Baustart für Weiterbau der A143
„Mehr Wald, weniger Asphalt“ – so schallte es am Dienstagnachmittag über die Hügel vor Salzmünde. Autobahngegner von Extinction Rebellion, Fridays For Future und der Bürgeriniative Saaletalhatten sich hier versammelt, um gegen den Weiterbau der A143 zu protestieren.
Rund 200 Meter entfernt schritten Sachsen-Anhalts Ministerpräsident Reiner Haseloff, Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer sowie Landesverkehrsminister Thomas Webel zur Tat und schippte symbolisch Sand in Richtung der Kameras. Damit haben sie den offiziellen Startschuss für den Weiterbau gegeben Die 13 ist gewissermaßen heute eine Glückszahl, sagte Bundesverkehrsminister Scheuer. Denn zum einen sei es das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit VDE13, zum anderen gehe es nun an den Lückenschluss der noch fehlenden fast 13 Kilometer.
Wenn es um die Ansiedlung von Unternehmen gehe, um Innovationen und neue Perspektiven für die Region, dann gehöre eine leistungsfähige Verkehrsinfrastruktur unabdingbar hinzu, meinte Haseloff. „Die A 143 ist ein wichtiger Teil dieser Verkehrsinfrastruktur.“ Die fertige A 143 werde die Belastung der Stadt Halle vom Durchgangsverkehr deutlich reduzieren, erklärten Haseloff und Scheuer. andesverkehrsminister Thomas Webel betonte: „Bei den Planungen wurde die berechtigte Forderung nach einer modernen Verkehrsinfrastruktur, die die Menschen in der Region entlastet, mit den sehr hohen Anforderungen an den Umweltschutz in Einklang gebracht. Den Belangen von Natur und Umwelt ist hier in einer bislang nie da gewesenen Weise Rechnung getragen worden.“
Die Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK) begrüßt den Baubeginn am letzten Abschnitt der A143 Westumfahrung Halle (Saale). „Wenn heute ein starker Windzug durch die Region weht, dann kommt das vermutlich vom Aufatmen der allermeisten Unternehmer hier“, betont Reinhard Schröter, stellvertretender Hauptgeschäftsführer der IHK. 15 Jahre lang hätte die Wirtschaft immer wieder vehement gefordert, diese gut zwölf Kilometer endlich fertigzustellen. Diese Autobahn sei als letzter noch fehlender Teil der Mitteldeutschen Schleife ein wichtiger Standortfaktor für das Logistikdrehkreuz Mitteldeutschland und sorge über die Region hinaus für bessere Verbindungen zu den Häfen an Nord- und Ostsee. Auch die hallesche Innenstadt werde profitieren: „In Kombination mit der seit einem Jahr fertiggestellten Osttangente bedeutet das: weniger Stickoxide, Feinstaub, Lärm und Stress!“ Einst habe die A143 zu den „Verkehrsprojekten Deutsche Einheit“ gezählt, erinnert sich Schröter. Jetzt gehe es im 30. Jubiläumsjahr endlich weiter. Wer wissen wolle, was zügige Planungen konkret behindert, der finde hier ein Musterbeispiel für die zu lösenden Probleme. Und nicht ganz ernst gemeint fügt er hinzu: „Hoffentlich dauert es jetzt nicht allzu lange, die Spinnweben von den Absperrbaken an der Autobahn bei Bennstedt zu entfernen!“
Und während die Offiziellen nach einem Umtrunk und Schnittchen am späten Nachmittag abreisten, haben die Autobahngegner noch mehrere Ahornbäume und eine Hainbuche an die Trasse gepflanzt. „Wir hoffen, dass die Autobahn nie gebaut wird, weil wir sie verhindern, damit die Bäume wachsen können“, sagt Sprecher Conrad Kunze. „Beim Baumpflanzen diskutierten wir mit dem Leiter der Baustelle, der die Autobahn letztlich nicht rechtfertigen konnte. Er hat versprochen, sich in jedem Falle um die Bäume zu kümmern, damit sie überleben. Wir hoffen, die Baustelle vorher zu stoppen.“ Doch auch Ministerpräsident Haseloff hat sich den Autobahn-Gegnern zugewendet. Nach dem offiziellen Spatenstich ist er noch zu den Teilnehmern der Protestkundgebung gegangen und hat sich mit ihnen unterhalten.
Das einzige was diese Politiker auf dem Bild hin kriegen; mit dem Späten wedeln. Aber sonst: Bildung, Digitalisierung, Klima, Rente…
Wird Zeit fürn Abgang.
Zum Glück hat sich die Vernunft durchgesetzt. Halle braucht noch erhebliche Fortschritte beim Ausbau der KFZ Infrastruktur.
Die A143 liegt auch nach Fertigstellung des jetzt begonnenen Teilstücks vollständig im Saalekreis.
Aber die 143 entlastet eben HALLE! Versuch doch einfach nachts zu schlafen!!!
Bei dem Verkehr? Das ist nicht möglich.
Eine Autobahn außerhalb von HALLE gehört nicht zur Verkehrsinfrastruktur von HALLE!!! Das verstehst du vielleicht, wenn du endlich aus dem Halbschlaf erwachst.
Wenn sie Verkehr aus Halle heraus hält, dann ist das für Halle ganz sicher ein Nutzen. Versuche bitte mal einen Tag durchzuschlafen – dann sind die Kommentare hier wenigstens erträglich …
Mag sein, dass der Verkehr beeinflusst wird. Das ist aber trotzdem keine Verkehrsinfrastruktur. Deren Ausbau wurde gefordert:
„Halle braucht noch erhebliche Fortschritte beim Ausbau der KFZ Infrastruktur.“
Wenn du nicht mehr tagelang durchschläfst, erkennst du vielleicht den Unterschied.
Was habt ihr eigentlich immer nur mit euren Demos gegen alles. Da dort ja nur E-Autos fahren wird ja kein Frosch mehr belastet!
@SUV Love
Schön wäre es.
Aber Frösche sterben ja bekanntlich im Strassenverkehr nicht an Lungenkrebs.
Was finden wir wohl als die Top-Schutzmaßnahme für Frösche in Bezug auf Strassenbau?
Zitat: „Dauerhaften Schutz bieten folgende Maßnahmen:
Schutz vorhandener Lebensräume vor Überbauung (Verkehrswege, Zersiedelung) (…)“
https://de.wikipedia.org/wiki/Amphibienschutz
Halle und der Saalekreis brauchen sowohl den Autobahnring, als auch eine Leistungsfähige Schieneninfrastruktur für Eisenbahn und Straßenbahn. Das Auto ist zwar aus Umweltschutzsicht nicht das beste Verkehrsmittel, aber auf lange Sicht für die Mobilität auf Stadt und Land unverzichtbar. Wenn es auch in der Stadt im heutigen Ausmaß zu viel ist und das Auto daher im Stadtverkehr zurückgedrängt werden muss. Aber ganz ohne Auto geht es noch nicht.
Mehr Straßen zu bauen, bewirkt aber das genaue Gegenteil von „Zurückdrängung“.
Weil Leipzig schon einen Autobahnring hat, „braucht“ das benachbarte Halle unbedingt auch einen, oder was? Stell Dir mal vor, wenn jede 200.000-Einwohner-Stadt Anspruch auf einen Autobahnring erheben würde. Dann wäre kein Geld mehr für sinnvolle Investitionen gleich welcher Art mehr übrig.
Alleine wegen einer neuen Autobahn fahren nicht mehr Leute Auto. Auto fährt man, weil man ein Mobilitätsbedürfnis hat und das wird nicht durch eine neue Autobahn geweckt. Außerdem ist die A143 für Halle sinnvoll, damit der Verkehr von der A38 zu A14 und umgekehrt nicht durch Halle fährt. Diese Autobahn hält somit Autoverkehr aus der Stadt fern. Im Überlandverkehr wird das Auto noch auf lange Sicht ein wichtiger Bestandteil der Altagsmobilität bleiben und ist auf dem Land auch ein geeignetes Transportmittel. In der Stadt fehlt es für viele Autos hingegen schlicht am Platz für Parkplätze und ausreichend Straßen, zumal es in Halle mit der Straßenbahn einen tauglichen ÖPNV gibt. Deshalb muss das Auto in der Stadt zurückgedrängt werden und der Fernverkehr um diese herum geleitet werden.
Über den nutzen der Autobahn kann man sich streiten. Die Autokolonnen früh und Abeds durch Dölau und kröllwitz werden sicher bleiben.
Aber mit den Protesten ist es doch wie Immer. Wir wollen die Autobahn schnell erreichen, aber nich vor unserer Haustür, wir wollen schnell zum Flughafen kommen, der soll aber möglichst weit weg von unserem Haus
sein, wir wollen gute Bahnverbindungen, aber nicht bei uns vorbei.
Und wir leben in einer Demokratie. Das heißt aber auch, daß Maßnahmen, die von einer frei gewählten Regierung beschlossen wurden, geplant und letztendlich nach Einsprüchen und Gerichtsverfahren schließlich genehmigt wurden, dann auch akzeptiert werden.
@hallenser
Oder sie werden nach Bürgerprotesten eingestellt.
Du kennst die Leute, die da protestiert haben? Was sollen denn die Menschen mit einer Autobahn, die kein Auto haben oder es zumindest nur selten nutzen?
Was sollen die Menschen mit einem Kindergarten, die keine Kinder haben? Komische Argumentation.
Die Proteste werden aber von unterschiedlichen Fraktionen aus unterschiedlicher Motivation heraus geführt. Die, die schnell zur Autobahn oder zum Flughafen wollen, aber nicht vor ihrer Haustür eine Bahntrasse haben wollen, nennt man Heuchler – das sind z. B. die Heuchler von der BI Rosengarten. Die, die aber bei diesem symbolischen Spatenstich in Salzmünde demonstriert haben, haben bestimmt kein Problem damit, wenn es die Autobahn und/oder den Flughafen nicht gibt. Wenn eine Fahrt vier statt zwei Stunden dauert, dann ist das halt so und dann macht man das beste daraus.
Übrigens kommt man von Halle mindestens stündlich mit dem Bus nach Salzmünde (fährt eine halbe Stunde zwischen Hauptbahnhof und Salzmünde). Aber keiner der Teilnehmer des Spatenstichs hat diese Möglichkeit genutzt. Stattdessen standen die Autokollonnen auf dem Feld neben dem Spatenstich. Zwar reden sämtliche Politiker gern von Verkehrswende. Aber sie reden eben nur. Und beim Spatenstich sind genug Verantwortliche auch aus Halle da gewesen, die problemlos von der Innenstadt mit dem Bus hätten anreisen können. Stattdessen kam jeder mit seinem eigenen Auto.
Die Gegendemonstranten hatten sich einen Bus gechartert oder waren mit dem Fahrrad angereist.
Du bist mit dem Fahrrad angereist?
Mit dem OBS Bus. Und aus dem Bus konnte ich bequem checken, was du wieder rumsülzt
Enrico, und sicherlich werden die Herren, insofern dann noch in Amt und Würden auch zur Eröffnung nicht ohne das Auto anreisen. Wenn vielleicht dann auch elektrisch, ist man dann ganz schnell wieder in Magdedorf!
Deshalb sprach ich auch die Vertreter aus Halle an ?
Bei der Scheuer-Veranstaltung waren gefühlt 20 Leute, die mit 40 Autos angereist waren. Keine Ahnung, wie die das hinbekommen haben. Jeder mit eigener Entourage.
Die Demonstranten werden sich vermutlich kein Auto leisten können und waren deshalb auf Fahrrad und Bus angewiesen! Mit Bafög oder Hartz 4 ist es eben nicht so einfach. Aber wenigstens kann man zu Zeiten demonstrieren in denen die Mehrheit arbeiten ist……
Aber vielleicht lernt es „der Öko“ irgendwann noch, dass es für die Umwelt in Halle von Vorteil sein wird, dass die Brummis in Richtung A14 nicht mehr am Riebeck-Platz im Stau stehen und die Luft verpesten.
Die Öko-Terroristen wohnen ja nicht am Riebeckplatz, die meisten wohnen ja nicht mal in Halle, deshalb interessiert die auch keine Luftverpestung durch Stau in der Innenstadt.
Luftverpestung durch Stau in der Innenstadt entsteht durch massenhafted Einfallen von Auto-Terroristen, die behaupten, was sie tun wäre sinnvoll, nützlich, alternativlos.
Du kehrst wohl auch immer den Dreck unter deinen Teppich und redest dir dann ein, du hättest sauber gemacht, wie?
Wenn die Protestierenden Geld für Bäume haben können Sie diese auch gerne in Halle ( da gibts genügend Plätze und Ecken wo es notwendig ist und viel schöner wäre) anpflanzen statt sie aus Protest einfach da einzupflanzen wo sie mit Sicherheit nicht stehen bleiben da kann der Bauleiter erzählen was er möchte…
Ich erinnere mich sehr gerne an die kontroversen Diskussionen zum Bau der A17. Dresden – Prag. Oje…. und und sind alle froh das es sie gibt.
Das stimmt nicht.
„Wir hoffen, die Baustelle vorher zu stoppen.“
Wenn die Demokratie nicht die eigenen Wünsche erfüllt, muss man eben zu anderen Mitteln greifen.
Ja, vielleicht anarchistischen? Oder noch besser?
Oder vielleicht einfach mal anerkennen, daß bestimmte Prozesse ausgeurteilt sind?