Lärmaktionsplan in Halle (Saale): Viel beschlossen – wenig passiert
Anfang des Jahres 2025 hat der hallesche Stadtrat den neuen Lärmaktionsplan beschlossen, um die Belastung durch Verkehrslärm in der Stadt deutlich zu senken. Doch rund zehn Monate später fällt die Zwischenbilanz ernüchternd aus: Es ist bislang nichts passiert.
Insgesamt 54.500 Hallenserinnen und Hallenser sind laut dem Lärmaktionsplan dauerhaft von gesundheitsgefährdendem Umgebungslärm betroffen – vor allem durch Straßenverkehr. Die geplanten Gegenmaßnahmen klangen vielversprechend: Tempolimits, lärmmindernde Straßenbeläge, Schallschutzwände oder bauliche Umgestaltungen. Doch wie nun auf Anfrage der SPD-Stadtratsfraktion öffentlich wurde, steckt die Umsetzung noch in der Planungsphase fest.
Fachliche Prüfungen bislang nicht erfolgt
Wie die Stadtverwaltung mitteilt, konnte bisher noch keine vertiefte Prüfung der im Lärmaktionsplan vorgeschlagenen Maßnahmen erfolgen. Grund dafür sei, dass die notwendigen schalltechnischen Berechnungen entweder von der Fachbehörde selbst durchgeführt oder extern beauftragt werden müssten. Eine Vergabe an ein Fachbüro sei theoretisch möglich – ob dies finanziell realisierbar ist, hänge jedoch von der „weiteren Haushaltsentwicklung“ ab. Konkreter heißt das: Personalmangel und Geldmangel bremsen die Umsetzung.
Keine eigenen Haushaltsmittel für 2025 – auch nicht für 2026
Besonders kritisch: Weder im Haushalt 2025 noch im Haushaltsentwurf für 2026 wurden gesonderte Mittel für die Umsetzung des Lärmaktionsplans eingeplant. Die Maßnahmen sollen – so die Verwaltung – aus dem bestehenden Haushalt gestemmt werden. Fördermittel aus dem Land Sachsen-Anhalt könnten laut Verwaltung zwar beantragt werden, doch bisher ist unklar, ob und wann das geschieht.
Wie entscheidet die Stadt über die Reihenfolge der Maßnahmen?
Die Stadt betont, dass sie bei der Auswahl der Maßnahmen einem Kosten-Nutzen-Prinzip folgen will. Umgesetzt werden sollen demnach zunächst diejenigen Projekte, die das beste Verhältnis aus Kosten, erzielter Lärmminderung und Anzahl der entlasteten Personen bieten – berechnet in „Euro pro Bewohner und Dezibel“. Doch solange die dafür nötigen technischen Berechnungen fehlen, bleibt diese Entscheidungstabelle hypothetisch.








Es geht doch der halleschen SPD nicht um eine Verminderung des Lärms, sondern darum, Autofahrer zu schikanieren.
Es geht sehr wohl um Lärmminderung! Wenn du tatsächlich im Paulusviertel wohnen solltest, hast Du das Problem natürlich nicht. Wie üblich kommt von Dir nur egoistischer Quatsch. Typisch FDP halt…
Klar geht es der SPD um „Lärmminderung“, deswegen wollen sie ja auch bestimmte HAVAG-Haltestellen mit klassischer Musik bedudeln, damit die Aufenthaltsqualität besser wird! Wenn man wirklich was gegen Lärm machen will, dann lässt man derartige Pläne fallen, auch wenn diese von einer Frau Prof. Dr. stammen…..
Gerade im Paulusviertel gibt es die ältesten Pflasterstraßen bzw Buckelpisten die erheblichen Lärm bei Nutzung durch LKW und schnell fahrende PKW erzeugen. Gefördert noch durch Neubauten wie „Gravo Druck“ wo die Tiefgaragen -Ausfahrt nicht direkt zur Reilstraße wie zu Baustellen Zeit geführt wird, sondern komplett durchs Viertel. Dies anders zu planen hätte wenig Aufwand bedeutet.
Warum zieht man dann überhaupt in so ein Viertel wo es laut ist?
Das ist wie baden gehen und sich beschweren das man nass ist!🤣🤣
Ich kann es nur immer wieder schreiben. PausenClown ist einfach der beste Comedian 🥰
Bist du dumm?
Warte mal… bist du etwa Lars oder dieser Bochmann? Klingt ganz nach Neid, weil ich Fanboy vom PausenClown bin – und nicht von dir! Tja, selber schuld: keinen eigenen Fanboy zu haben, macht dich halt neidisch auf den PausenClown.
Omsk liegt nicht am Don.
Ach Liberaler … Verkehrslärm wird nicht nur durch Autofahrer verursacht. Aber in deinem blinden Hass auf die SPD kannst du das natürlich nicht verstehen … Politik für Bürger ist dir fremd. Kein Wunder bei der Mövenpick-Partei … ihr kennt nur Klientel-Politik.
Wer Lärm macht, muss so lange schikaniert werden, bis er damit aufhört.
Wenn ich die Bevölkerung vor Emissionen und Immissionen verschiedener Verursacher schützen will, gängele ich diese Verursacher?
Das Ergebnis fehlenden Bevölkerungsschutzes konnte man z.B. Ende der 80er Jahre auf der Saale sehen..
Aber das kann ein egomanischer Vertreter der Mövenpick-Partei nicht verstehen.
„Viel beschlossen – wenig passiert“
Ist doch nichts neues im Land.
es geht nicht um eine Verminderung des Lärms, sondern darum, Autofahrer zu schikanieren, die Autos aus der Stadt durch große Anstrengungen durch die Grünen, Radfahrlobby, SPD und Autohasser
Bitte lassen Sie sich nicht von der Autolobby zum Opfer degradieren! PS: Wir „nomalen“ Stadtmenschen hoffen inständig, dass sie solche Kommentare nicht ernst meinen.
Als Anwohner in der Reilstraße, muss ich aber sagen, dass einzige was lärmt, ist die Straßenbahn. Der Individualverkehr und Lieferverkehr ist kaum wahrzunehmen. Kommt aber die Bimmel, wird es unerträglich. Die donnert da wahrscheinlich mit 60/70 durch.
Ich habe das Gefühl, dass auf der Lärmkarte, lediglich die Straßen rot angemalt wurden und man dem Autoverkehr hier mal wieder den schwarzen Peter … und man nach Gründen für weitere 30er Zonen sucht.
Wahrscheinlich donnert die Bimmel sogar mit 120 da durch, oder 200?
Straßenbahn lauter als Autos? In Halle gibt’s rund 1.200 km Straßen – aber nur 87 km Straßenbahnstrecke. Wer da den MIV kleinredet und die „Bimmel“ zum Hauptproblem macht, verwechselt persönliche Wahrnehmung mit Realität.
Als Anwohner einer Straßenbahnlinie mit Weiche kann ich Ihnen nur zustimmen. Wenn die StraBa mit Volldampf über die Weiche rumpelt … und dann noch in der Rumpel-Tina-Version – dann ist an Ruhe nicht zu denken. Aber die Straßenbahn ist ja heilig, die DARF nicht der Verursacher sein. Statt sinnlose Pläne zu machen um noch mehr Abzock-Potential für Blitzer zu generieren sollte man lieber die HAVAG zwingen nur technisch ausgereifte Bahnen und nicht irgendwelche Bananen-Produkte zu kaufen. Rumpel-TINA – nein danke! Sofort vom Vertrag zurücktreten!
Straßenbahn abschaffen, weil’s rumpelt? Dann viel Spaß mit noch mehr Autos, Lärm und Abgasen. Problem gelöst!
Sehr geehrte Redaktion,
als langjähriger Hallenser, der seit über 50 Jahren in dieser Stadt lebt, musste ich Ihren Beitrag „Viel beschlossen – wenig passiert“ mit großer Zustimmung, aber auch mit großer Enttäuschung lesen. Es ist erschreckend, wie wenig seit der Verabschiedung des Lärmaktionsplans geschehen ist – und doch überrascht es mich leider nicht.
Die Lärmbelastung hat in den letzten Jahren gerade für uns Anwohner erheblich zugenommen. Besonders betroffen ist nicht nur die Altstadt, sondern vor allem die Neustadt. Die B80, eine echte Lärmschneise, belastet uns Tag und Nacht. Durch den Verbau von qualitativ minderwertige Asphalt, werden die Fahrgeräusch der Fahrzeuge noch verstärkt. Wenn ich früh morgens in der Heide am Heidesee entlang laufe, ist der Lärm teils ohrenbetäubend – vom Westwind getragen, zieht er direkt von der B80 über die Grünflächen bis in die Wohngebiete, weiter, bis in die Altstadt.
Dass andere Länder/ Städte bei vergleichbarem Verkehr deutlich leiser sind, zeigt doch: Es geht auch anders! Aber hier? Es wird nur geredet, geprüft, vertagt. Und währenddessen leiden wir unter weiteren Quellen: Mitten in der Neustadt steht ein 110-kV-Umspannwerk, das rund um die Uhr ein permanentes, niederfrequentes Brummen abgibt. Für viele, einst gesunde Anwohner, ist das unerträglich.
Hinzu kommen die aktiven Lüftungsanlagen auf Wohnblocks wie in der Zerbster Straße. Seit Ende der 90ziger im Einsatz, sind sie heute nur noch lärmende Störquellen – vermutlich wegen verschlissener Lager. Und die Stadt? Das Lärm-Emissionsamt reagiert auf Beschwerden standardmäßig mit „Alles in Ordnung“. Das ist nicht nur ignorant, das ist eine Bankrotterklärung.
All das ist symptomatisch für eine Stadt – und vielleicht sogar für ein ganzes Land -, die ihre Bürger im Stich lässt. Wir brauchen kein weiteres Papier, wir brauchen Taten. Und zwar jetzt.
Mit enttäuschten Grüßen
Ein Hallenser, der die Stille noch kennt
Beschlossen? … dachte das war ein Gutachten. Außerdem wird man bei zukünftigen Baumaßnahmen dies sicher beachten. Die Guldenstraße ist zum Beispiel jetzt viel ruhiger, auf vielen Straßen sind jetzt 30, die Trothaer Straße und Reilstraße wurde ausgebessert, …
Wo ist das Problem, wenn kein Geld da ist? Außerdem war der ein oder andere Punkt im Gutachten eher lächerlich und Wunschdenken Weniger.
250000 paar Oropax an die Hallenser verteilen…gut und günstig 😆
Lärm ? Na und. Nur noch wimmernde Mimosen. Überall grünes dummes Gequatsche. Wer den Lärm nicht hören will, sollte gefälligst sich die Ohren zu pfropfen. Nur noch Gejammer. Schattenpilze? Genau solcher Mist . Aber Geld dafür rausschmeißen, dass können diese wichtigen Quatscher.
Es ist doch genau wie mit den Blitzer-Gulaschkanone. Sie steht oft dort wo man Geld machen kann aber keinen Sinn macht ( z.b. Verkehrsicherheit erhöhen für Fußgänger). Der Stadtrat wohnt in Gegenden wo es ruhiger ist und darum läuft auch nix in Sachen Lärmschutz. In Neustadt z.b. kann man jeden fragen wer in den Vierteln an der B80 wohnt. Dieser Lärm wird auch nicht groß weniger wenn ich die Geschwindigkeit reduziere. Hier sollte man einfach komplett eine Schallschutzwand entlang bauen. Auf Jahre gesehen die beste Wahl. In anderen Städten wie Hannover, Berlin oder Hamburg gibt ist sowas schon seit Jahren und mit Erfolg. Diese sind teils sogar begrünt und somit noch gut um die Luft zu reinigen. Sowas kann man auch auf der Hochstraße machen. Auch das reduzieren der Geschwindigkeit auf der B 80 auf 60 kmh oder in der Stadt auf 30 kmh nutzt mir nix wenn der Lkw vorbei rumpelt ( der schon so einen lauten Motor hat / Abrollgeräusche der Räder oder Autos mit lauter Musik gerade schön im Sommer oder das Motorrad mit lautem Auspuff dann noch langsamer und länger an meinem Block vorbei fährt. Aber man hört auch in halb Neustadt im Sommer schön die Bässe und Musik der „Spontanpartys“ am Kanal oder Südpark welche bis in die Morgenstunden gehen und einen als Schichter sehr freut. Auch dies ist Lärm! Aber wie überall in Deutschland…erst überall daß nicht vorhandene Geld für Studien, Berechnungen oder externe Firmen ausgeben statt einfach die Bürger zu fragen wo notwendig und dann die Maßnahmen z.b. den Bau der Lärmschutzwand umzusetzen.
Natürlich ist Lärmschutz wichtig – aber wir dürfen nicht so tun, als gäbe es unbegrenzte Mittel. Allein der motorisierte Individualverkehr verschlingt schon jetzt enorme Summen für Instandhaltung und Reparatur, auf allen Ebenen von Kommune bis Bund. Und trotzdem gilt im Straßenbau noch immer: Neubau vor Reparatur. Das Geld für zusätzliche Schallschutzwände muss irgendwo herkommen – und am Ende wird es oft bei Bildung, Sozialem oder anderen dringend nötigen Bereichen eingespart.
Die günstigste und zugleich nachhaltigste Variante wäre, den Autoverkehr in der Stadt insgesamt zu reduzieren, statt ihn weiter zu subventionieren. Ein Beispiel: die Pendlerpauschale. Solche Vergünstigungen halten den MIV künstlich hoch, während die Allgemeinheit die Folgekosten trägt. Weniger Autos in der Stadt bedeuten automatisch weniger Lärm, weniger Abgase und weniger Kosten für Infrastruktur. Das ist langfristig nicht nur günstiger, sondern auch gesundheitlich effektiver als jede noch so teure Schallschutzwand.
PP ist keine Paßnahme die die Stadt zu verantworten hat. Sollte Ihnen aber hinreichend bekannt sein. Und machen Sie sich bitte mal klar, warum es überhaupt MIV gibt. Nämlich, weil die Infrastruktur und die Streckennetze es wohl immer noch notwendig machen, weil es keine ausreichende notwendige ÖPNV-Struktur gibt, oder die von Bund und Land verschlampt und kleingerechnet werden. Und nein, das ist kein Sympthom nur für Sa-Anh, es ist eines für die gesamte Republik. Bestenfalls noch gut erreichbar sind die großen Oberzentren, danach hört es schon massiv auf oder versandet im Nirwana
Natürlich ist mir bewusst, dass die Pendlerpauschale nicht in die Zuständigkeit der Stadt fällt – ich habe sie lediglich als Beispiel genannt, wie der Autoverkehr in D systematisch subventioniert wird. Dazu gehören ebenso das Dienstwagenprivileg, die Dieselvergünstigung, Kaufprämien für Autos und kostenlose Parkplätze im öffentlichen Raum. All diese Vergünstigungen halten den motorisierten Individualverkehr künstlich hoch, während die Allgemeinheit die Folgekosten trägt: Lärm, Abgase, Flächenverbrauch und hohe Infrastrukturkosten.
Der ÖPNV muss gerade auf dem Land völlig neu gedacht werden. Linienbusse, die leer durch die Gegend fahren, sind keine Lösung. Sinnvoller sind On-Demand-Shuttles, die Integration von Taxis in den ÖPNV-Tarif, Carsharing-Modelle oder eine digitale Vernetzung aller Angebote. Solche Konzepte gibt es längst – sie wären günstiger und effizienter als immer neue Subventionen für den Autoverkehr. Bislang laufen alle Maßnahmen nur darauf hinaus, den Status quo zu verwalten. Doch das hat seinen Preis: In anderen Bereichen muss zwangsläufig gespart werden – mit spürbaren gesellschaftlichen Folgen. Schon heute ist die Infrastruktur in Deutschland in keinem guten Zustand, man denke nur an die zahlreichen maroden Brücken. Und es spricht wenig dafür, dass sich daran etwas verbessert: Wenn wir so weitermachen wie bisher, wird die Lage eher noch schlechter.
Feine Sachen, nur leider auf Bundesstraßen(sic!) nicht von der Stadt durchsetzbar. Schauen Sie einfach mal, wo die Ortschaft endet oder beginnt und wo der Bund das Sagen hat.
Die sogenannten „Verantwortlichen“ in der Stadt suhlen sich wie gewohnt in kopflosem Aktionismus. Und während sie die Kohle für pseudoreligiöse Peojekte mit Zukunftskraft raushauen, brüllen diese Pappsoldaten immer wieder und ganz laut was von wehrhafter Demokratie und von Solidarität als Bürgerpflicht. Wozu braucht Halle eigentlich ein Theater, wenn es doch den Stadtrat gibt.
Wieder einmal hat es keinenr der Kommentare geschafft, ansatzweise sich damit auseinanderzusetzen, was Lärmaktionsplanung ist, warum es das überhaupt geben muss, was die vorgeschlagenen Maßnahmen sind und was sie bedeuten würden.
Herzlichen Glückwunsch das du die Erleuchtung bringst 👏
Jetzt wird es wenigstens Winter und die Pseudomotorradprofis lassen ihre Lärmschleudern stehen. Quads, übertunte Mopeds und die hässliche Mercedez/Audi/BMW-Fraktion, die uns übertourig die Kleinigkeit ihrer Fahrer übersehen lassen wollen. Alles Luschen, die sich vom Westen die Idee der Freiheit in Form von 150 PS in Innenstädte haben verkaufen lassen.