HAVAG muss sparen: Weniger Fahrten, dünnere Takte und Debatte über Sicherheit im Nahverkehr – Politik fordert ehrliche Diskussion über Finanzierung des Nahverkehrs

19 Antworten

  1. Corinna sagt:

    Da hat man so auf den Putz gehauen. „Projekt Stadtbahn“ und nun Pustekuchen. Entwicklung rückwärts.
    Naja….

  2. Daniel M. sagt:

    Wahnsinn, was die FDp so fordert. Nur gut, dass der Wähler das honoriert.

  3. Käsebier sagt:

    Erst mit neuen Bahnen prahlen, dann die Aussage: wir brauchen Geld. 👍

  4. Fratzenspiegel sagt:

    „Mit fast 40 Millionen Euro Transferaufwendungen allein im Jahr 2024 ist der öffentliche Nahverkehr ein durch und durch durchsubventioniertes Unterfangen“.

    Das war er schon immer – ist aber der mittelmäßig begabten FDP nicht aufgefallen.

    Da finanziert man tatsächlich Busse und Bahnen, nur damit Menschen ohne SUV trotzdem irgendwo hinkommen. Unglaublich! Man könnte das Geld ja auch sinnvoller einsetzen – zum Beispiel für noch ein paar Steuererleichterungen für Dienstwagenfahrer oder den nächsten Autobahnausbau durchs Naturschutzgebiet. Aber nein, stattdessen setzt sich die FDP für die Subventionierung dieser dreisten Pendler ein, Schüler und Rentner, die meinen, sie hätten ein Recht auf Mobilität, auch ohne 50 Liter Super im Monat zu verfeuern. Ganz ehrlich: Wenn der Markt gewollt hätte, dass alle mit dem Bus fahren, hätte er’s schon längst geregelt – natürlich mit Premiumtickets, dreistelligen Preisen und WLAN, das nicht funktioniert. Also wirklich, dieser Nahverkehr – durch und durch durchsubventioniert! Fast schon so skandalös wie Krankenhäuser, Schulen oder sauberes Trinkwasser. Man sollte dringend darüber nachdenken, das alles zu privatisieren – dann wäre wenigstens endlich wieder klar, wer sich bewegen darf und wer nicht.

    • Wien 3000 sagt:

      Was die FDP dabei natürlich völlig ignoriert, ist, dass auch der Autoverkehr keine Gewinne einbringt. Das Auto ist ebenfalls ein Zuschussgeschäft, gerade für Städte. Von den direkten Einnahmen der Fahrer aus Kraftfahrzeugsteuer und Energiesteuer sehen die Kommunen nämlich nichts, denn das sind Bundessteuern und die landen damit beim Bund. Wer möchte, dass Mobilität von den Nutzung kostendeckend finanziert wird, muss auch für die Einführung einer kostendeckenden Maut sein.

  5. Kein Wunder sagt:

    Dass die HAVAG endlich mal anfangen muß, sich den wirtschaftlichen Realitäten zu stellen, ist seit mindestens 10 Jahren akut. Stattdessen geben die Geld aus wie die großen und halten sich für ein tolles Unternehmen. Ausgabendisziplin und Kostenbewustsein Fehlanzeige. Warum die Stadt und die Stadtpolitik diese Schlamperei duldet, ist völlig rätselhaft.

  6. Freifunk sagt:

    Unabhängig von der völligen Fehlentwicklung des ÖPNV in Deutschland, ist die HAVAG ein extremes Negativbeispiel. Ein völlig ineffizienter Moloch mit einem total am realen Bedarf vorbei geplanten Angebot. Bestes Beispiel ist das völlig unsinnige Stadtbahn Programm, welches nur den Sinn hat, Subventionen auf Kosten der Steuerzahler den einschlägigen Baukonzernen in die Tasche zu wirtschaften. 4 Linien im 30 Minuten-Takt von 5 Uhr morgens bis 23 Uhr Abend reicht für Halle völlig aus. In 10 Jahren kräht keiner mehr nach Straßenbahen, weil jeder KI gesteuerte E-Shuttle nutz, welche auf Abruf bereit stehen.

  7. Jan sagt:

    HAVAG kürzt also. Mal wieder. Und als Begründung kommt das übliche: „Wir müssen sparen.“ Ja klar – sparen, aber bitte bei den Falschen. Während die Politik sich weiter selbst beweihräuchert mit ihrer angeblichen „Mobilitätswende“, zerfällt der ÖPNV für all jene, die ihn wirklich brauchen, in Zeitlupe. Fahrten gestrichen, Takte ausgedünnt, Sicherheit diskutiert – aber nichts wird besser, gar nichts.

    Ab Januar kostet das Deutschlandticket 63 €. Ein zynischer Witz, wenn man bedenkt, dass Menschen im Bürgergeld oder im Niedriglohnsektor ohnehin schon jeden Cent dreimal umdrehen müssen. Diejenigen, die kein Auto haben oder sich keines leisten können, zahlen am Ende die Zeche für ein System, das sie längst aufgegeben hat. Mobilität soll angeblich ein Grundrecht sein – in der Realität ist sie eine Frage des Geldbeutels und der Geduld.

    Und dann diese HAVAG-Wirklichkeit: Waggons, die nach abgestandenem Schweiß und billigem Desinfektionsmittel riechen. Müll auf den Sitzen. Gestresstes Personal, das zwischen Kontrolle und Konflikt jongliert. Und wenn man mal wieder von einem Raubdelikt oder Übergriff liest, wundert es einen kaum noch. Der öffentliche Raum wirkt zunehmend wie ein Abstellgleis für alle Probleme, die die Gesellschaft lieber verdrängt.

    Es ist doch absurd: Statt mehr Sicherheit, mehr Präsenz, mehr Menschlichkeit zu schaffen, wird gekürzt, rationalisiert, „optimiert“. Alles schön in PowerPoint verpackt. Und wer dann meckert, gilt als Querulant.

    Die ehrliche Diskussion, die die Politik jetzt fordert? Die ist längst überfällig. Nur wird sie – wie immer – auf dem Rücken derer geführt, die sich schon jetzt kaum noch leisten können, überhaupt irgendwohin zu fahren.

    • Amt sagt:

      Wer als Bürgergeldempfänger rauchen kann und meist auch Hunde besitzt , der braucht über die kleine Preiserhöhung beim Deutschlandticket nicht rumheulen.

      • : sagt:

        Das aber auch wieder. Da schreibt jemand einen tollen Kommentar, und dann kommt so eine Antwort 🙄. Am eigentlichen Thema völlig vorbei. Na, Hauptsache schön nach unten treten. Fühlst du dich jetzt besser?

  8. Die Ölv 11 sagt:

    Kürzungen im eh vom Bund und
    Land unterfinanzierten ÖPNV ist wie mit dem Bauer, der seinem Esel das fressen abgewöhnen will.
    Er gibt ihm jeden Tag etwas weniger Futter und eines Tages liegt dieser tot im Stall, weil er verhungert ist.

  9. Robert sagt:

    Wie wäre es , wenn die HAVAG an der Montags-Demo teilnehmen würde ? Da kann sie ihren Unmut freien Lauf lassen .
    Nicht die Bürger verursachen den „Sparfuchs „sondern die Politik .der Altparteien .

    • Arbeiter*innenstandpunkt sagt:

      Montag in den ungeraden Kalenderwochen 17 Uhr vor der Ulrichskirche steht das Original meines Wissens auf der Straße, ohne faschistischer AfD&Co.

  10. Ich71 sagt:

    „Da habe ich es lieber, dass die Bahn nicht ganz so oft fährt – aber dafür alle sicher ankommen.“ – Die Logik einiger Politiker ist schon fraglich. Das nennt sich einfach nur Problem verschieben. Wer nicht in der Bahn attackiert wird, wird dann

  11. Bürger für Halle sagt:

    Besonders fragwürdig sind die Äußerungen des FDP-Politikers zu sehen, der offenbar nicht mit Zahlen umgehen kann, wenn er sogar fordert, dass der Preis des Deutschlandtickets sich weiter erhöhen soll und damit dieses entgültig unrentabel macht. Für die Bahn und die Reisenden. Gesund finanzierter ÖPNV ist für ein Land essenziell, und nicht das volle Konto einiger Vorstandschefs. Das ist keine Politik, sondern reine Ideologie, was die FDP verkündet.

  12. : sagt:

    Einmal mehr zeigt sich, welche Prioritäten im Autoland D gesetzt werden: Die Pendlerpauschale wird erhöht, während beim ÖPNV gekürzt wird. Und als Nächstes folgt vermutlich wieder eine milliardenschwere Förderung für die angeblich notleidende Autoindustrie – selbstverständlich finanziert aus Steuergeldern. Das nennt sich dann Marktwirtschaft: Jahrelang Milliardenprofite einstreichen, und sobald es nicht mehr läuft, springt der Steuerzahler ein. Wäre der öffentliche Nahverkehr nur halb so großzügig subventioniert wie das heilige Auto, hätten wir längst ein modernes, bezahlbares und klimafreundliches Mobilitätssystem.

  13. Michael sagt:

    Mit den Einsparungen dürfte Halle das mieseste ÖPNV-Angebot in den ostdeutschen Großstädten haben. Schon jetzt ist der durchgehende 15-Minuten-Takt eher lächerlich, weil er zu Stoßzeiten auf manchen Routen gar nicht alle Fahrgäste auffangen kann und die Bahnen aus ihren Nähten platzen. Dazu kommt noch die Einkürzung bzw. komplette Streichung einzelner Linien und die Umstellung auf den Rufbus-Quark. Im Sinne einer autoarmen Innenstadt müsste man den Takt eher verdichten. Das „Problem“ steigender Fahrgastzahlen gibt es ja nicht erst seit gestern. Dass jetzt noch mehr Leute ihr Auto am „Stadtrand“ stehen lassen und auf die Bahn umsteigen, kann man so jedenfalls vergessen. Und mit den Einsparungen bei Sauberkeit und Sicherheit fährt doch sicher jeder gern durch den sicheren Hafen. Die Argumente für eine autofreie Altstadt dürften sich nun auch völlig in Rauch auflösen.

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