Aus zwei mach eins: fusionieren Singschule und Kindersingakademie?

Jahrelang schwelte ein Streit innerhalb der Singschule. Vor 13 Jahren dann der Knall: es gab plötzlich zwei Singschulen – eine in Trägerschaft der Stadt Halle (Saale), die andere ein ehrenamtlicher Verein.
Die städtische Einrichtung, betrieben von der Halleschen Jugendwerkstatt, trägt mittlerweile den Namen “Kindersingakademie”, ist weiterhin im altbekannten Gebäude in der Silbertalerstraße zu finden. Die andere Singschule befindet sich im Böllberger Weg, nutzt Räumlichkeiten im Künstlerhaus 188.
220.000 Euro pro Jahr
Die Zukunft war am Mittwoch Thema im Hauptausschuss. Denn die finanzielle Unterstützung beider Chöre lässt sich die Stadt jährlich 220.000 Euro kosten, wobei die Kindersingakademie mit 180.000 Euro den größen Teil bekommt, weil sie auch das Gebäude – was einst von Konservatorium übernommen wurde – unterhalten muss.
Die Förderverträge laufen aber Ende des Jahres aus. Wie es weitergehen könnte, dazu laufen schon Gespräche. “Wir sprechen mit beiden Chören regelmäßig”, sagte Kulturdezernentin Judith Marquardt. Allerdings hätten beide Chöre unterschiedliche Profile.
Zusammenlegung der beiden Chöre?
Die Stimmen aus dem Stadtrat bezüglich einer Fusion wahrgenommen, so Marquardt. Gerade mit Blick auf die Haushaltssituation sei das nachvollziehbar. “Wir werden einen Vorschlag bringen, wie es weitergehen soll.”
Die Anregung zur Fusion stammt von der Stadtratsfraktion “Hauptsache Halle.” Die einstige Chorleiterin Sabine Bauer – um sie und ihren mittlerweile verstorbenen Mann Manfred Wipler – hatte sich vor 15 Jahren der große Streit gedreht, der letztendlich zur Aufspaltung geführt hat. “Würden beide Institutionen enger zusammenarbeiten oder gar fusionieren, kann dies durchaus zur Stärkung der musikalischen Bildung in der Händelstadt führen. Hier kann die Stadt mit ihren Fachkräften und ihrem Netzwerk federführend tätig werden”, sagt Stadtrat Andreas Wels in seiner Anregung.
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