Beschluss im Stadtrat zum Laternenfest: Umfang bleibt erhalten, Stromkabel statt Dieselaggregate für die Ziegelwiese
Das Laternenfest in Halle (Saale) bleibt vom Umfang her bestehen. Der Stadtrat hat einer Vorzugsvariante der Stadtverwaltung zur Zukunft des Festes zugestimmt. Bis 2030 soll zudem eine Elektrifizierung der Ziegelwiese und des Riveufers erfolgen. Das würde laut Stadt jährlich rund 250.000 Euro sparen und die CO₂-Bilanz verbessern, da keine Dieselaggregate mehr betrieben werden müssten.
„Es gibt Beschlussvorlagen, die lesen wir mit dem Taschenrechner, andere lesen wir mit dem Herzen“, sagte Christine Fuhrmann (SPD), es sei Halles größtes gesellschaftliches Ereignis. Wer das Fest verkleinere, nehme ihm den Charakter. Es sei kein Luxus. Das Laternenfest sei eine gelebte Bürgerbeteiligung, werde mit den Menschen, Vereinen gemacht.
„Wie man auf die Idee kommen kann, das Laternenfest zu verkleinern, erschließt sich mir nicht“, sagte Claudia Dalbert (Grüne), vermisste aber wirkliche Varianten. Identitätsstiftend sei das Fest, meinte Maria Gringer. Sie beklagt, dass die Verwaltung keine wirklichen Vorschläge unterbreitet habe, weshalb ihre Fraktion einen Änderungsantrag gestellt habe, um die Bürger bei einer Fortentwicklung mit einzubeziehen. Dieser Änderungsantrag fand aber keine Mehrheit. „Das Laternenfest ist wichtig für Halle“, meinte Thorben Vierkant (AfD). Doch die Vorlage der Verwaltung sei nichts anderes als Erpressung.
Das Geld und die Zahlen
Im Kosten- und Finanzierungsplan für 2026 sind in Variante 1, die der Stadtrat beschlossen hat, Gesamtausgaben von rund 1,18 Millionen Euro (netto) veranschlagt. Dem stehen Einnahmen von knapp 247.000 Euro aus Sponsoring, Standgebühren und der Getränkekonzession gegenüber – ein Defizit von rund 930.000 Euro. Den größten Posten bilden Infrastruktur- und Sicherheitskosten. Allein für Bewachung, Absicherung und Infopunkte sind 251.000 Euro eingeplant, für Technik, Bühnen und Stromaggregate weitere 375.000 Euro. Die Stadt verweist in ihrer Vorlage auf den kulturellen und sozialen Wert der Veranstaltung: Das Fest fördere den Zusammenhalt und trage zur Identifikation mit der Stadt bei. Als „größte Open-Air-Veranstaltung Halles“ habe das Laternenfest auch wirtschaftliche Bedeutung – für Gastronomie, Tourismus und lokale Unternehmen.
Die zweite Variante sah eine Verkleinerung vor: Das Fest hätte sich künftig nur noch auf einzelne Flächen – etwa die Ziegelwiese oder die Peißnitzinsel – beschränken können. Auf den ersten Blick schien das eine Möglichkeit, Kosten zu sparen. Doch die Verwaltung warnte in ihrer Vorlage ausdrücklich davor. Die Reduzierung der Fläche würde zu einem Verlust zentraler Programmpunkte führen – etwa des Feuerwerks und des Bootskorsos am Riveufer. Außerdem rechnet die Stadt mit sinkender Besucherzahl, weniger Sponsoring und geringeren Einnahmen aus Standgebühren. Auch die bisher vergebenen Aufträge, etwa zur Stromversorgung und Getränkevergabe, seien auf das größere Fest ausgelegt. Eine kurzfristige Reduzierung könnte daher sogar Schadensersatzforderungen nach sich ziehen.
Finanziell würde eine kleinere Variante laut Schätzung ebenfalls deutliche Defizite verursachen:
– Ziegelwiese: Kosten 729.700 Euro, Einnahmen 119.000 Euro
– Peißnitzinsel: Kosten 362.900 Euro, Einnahmen 36.000 Euro
– Riveufer: Kosten 466.000 Euro, Einnahmen 39.500 Euro











Brot und Spiele sind super wichtig, um das Volk bei Laune zu halten. Wussten schon die alten Italiener, als die noch Römer waren.
Ende der 90er Jahre hatte immer die Firma ETH (Elektrotechnik Halle) immer in Zusammenarbeit mit der Energieversorgung Halle GmbH, die Elektrifizierung der Laternenfest Verbraucher über Baustromverteiler durchgeführt. Irgendwann kommt alles wieder. Bei einer festen Elektrifizierung des Festgeländes bitte auch an den Hochwasserschutz denken und die gesamte Ausrüstung 1m über den letzen Rekordhochwasser anbringen sonst kann man sich den Aufwand sparen und lieber gleich eine Ausrüstung wie in den 90er Jahren Anschaffen oder mieten. Die wäre dann auch flexibler einzusetzten. Auch bei anderen Veranstaltungen an anderen Orten im Stadtgebiet. Klar, Umsonst ist die auch nicht und laufende Kosten (Jährliche Prüfung) fallen auch an. Aber um die Vor- und Nachteile gegeneinander abzuwegen ist ja der Stadtrat da.