Grüne Stadtratsfraktion in Halle: Verpachtung städtischer Landwirtschaftsflächen stärker am Gemeinwohl orientieren
Heute fordert die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft e. V. im Rahmen eines Aktionstages zur Gemeinwohlverpachtung dazu auf, bei der Verpachtung landwirtschaftlicher Flächen, die sich in öffentlichem Eigentum befinden, mehr Gemeinwohlinteressen zu berücksichtigen, als dies bisher der Fall ist.
Stadträtin Beate Thomann, die selbst viele Jahre als Landwirtin tätig war, erklärt dazu: „Die Stadt Halle hat ihre rund 600 ha landwirtschaftlich genutzte Fläche ausschließlich an Ortsansässige verpachtet. Das ist eine gute Voraussetzung dafür, gemeinsam mit diesen Pächter*innen Ziele zu entwickeln, die sich am Gemeinwohl orientieren. Ich denke da zum Beispiel an Strategien, die Humusanteile im Boden zu erhöhen. Oder man könnte vereinbaren, die Feldwegränder wieder stärker mit Obstbäumen zu bepflanzen. Spannend wäre auch die Entwicklung von Agroforstflächen. Das sind landwirtschaftlich genutzte Bereiche, in denen durch eine Mischung aus Forst, Tierhaltung und Ackerbau besonders nachhaltig produziert wird. Zur Umsetzung all dieser Ideen bedarf es vieler Gespräche und der Beratung mit Expert*innen. Aber ich denke, dass es sich auch für uns als Stadt lohnt und wir mit einer dazu passenden Strategie einen bisher noch weißen Fleck in unserer Roadmap zur Klimaneutralität füllen können.“
Die Pachtflächen bekommen die Nutzer welche das beste Angebot machen.Da interessiert es keinen Menschen wieviel Humus im Boden ist.
Genau, das beste zum Gemeinwohl leistet derjenige der am Meisten zahlt. Übrigens sollten bei allen städtischen Grundstücken und Objekten Marktpreise, -pachten und -mieten verlangt werden. Auch von den diversen „Kulturvereinen“, religiösen, aktivistischen, Theater- oder Sportgruppen. Öff. Gelder sind nicht dafür da, getarnte politische Gruppen, Privatsache Religion, oder Hobbies bestimmter Klientel zu subventionieren.
Kommunen sind keine regulären Marktteilnehmer, gerade weil sie mit Öff. Geldern hantieren.
Das rechtfertigt aber keine klientelbezogene Verschwendung öff. Gelder sondern bezieht sich auf den Unterhalt wichtiger Infrastruktur wie Schulen, Wegebau etc. Der HFC oder grüne Agrarwirtschaft gehören nicht dazu. Kann man alles machen, wenn man wie Mainz im Geld schwimmt. Tut Halle aber nicht. Die Grund- und Gewerbesteuern hier schrecken eher ab.
In dem Artikel steht doch gar nicht, dass die Stadt die Flächen billiger verpachten soll.
Die Humusmenge, die auf den Flächen entsteht, die sollte die Gemeinschaft schon interessieren. Der Boden ernährt uns. Und humusreicher Boden speichert mehr Wasser, was in diesen Zeiten mit seltenen Regen wichtig ist.
Meinen Sie nicht, das die Sache mit dem Humus jedem, aber auch jedem Landwirt bekannt und bewusst ist? Das ist Grundwissen eines Bauern. Was die Großstadtkinder mal wieder entdeckt haben ist das Fahrrad. Aber nicht zum 2. Mal, sondern zum 99. Mal. Mindestens. Heureka, muss ich gleich den Bauern mitteilen. Wenn die die Großstadtkinder nicht hätten, müssten die dumm sterben, Landeier halt.
Und wollte die Stadt Halle nicht auf ihren Grund und Boden riesige Solarparks bauen?
Nein, wer hat sowas erzählt?
Selbst ausgedacht!
Die Frage nicht so einfach. Man kann natürlich alle möglichen Kriterien anlegen. Aber weniger Einnahmen für die Stadtkasse haben auch Folgen. Wünsche erfüllt im wahren Leben nicht der Weihnachtsmann sondern eine gut gefüllte Kasse. Wenn man die nicht will, muss man Abstriche machen, die aktuelle Diskussion zum städtischen Haushalt lässt diesbezüglich keinen Willen erkennen. Also: keine eigenen Einnahmen aber große Ausgaben für Kunst, Sport usw. . Kurze Frage: wie soll das funktionieren?
Agroforstsyteme, vulgo: Kurzumtriebsplantagen, gibt es hin und wieder seit über 50 Jahren. Spannend ist daran nur, ob sie wirtschaftlich zu betreiben sind. Bisher scheinbar nicht. Zumal das Holz energetisch verwertet werden (soll) muss. Frage: Wo und wie. Man sollte das Fahrrad nicht andauernd neu erfinden.