Debatte im Kulturausschuss: Was soll das darstellen?
In der Freiimfelder Straße in Halle vor dem La Familia-Fightclub steht seit rund 2 Jahren ein Kunstwerk. Das „Reiterstutzbild“ von Hermann Grüneberg ist im Rahmen des internationalen Symposiums „Metallwerkstatt Halle 17“ des BBK Sachsen-Anhalt. Nun soll das zunächst temporäre Stahlkunstwerk dort dauerhaft verbleiben. Der Kulturausschuss hat am Mittwoch mit 10 JaStimmen- und einer Nein-Stimme dafür votiert. Für die Stadt entstehen keine Kosten, der Künstler wird zudem noch das Umfeld der Plastik gestalten. Der Platz wird also aufgewertet. Dass der Kulturausschuss trotzdem darüber befinden musste, hängt damit zusammen, dass die Fläche der Stadt gehört.
Als Gegner des Kunstwerks zeigte sich Donatus Schmidt (AfD). „Was soll das darstellen“, fragte er. Frei nach dem Motto der „entarteten Kunst“ meinte Schmidt: „Kunst sollte sich selbst erklären, sonst hat sie ihren Zweck verfehlt.“ Ihm fehle die gesellschaftspolitische Botschaft. Kulturamts-Chefin Anja Jackes erklärte, es handele sich um eine zeitgenössische Interpretation der historischen Reiterstandbilde. Von Seiten der Anlieger gebe es eine Initiative zur Aufwertung des Platzes. Der Künstler selbst wohne auch ganz in der Nähe und sei mit eingebunden.
Foto: Stadt Halle
Ich muß gestehen, ich bin ein Kulturbanause. Ich habe das für Sperrmüll gehalten. Ich richte meinen herzlichen Dank an die Kulturamts-Chefin, die die blonde Frau in mir aufgeklärt hat.
Über Kunst kann man eben nicht streiten … oder sollte man nicht aber
Grüneberg macht schon gute Sachen … leider steht das dann immer in anderen Städten … z.b. in jena.
wir bekommen wohl eher das recycelte Material ab.
Doni Schmidt sagt ja „Kunst sollte sich selbst erklären, sonst hat sie ihren Zweck verfehlt.“
Weil er also zu dämlich ist, das Ganze entsprechend zu interpretieren, ist das Kunstwerk kein Kunstwerk mehr?
Wem muss sich denn die Kunst selbst erklären zur Daseinsberechtigung? Dem Künstler? Den Betrachtenden? Oder den Doni Schmidtchens? Bei letzterem wäre der öffentliche Raum wohl so gut wie leer gefegt.