Beschluss der Vollversammlung der IHK Halle-Dessau: Positionspapier empfiehlt Maßnahmen zur Fachkräftesicherung
Produktionsprozesse im bisherigen Umfang aufrechterhalten – das ist angesichts des sich weiter zuspitzenden Arbeits- und Fachkräftemangels für viele Unternehmer im Süden Sachsen-Anhalts ein immer ernster werdendes Problem. „Dabei ließen sich eine ganze Reihe Maßnahmen ergreifen, um vorhandene Potenziale zu heben und weitere zu erschließen“, konstatiert der Präsident der Industrie- und Handelskammer Halle-Dessau (IHK), Sascha Gläßer. Mithilfe des Positionspapiers „Fachkräftesicherung“, das gestern bei der Wintersitzung der IHK-Vollversammlung in Dessau beschlossen wurde, lege die IHK Halle-Dessau ein ganzes „Paket“ an Vorschlägen vor, um das Problem zumindest ein wenig zu entschärfen. Folgende Vorhaben werden darin empfohlen:
Zuspitzung des Mangels verlangsamen
Um den akuten Mangel zu lindern und Zeit für die notwendige Anpassung an den demografischen Wandel zu gewinnen, sind Maßnahmen zu ergreifen, die eine Dynamisierung verlangsamen. Dazu gehören beispielsweise eine Aktivierung der Erwerbslosen, die verstärkte Qualifizierung von bereits Zugewanderten und deren Integration in den Arbeitsmarkt, die Verbesserung der Zuwanderung und die bessere Arbeitsmarktintegration älterer Menschen.
Anpassung an den Arbeits- und Fachkräftemangel
Da der Rückgang des Erwerbspotenzials wahrscheinlich aber bereits unumkehrbar ist, sind Maßnahmen erforderlich, um die Produktivität der verbleibenden Fachkräfte zu erhöhen. Investitionen und Bildung werden hier als wesentliche Eckpfeiler genannt und eine wertschöpfungsorientierte Verteilung der Arbeit zwischen privater und öffentlicher Beschäftigung. Konkreter wird gefordert, den Auf- und Ausbau von bestehenden und neuen staatlichen Verwaltungsstrukturen samt damit verbundenem Fachkräfteentzug aus dem privatwirtschaftlichen Arbeitsmarkt zu stoppen.
Das vollständige Positionspapier ist auf der Website der IHK unter www.ihk.de/halle/fachkraeftepositionspapier abrufbar.
„angesichts des sich weiter zuspitzenden Arbeits- und Fachkräftemangels“
Wie kann das sein? Heisst es nicht seit Jahren schon, der Arbeitsmarkt wäre kom-plett leergefegt? Wie kann das weiter eskalieren?
„die bessere Arbeitsmarktintegration älterer Menschen“
Niemand hindert die Unternehmen, ältere Menschen einzustellen. Viele von denen sind auf der Suche nach einem Job. Also kann es mit dem „Fachkräftemangel“ sooo weit her ja nicht sein.
Ich zitiere hier mal sinngemäss aus einem Artikel, der von einem Unternehmensbe-rater vor ein paar Jahren erschienen ist:
– Von einem flächendeckenden Fachkräftemangel kann nicht die Rede sein. Es kann lediglich vorkommen, dass eine freie Stelle nicht innerhalb weniger Wochen besetzt werden kann.
– Gäbe es tatsächlich einen Fachkräftemangel, würden darüber nicht nur Sonntagsre-den gehalten, die Industrie wäre viel aktiver, sie würden Headhunter einsetzen und vor allen Dingen: Die Löhne und Gehälter würden kräftig steigen.
Ich möchte an dieser Stelle noch auf den ganz massiven Ferrarimangel hinweisen:
Es ist einfach kein guter Ferrari für unter 5000 € zu bekommen. Ein Preis, den ich für ange-messen halte. Dabei suche ich bereits seit Jahren händeringend.
Wer kann mir helfen?
Ich dachte mir auch so: Fachkräftemangel lösen, aber auf KEINEN FALL Arbeitsbedingungen und Entlohnung verbessern. Wo kommen wir denn dahin ??!! IHK ist und bleibt ne Lobbyorganisation, um Niedriglohn zu forcieren.