Blitzer-Marathon in Sachsen-Anhalt: fast 5.000 Verstöße – ein Autofahrer war 92 km/h schneller als erlaubt
In der vergangenen Woche hat die Landespolizei Sachsen-Anhalt an der zweiten ROADPOL-Kontrollwoche „Speed“ teilgenommen und landesweit verstärkt die Geschwindigkeiten überwacht. Wegen des gleichzeitigen Schulstarts kontrollierten die Beamtinnen und Beamten außerdem verstärkt vor den Schulen des Landes.
Vom 5. bis 11. August 2024 wurden insgesamt 128.543 Fahrzeuge überprüft und dabei 4.977 Geschwindigkeitsverstöße festgestellt. Dabei waren rund 580 Polizeibeamtinnen und -beamte im Einsatz.
Innenministerin Dr. Tamara Zieschang zieht ein klares Fazit: „Leider zeigt auch diese Kontrollwoche, wie unverzichtbar regelmäßige Verkehrskontrollen sind. Die zu hohe Geschwindigkeit bleibt eine der Hauptursachen für schwere Verkehrsunfälle. Unsere kontinuierlichen Bemühungen zur Erhöhung der Verkehrssicherheit werden weiter fortgesetzt. Die Landespolizei wird auch weiterhin entschlossen gegen rücksichtsloses Verhalten im Straßenverkehr vorgehen.“
Neben den Geschwindigkeitskontrollen klärte die Landespolizei außerdem Verkehrsteilnehmende direkt vor Ort über eine gemäßigte und rücksichtsvollere Fahrweise auf und wies zum Beispiel auf sichere Halte- und Parkzonen vor Schulen hin.
Einen schweren Geschwindigkeitsverstoß gab es u. a. in Dessau-Roßlau in der Waldstraße. Dort wurde ein BMW aus Frankfurt am Main mit 66 km/h bei erlaubten 30 km/h gemessen. Viel zu schnell unterwegs war außerdem eine Autofahrerin auf der A38 in Richtung Leipzig in Höhe des Rastplatzes Geiseltal. Sie fuhr 172 km/h bei erlaubten 80 km/h auf Grund von Straßenschäden.
Im Rahmen der Medienkontrollstelle wurde in Dessau-Roßlau eine per Haftbefehl gesuchte Person als Beifahrer in einem PKW festgestellt. Diese Person wurde festgenommen und nach der Verkündung des Haftbefehls zum Amtsgericht Halle verbracht. An der gleichen Stelle wurde ein Fahrradfahrer kontrolliert, der durch starken Atemalkoholgeruch auffiel. Ein durchgeführter Vortest ergab einen Atemalkoholwert von 2,65 Promille. Eine Blutprobenentnahme wurde daraufhin angeordnet und durchgeführt.
Hintergrund:
Während der ersten Kontrollwoche „Speed“ im April dieses Jahres überprüften die Beamtinnen und Beamten die Geschwindigkeit von rund 207.000 Fahrzeugen. Dabei stellten sie mehr als 5.230 Fahrzeugführer im Land fest, die zu schnell unterwegs waren.
Allein am sogenannten Speedmarathon wurden über 20.800 Fahrzeuge kontrolliert. An den etwa 100 Kontrollstellen waren fast 800 Fahrzeuge zu schnell unterwegs.
Das Netzwerk ROADPOL e. V. entstand aus dem Zusammenschluss der Verkehrspolizeien der EU-Mitgliedsländer und hat das Ziel, die Sicherheit auf europäischen Straßen zu verbessern. Jährlich organisiert ROADPOL europaweite Verkehrsüberwachungsaktionen. Die Polizei Sachsen-Anhalt beteiligt sich in diesem Jahr an insgesamt sieben solcher Aktionen, darunter auch die nächste länderübergreifende Kontrollwoche „Focus on the Road“ vom 7. bis 13. Oktober 2024.
Irgendwas zwischen 4 und 5 Prozent sind zu schnell unterwegs. Ich saß letzte Woche mal 20 Minuten auf dem Boulevard. Da sind 34 Radler runtergedüst. Da kontrolliert keiner.
Ich stand neulich mal eine Minute an der Berliner Chaussee / B100, da sind 41 Autos mit deutlich überhöhter Geschwindigkeit durchgefahren. Das waren 93%. Die zulässige Geschwindigkeit dort wurde reduziert, nachdem ein Mensch totgefahren wurde. Interessiert keinen.
Präzise Geschwindigkeitsmessung mit dem Auge, da braucht es keine Toleranz, den diese Methode ist zu 93 % genau.
Dieser Aufwand ist ja absolut lächerlich in Anbetracht der „Erfolge“ . Die Zahlen zeigen doch eindeutig das es keine Raser gibt .. die Polizei sollte sich somit um echte Probleme kümmern.
Was sind denn so deine echten Probleme? Dein Rassismus ist dein Problem, da kann dir selbst die Polizei nicht helfen.
Wo genau liest du was von Rassismus? Vielleicht hast du selber ein Problem damit?
Stimmt. Echtes Problem sind Falschparker.
Denen ist wohl das Geld ausgegangen. 😄
Liest man hier die ersten undifferenzierten Kommentare, wird schnell klar, wie ernst das Thema ist und wie falsch es oft eingeschätzt wird. Hauptursache für die vielen Todesfälle und abertausenden Schwerverletzten ist überhöhte Geschwindigkeit von Autos und nichtbeachten der Vorfahrtsregeln von Seiten der Auto- und LKW-Fahrer.
Dem müssten, neben Geschwindigkeitskontrollen, endlich geeignete Maßnahmen folgen, um die Ursachen zu bekämpfen. Das scheitert bis zum heutigen Tag am Verkehrsministerium und an der STVO – doch die Hoffnung stirbt zuletzt.
Sie sind offenbar die Reinkarnation von sudel Ede ….
Das ist nicht richtig. Die meisten Unfälle mit Personenschaden entstehen durch Abbiegevorgänge, Vorfahrt/Vorrang und fehlenden Sicherheitsabstand(vgl. Statista). Überhöhte Geschwindigkeit macht gerade mal 11 Prozent aus. Auch ist es ziemlich banal nach “geeigneten Maßnahmen” zu fordern ohne zu konkretisieren, wie diese aussehen sollen. Zuletzt zeigt ja aber auch die Kontrollwelle vom April, dass überhöhte Geschwindigkeit kein ernsthaftes Problem ist. 5230 zu schnelle Fahrzeuge von 207000 kontrollierten Fahrzeugen sind gerade mal 2,5 Prozent.
Auch 800 von 20800 Fahrzeugen sind gerade mal 3,8 Prozent. Hier wird also offenkundig ein Gefahrenbild gezeichnet, was so nicht nachzuweisen ist.
Wie viele Tote sind denn eine angemessene Anzahl, ab der etwas unternommen werden sollte?
Frag die Waffenlieferungs-Befürworter.
Du hast keine Antwort darauf.
Du offensichtlich auch nicht, aber reinhängen…
Schrieb sie, nachdem sie sich reingehängt hatte.
Danke, dass Sie deutsche Straßen mit Krieg gleichsetzen.
Das beschreibt es ganz gut.
Wenn jeder Tote zu viel wäre, würden wir nur festgeschnallt im Bett liegen.
Es gäbe nichts, keine Leitern, keine Straßenbahnen, keine Flugzeuge, keine Werkzeuge usw….
Selbst die Betten wären irgendwann eine zu große Gefahr, da wir darin sterben.
Ein bisschen Schwund musst du immer mit einkalkulieren.
Im Bett liegen wäre besser, als zynisch über Menschenleben sprechen. Du musst wirklich mal lernen, was lustig ist und was nicht.
Es geht mir nicht darum, lustig zu sein.
Es geht darum, dass Menschen wie du die Realität erkennen und nicht nur im Internet herum fantasieren.
Hättest mal besser aufgepasst in der Grundschule, dann wäre dir der Rest auch leichter gefallen.
Tatsächlich würde ich außerhalb von Ortschaften jederzeit auf zu geringen Sicherheitsabstand als häufigste Unfallursache setzen. Aber Sicherheitsabstand ist ja leider wesentlich aufwendiger zu kontrollieren als die Geschwindigkeit.
Trotz medial vielfach angekündigtem Blitzermarathon schaffen es immer noch viel zu viele nicht wenigstens die paar Stunden mal an die Geschwindigkeitsbegrenzungen zu halten. Das lässt tief blicken, wie schlimm es normal auf den Straßen zugeht. Und ja, es wurde vermehrt vor Schulen kontrolliert. Diese Ausrede zählt also auch nicht …
Tja, da gibt es wohl bei einigen wieder nur Brot, belegt mit Daumen und Zeigefinger. 👮♂️
Solche Maßnahmen, müsste es viel öfter geben. Insbesondere, sollte auch viel mehr die Leipziger Straße ins Visier genommen werden. Dort halten sich viele Fahrradfahrer nicht an das Fahrverbot.
Uuuh. Mal sehen ob jemand darauf anspringt. 🙂