Halle gegen Rechts, Linksjugend und Grüne Jugend kritisieren Zustände in der ZASt in Halberstadt

In den vergangenen Tagen kam es mehrfach zu Protesten in der Zentralen Anlaufstelle für Flüchtlinge in Halberstadt. Das Heim steht wegen Corona-Erkrankungen von Bewohnern mit allen 800 Bewohnern unter Quarantäne. Trotz einzelner Verbesserungen der letzten Tage sei die Situation vor Ort untragbar. Das kritisieren gleich mehrere Organisationen wie Halle gegen Rechts, Linksjugend und Grüne Jugend Sachsen-Anhalt in einem offenen Brief. Sie fordern eine dezentralere Unterbringung der Geflüchteten.
„In einer Massenunterkunft lassen sich Menschenansammlungen nicht vermeiden, die Massenunterkunft ist eine staatlich hergestellte Menschenansammlung“, heißt es in dem Schreiben. Effektiver Gesundheitsschutz der Geflüchteten sei unter diesen Bedingungen nicht möglich, zudem verschärfe die Quarantäne die ohnehin schon schwierige Situation der Geflüchteten in der ZASt.
Das Land habe die ZASt eingerichtet, es sei nun aufgefordert sofort die notwendigen Schritte zu unternehmen, um eine dezentralere Unterbringung zu ermöglichen – auch da die Pandemie noch lange andauern wird. Zudem kritisieren die Unterzeichner_innen Gewalt gegen Geflüchtete durch Sicherheitspersonal und die schlechte Versorgung mit Lebensmitteln und Gesundheitsinformationen, hier habe sich nach wie vor nicht genug getan. Es handle sich dabei nicht um „Luxus“, sondern um Gesundheit, körperliche Unversehrtheit und ein menschenwürdiges Leben für Geflüchtete. Während der Pandemie könne dies in der ZASt nicht sichergestellt werden, es drohten auch immer erneute Quarantäne-Situationen für die nahezu 800 Menschen in der ZASt Halberstadt, wenn diese nicht anders untergebracht würden. Bereits in den letzten Tagen hatten sich verschiedene Organisationen und Abgeordnete entsetzt über die Situation in der Einrichtung des Landes gezeigt.
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