“Feindliche Übernahme”: Anwohnerinitiative ist gegen Bauvorhaben im Sandbirkenweg in Halle-Kröllwitz

Seit Jahren schon zieht sich der Streit um ein geplantes neues Wohngebiet in Halle-Kröllwitz hin. Am Dienstag hat der Planungsausschuss ein wichtiges Votum gefasst. Bei einer Enthaltung wurde der Offenlage der Planungsunterlagen zugestimmt.

Eine Wohnungsgenossenschaft will 4 Neubauten mit insgesamt 24 Wohnungen errichten. Zudem entstehen 6 Einfamilienhäuser. Stellplätze und Garagen sind dazwischen vorgesehen. Gebaut werden soll im Bereich einer ehemaligen Gartenanlage. Anwohner sind vor allem gegen die Mehrfamilienhäuser. “Das ist für mich keine Durchmischung. Das ist für mich eine feindliche Übernahme”, sagte Anwohner Frank Müller im Planungsausschuss.

“Das ist der erste genossenschaftliche Wohnungsbau in Kröllwitz seit Jahren”, freute sich Stadtplaner Detlef Friedewald über das Bauvorhaben. Nun könnten auch Familien in Kröllwitz wohnen, die sich kein Einfamilienhaus leisten können. Er konnte auch berichten, dass ein Bebauungsplan aus den 30ern dort Mehrfamilienhäuser vorgesehen hat. Doch dann kam der Krieg, das Vorhaben geriet in Vergessenheit und in den 50er wurden Einfamilienhäuser errichtet.

Für Müller wiederum enthält der Entwurf “mehrere falsche Fakten.” Welche das sind, dazu wurde er nur zu Teilen konkreter. So enthalte die Planzeichnung des Vorentwurfs nicht die 2.50m großen Balkone. “Balkone sind zeichnerisch nicht festzusetzen”, so Friedewald. Auch gebe es innerhalb der Bürgerinitiative dazu auch unterschiedliche Auffassungen. Für modernen Wohnraum und ein modernes Lebensgefühl gehöre heutzutage auch ein großer Balkon dazu. Müller bemängelt aber auch die Dachneigung von 15 Prozent, die BI hatte ein Satteldach bevorzugt.

Der Sandbirkenweg bekommt einen sogenannten “Wendehammer”, dort können dann Fahrzeugen wenden – vor allem größere Einsatzfahrzeuge der Feuerwehr oder Müllfahrzeuge brauchen diese Möglichkeit, Ursprünglich war auch vorgesehen, das gesamte Gebiet durch einen Weg zur Wilhelm-von-Kügelgen-Straße anzuschließen. Auf Intervention der Bürgerinitiative wurde das aber wieder verworfen.