Ein Zehntel der Verkaufsfläche in der Innenstadt von Halle (Saale) steht leer – Rückgang bei Handel, Anstieg bei Gastronomie

Die beiden leerstehenden Kaufhof-Gebäude auf dem Marktplatz springen Besuchern natürlich sofort ins Auge. Und auch sonst sind zahlreiche Ladenlokale leer. Aktuelle Zahlen, die jetzt im Wirtschaftsausschuss präsentiert wurden, untermauern das. Demnach sind 10 Prozent der Verkaufsfläche leerstehend. In den Jahren zuvor schwankte dieser Wert immer zwischen 8 und 9 Prozent. Gewandelt hat sich aber auch das Angebot. Denn während es im Bereich Handel / Dienstleistungen einen Rückgang auf 73 Prozent gab (2022: 80%), erfolgte bei der Gastronomie ein Anstieg auf 17 Prozent (2022: 11%).
Die genannten Zahlen beziehen sich auf die komplette Innenstadt. Betrachtet wurde aber auch die Entwicklung in einzelnen Geschäftsstraßen. In der Großen Steinstraße konnte dabei der Leerstand deutlich reduziert werden. Dort haben sich beispielsweise ein Ledergeschäft, ein Textilgeschäft und ein vietnamesisches Restaurant niedergelassen. Für Rückgang beim Leerstand hat aber auch die Cyberagentur gesorgt, die Räumlichkeiten am Joliot-Curie-Platz angemietet hat.
Dagegen haben gleich mehrere Schließungen den Leerstandsanteil in der Schmeerstraße / Rannische Straße und am Alten Markt in den vergangen drei Jahren steigen lassen. Dazu gehören die Galerie Gross, ein Geschäft für Haushaltselektronik, ein Friseurgeschäft und ein Musikladen. Aktuell schließt auch noch eine Boutique. In ein anderes bisher leerstehendes Ladenlokal zieht ein Barbier, der zweite im Umfeld des Alten Markts.
Auch am Boulevard sind in den vergangenen drei Jahren mehrere Geschäfte geschlossen wurden, was auch hier zu einem Anstieg des Leerstands geführt hat. Mit der Ansiedlung eines Cafè am unteren Boulevard konnte hier der Gastro-Anteil gesteigert werden.
Den deutlichsten Wandel gibt es am Hallmarkt – weg von Handel und Dienstleistungen, hin zu Gastronomie. So haben hier im Herbst vergangenen Jahres eine Konditorei und ein orientalischer Kuchenladen eröffnet.
Ein Vertreter der Stadtverwaltung sieht auch die Eigentümer in der Pflicht. Diese müssten von ihren teils überzogenen Mietforderungen heruntergehen, um ihren Beitrag zu einer attraktiveren Innenstadt zu leisten, sagte er im Ausschuss.
„Ein Vertreter der Stadtverwaltung sieht auch die Eigentümer in der Pflicht. Diese müssten von ihren teils überzogenen Mietforderungen heruntergehen, um ihren Beitrag zu einer attraktiveren Innenstadt zu leisten.“ Das werden Sie bestimmt machen. Aus purer Liebe. Bei einer Ladenmiete von 5800kalt -findet man bestimmt einen dummen Mieter der sich in 3 Monaten ruiniert. Oder man schreibt es eben weiter als Verlust ab und mindert die Gewinne.
Dann kann man ja immer noch einmal im Jahr einen großen Böllerverkauf machen, der die Miete „rechtfertigt“.
Andere Städte kaufen deshalb ihre großen Warenhäuser auf. Damit hat man es selbst in der Hand vernünftige Mieten zu fördern.
Und das Geld dafür nimmt man woher?
das rechnet sich ja Langfristig viel mehr. Woher wir das Geld nehmen sollen? Du meinst das Sparschwein ist leer? Dann hast du Wirtschaft nicht verstanden.
5800 € Kaltmiete istvein Wunschgedanke auf dem Boulevard. Unser letzter Laden auf dem Boulevard hat 18 000 € Kaltmiete betragen bei einer Verkaufsfläche von 70 qm + Lager. Im jetzigen Laden bezahlen wir auch über 11 000 € Kaltmiete. Dazu kommen Personalkosten usw. und aller 5 Jahre werden die Mieten neu verhandelt. Das ist das Problem. Vero Moda hat wegen den Mieten damals geschlossen. Da waren es 34 000 € Kaltmiete. Da überlegt man 5 x bevor man einen Laden aufmacht auf dem unteren Boulevard. Die überzogenen Mieten sind das Problem. Unser Vermieter damals, war Schweizer. Den war es egal.
Krasse Geschichte.
Hab auch schon von 5 Millionen € Kaltmiete gehört.
5 Mio ist Quatsch aber wir sehen es jeden Monat auf der Abrechnung und auf der Kostenrechnung. Arbeite schon seit 25 im Handel und davon 20 Jahre auf dem unterem Boulevard. Ich kenne die Mieten sehr genau.
Der „Kult“ wäre auch gern geblieben, aber bei den Forderungen und den Mietangeboten, muss man sich nicht wundern. Die Händler sind gezwungen der Stadt Halle den Rücken zu kehren.
Und der überwiegende Teil der neuen „Gastronomie“ besteht aus orientalischen Imbissbuden. Na prost Mahlzeit.
Döner-Grilöhouse,Asiaimbiss alle 10 m
Und in Heide-Nord gibs nicht mal ne Wurscht…
Sie können jederzeit und überall eine Bockwurstbude eröffnen…
…Machen, nicht klagen.
Ja die Innenstadt von Halle stirbt aus aber wir müssen unbedingt ein Zukunftszentrum bauen. Anstatt alle Anstrengungen zu unternehmen um die Innenstadt attraktiv wird. Dieses Zukunftszentrum wird auch wieder nur Bau der dann leer stehen wird . Aber man hat und das ist ganz wichtig die Hochstraßenbrücken abgerissen. Man kommt von Trotha zum Rannischen Platz so schnell über die Brücken. Aber man bekommt den Eindruck , der Abriss der Brucken ist wichtiger als das Zukunftszentrum. Nun kann ich wieder beschimpft werden von den anderen Lesern.
Warum soll man dich beschimpfen? Mitleid sollte man haben. Das Zukunftszentrum scheint ja ein echtes Trauma für dich zu sein, wenn du es überall anbringen musst. Vielleicht wäre eine Therapie mal angebracht. Und die Strecke von Trotha zum Rannischen Platz ist deutlich mehr als die Brücken. Selbst wenn du auf den Brücken nicht im Stau stehst … du musst erstmal hin und wieder weg kommen. Die Ersparnis ist marginal.
Hallo, Winter, wir alle hier sehen das genauso wie Sie. Es wird ohne die Brücken zu massiven Staus kommen. Der innerstädtische Verkehr wird lahm gelegt. Und das bei der Flut von LKWs. Magdeburg wird froh sein, dass sie die Ausschreibung für das Zukunftszentrum nicht gewonnen haben.
„wir alle hier“
Wer genau und wo?
Holly Hallo, pardon, Hallo Holly,
wir alle sehen das hier überhaupt nicht so wie Du.
gez. Wir alle
Oh doch. Trotha, Zoo Hochstrasse , hinter den Brücken runter zum Rannischen geht ganz schnell . Ebenso links rum, wenn man nach Bruckdorf/Kanena muss. Wenn die dann alle auch in den Kreisverkehr müssen, wird eng.
Holly und Yvonne sind nur 2, vermutlich vielleicht nicht mal das.
2 sind deutlich weniger als „alle“.
Falsch gezählt schön wärs Wenn ich da immer allein auf der Brücke wäre.
Übrigens hab ich es nicht nötig unter einem Pseudonym zu schreiben. DU,?
Dann schau aber auch mal auf die Kennzeichen, Meiner. 😉
Tatsächlich! Jetzt erkenne ich sie.
https://www.youtube.com/watch?v=ZdVCOvRWYUA
Es wird nicht zu massiven Staus kommen – zumindest nicht dauerhaft. Wenn es nicht mehr so einfach wird, mit dem Auto quer durch die Stadt zu gurken, dann wird es auch weniger gemacht. Entweder man nutzt andere Verkehrsmittel oder man spart sich manchen Weg gleich vollständig (weil er eh mehr oder weniger überflüssig war und nur aus Bequemlichkeit gemacht wurde).
Die LKW werden ja angeblich sowieso alle verschwinden, wenn die A 143 fertig ist, und man den Aussagen der Politiker glaubt. Insofern ist die Reduktion der Straßenkapazitäten nur eine folgerichtige Konsequenz, damit die Umgehung auch genutzt wird und nicht trotzdem alle mitten durch die Stadt fahren.
Früher DDR grau und Alt ,heute leer und kalt.
Man fühlt sich unbehaglich und niveaulos, wenn man dem Boulevard herunter geht.
Wir waren mal eine Großstadt, ein Weg zum Boulevard herunter war immer etwas los und man konnte schön einkaufen.
Jetzt gähnende Leere ?
Ich mache nichts selbst und verlange nur von anderen.
Verkaufsfläche in der Innenstadt von Halle (Saale) steht leer… und wird immer mehr , wenn die Stadt nicht mal was dagegen unternimmt. Schön,dass das endlich mal auffällt. Vor allem der obere Boulevard ist tot
In Leipzig bummeln und shoppen macht mehr Spaß.
Dann fahr da hin.
Ansiedelung von Gastronomie. Sie meinen Dönerbude an Dönerbude, dazu kommen noch 23 Spätis und ca. 20 Barbiere. Die Innenstadt von Halle ist schon lange kein schöner Ort mehr.Ein Konzept scheint es nicht zu geben ansonsten würde man eventuell was dagegen tun.
Das Konzept heißt Kapitalismus. Du hast es gewählt.
Man sollte einfach begreifen, dass die Verödung der Innenstädte kein Naturgesetz ist, sondern die logische Folge menschlichen Handelns.
Auf Grund der gestiegenen Preise haben die Menschen weniger Geld in der Tasche und so wird verstärkt im Internet eingekauft. Hinzu kommen die Erschwernisse, von auswärts mit dem Auto in die Innenstadt zu gelangen. Diejenigen, die Geld ausgeben könnten, bleiben also fern. Last but not least hat sich auch das Publikum in der Innenstadt sehr stark verändert, so dass man lieber fern bleibt.
Diese Entwicklung wird so weitergehen und wer schlau ist, verkauft seine Immobilie in der Innenstadt zeitnah und macht einen Haken an die Sache. Aus die Maus und Schicht im Schacht!
Deine Schlussfolgerungen sind falsch. Die Leute kaufen auch verstärkt im Internet, wenn die Preise nicht steigen; Grund ist einfach persönliche Bequemlichkeit in Kombination mit ununterbrochener Indoktrination, dass zunehmend alles digital gemacht werden muss (z. B. durch Lockangebote, die Online-Käufe attraktiver aussehen lassen als den lokalen Einzelhandel aufzusuchen). Auch die angeblichen „Erschwernisse, von auswärts mit dem Auto in die Innenstadt zu gelangen“ sind kein wesentlicher Grund für den Niedergang der Innenstädte – bzw. es sind selbstgemachte Probleme von Leuten, die überhaupt erst aus der (Innen-)Stadt weggezogen und jetzt angeblich auf ein Auto „angewiesen“ sind. Die Lösung kann aber nicht sein, die Innenstadt noch mehr kaputt zu machen, nur damit mehr Autos reinpassen.
10010110,
du scheinst ausser Lebensmitteln und ab und zu mal ein Kleidungsstück wohl gar nichts einzukaufen, oder?
Onlinehändler sitzen oft auf der grünen Wiese oder in China und haben mit hohen Ladenmieten und Personalkosten nichts zu tun. Also haben sie wesentlich weniger Kosten und können daher günstiger anbieten.
Und deine „persönliche Bequemlichkeit“ existiert nur für Leute, die nichts zu tun haben und nach getätigtem Onlinekauf aus dem Fenster gucken… Natürlich gibt es solche Leute, das sind aber nicht alle.
Es gibt auch Berufstätige, die die eingesparten Zeit und die eingesparten Fahrtkosten zu schätzen wissen und durch die Onlinekäufe mehr Zeit haben, andere Dinge zu erledigen.
…………
„Die Lösung kann aber nicht sein, die Innenstadt noch mehr kaputt zu machen, nur damit mehr Autos reinpassen.“
Von mir aus können in der Innenstadt alle Parkplätze abgeschafft und flächendeckend Tempo 20 eingeführt werden. Ich fahre da so oder so nicht mehr hin.
Wichtig ist nur, dass für diese Massnahmen – welche das auch immer sind – keine Steuergelder verballert werden. NUR das stört mich, sonst NICHTS.
Das ist ein Trugschluss, bzw. es trägt nicht zu einem besseren Leben bei. Nicht umsonst wird immer kolportiert, wie der Alltag immer stressiger wird, und wie früher alles viel entspannter war. Man knallt sich den Tag nur mit überflüssigen anderen Tätigkeiten zu, weil man nicht mit Leerlauf klarkommt. Man glaubt, mit Online-Käufen Zeit zu sparen, um andere Dinge erledigen zu können, aber man geht ja auch nicht nur wegen des Einkaufens einkaufen. In der Zeit kann man auch andere Dinge erledigen. Das einzige, was sich heutzutage geändert hat, ist, dass die Leute ihre zur Verfügung stehende Freizeit am Smartphone verschwenden statt im realen Leben sinnstiftendes zu tun.
Gibt es denn Informationen darüber, wie die Mieten in Halle im Vergleich zu anderen Städten gleicher Wirtschaftkraft aussehen? Das nach der Wende viele Grundstücke an (vorsichtig ausgedrückt) Nicht-Hallenser gegangen sind, trägt sicherlich auch nicht dazu bei, faire Mieten zu verlangen.
Eine autofreie Innenstadt ist eine tote Innenstadt. In Leipzig fahre ich mit dem Auto bis unters Theater bzw. unter die Einkauszentren.
Der Entscheid des Stadtrats den Individualverkehr maximal zu behindern war der Anfang vom Ende, und ja, ich wohne im Saalekreis. Wenn ich ins Theater, will ist der ÖPNV keine Lösung. Da ist Leipzig die einzige Möglichkeit nach der Theateraufführung direkt ins Parkhaus zu gelangen und heim zu fahren.
Wieso beim Theater ÖPNV keine Lösung ist, wird vermutlich dein Geheimnis bleiben. Auch in Leipzig sind Teile der Innenstadt nicht per Auto erreichbar und dennoch gut belebt. Und andere Städte machen ebenfalls vor, wie belebte Innenstädte auch ohne Autos funktionieren. Im Gegenteil … die kleine Ulrichstraße zeigt, wie negativ sich Autoverkehr auf Gäste in der Gastro auswirkt …
mit dem Auto gleich ins Schlafzimmer, oder noch den Umweg über die Garage?
Wo sind denn alle, die sonst immer meckern, dass die Hälfte oder so leersteht?
Wie kommt das denn nur?
Dabei hatte doch der weise Stadtrat extra beschlossen, die Parkgebühren zu verdoppeln und noch weniger Parkplätze bereitzustellen.
Erstaunlicherweise lockt dieses geniale Konzept nun doch keine zusätzliche Kaufkraft in die Innenstadt. Unverständlich!
Aber auch nicht weniger.
Wenn man so durch die Welt kommt, scheinen Parkgebühren kein Faktor zu sein für die Beliebtheit von Städten.
Wie viele Bäcker gibt es jetzt wieder am hallmarkt?
6?
Komisch, dass da die 3 die in den letzten Jahren zu gemacht haben vergessen wurden. Das ist doch eh nur ein Insolvenzgeschäft.
Oder boomen die Bäcker jetzt mit dem Altenheim?