, so hat sich diese Quote 2022 mit 42,5 Prozent mehr als verdoppelt.

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35 Antworten

  1. Ingenieur sagt:

    Das ist wohl eher PostVac. Aber das Narrativ muss um jeden Preis aufrecht erhalten werden.
    Erlebe ich selbst im Job. Der Chef wollte beim Einstellungsgespräch von neuen Kollegen (unerlaubterweise) den Impfnachweis sehen und jetzt wundert er sich, dass die plötzlich alle immer krank sind. Ich lächle still in mich rein.

  2. CMS sagt:

    28 Tage extra Urlaub, wenn man sich Fantasy oder Science Fiction ausdenkt? Da bin ich dabei

  3. Lutzebach sagt:

    Raus aus der AOK, PostVac gibt es bei denen nicht, da musst Du kämpfen
    für die Herstellung deiner Gesundheit.

  4. Ü50 hat keinen Bock mehr jeden durchzuschleppen sagt:

    Naja, neben den Folgen der großartigen und natürlich nebenwirkungsfreien „Impfung“ haben die Leute einfach keinen Bock mehr.
    Die Generation ü50, die den Laden noch am Laufen hält, sieht mittlerweile, dass die Generation Lauch völlig wissensbefreit und mit halber Kraft durchkommen und noch gejammert werden…

  5. Bürger sagt:

    Weder die Regierung noch das RKI und PEI und auch nicht die nachgeordneten Staatsmedien haben es bisher vermocht, der Öffentlichkeit einen einzigen ungeimpften Long-Covid-Patienten zu präsentieren. Warum wohl?

  6. Wolfgang sagt:

    Und nicht zu vergessen die, die völlig gesund mit einem positiven PCR-Test zu Hause bleiben konnten. Völlig symptomlos ;-).

    Momentan ist es jedoch ziemlich auffällig, dass gerade die geimpften Personen sich ständig mit Infekten krank melden.

  7. Steff sagt:

    Long Covid.
    Gibt es das überhaupt.
    Es passt in die Pandemielüge und wird deshalb gepflegt.

    Die Pandemie ist so wahr wie der Lebenslauf unseres Gesundheitsministers.

    • Stoff sagt:

      Nichts von dem, was dir unangenehm ist, existiert. Kein Klimawandel, kein Covid und auch kein Magdeburg.

  8. G.Neubert sagt:

    Man schimoft auf die hohen Kosten ,aber wer diesen ganzen Schlamassel angerichtet hat , will keiner kommentieren.
    Der oder Diejenige sollte für den Schaden aufkommen.
    Nur die kleinen Leute dürfen immer bezahlen,abert auch Leistungskürzungen hinnehmen.

    • bin gespannt sagt:

      Hast du eine Theorie, wer diesen ganzen Schlamassel angerichtet hat und für den Schaden aufkommen soll?