Halle-Neustadt im Wandel: Gesundheitszentrum und neues „Band der Generationen“ für den Niedersachsenplatz geplant – Stadt stellt Planungen vor

Auf dem Gelände der ehemaligen Edeka-Kaufhalle am Niedersachsenplatz tut sich etwas. Die Wohnungsgenossenschaft Haneuer baut dort ein modernes Begegnungs- und Gesundheitszentrum, das bereits im kommenden Jahr eröffnet werden soll. Gleichzeitig plant die Stadt Halle auf den umliegenden Flächen eine neue Grün- und Bewegungslandschaft unter dem Titel „Band der Generationen“. Diese soll Freizeitangebote für alle Altersgruppen bieten – von Spielplätzen und Sportgeräten bis hin zu Picknickplätzen und Wildblumenwiesen.
Bei einer Informationsveranstaltung im Quartier stellten Vertreter der Stadt und der Genossenschaft die Pläne vor – und kamen mit den Anwohnern ins Gespräch. Die Rückmeldungen zeigten: Es gibt viel Zustimmung, aber auch konkrete Fragen und kritische Anmerkungen.

Zwei Großprojekte für ein neues Miteinander
„Wir wollen Lebensfreude für die Menschen schaffen“, sagte Gerhard Wünscher, Vorstand der Wohnungsgenossenschaft Haneuer, bei der Vorstellung des Projekts. Gemeinsam mit der Universität Halle entstehe ein Zentrum, das nicht nur Gesundheitsberatung und soziale Angebote machen, sondern auch Forschung ermöglichen soll – etwa zum Thema Mobilität mit Rollatoren oder zu Barrieren im Alltag älterer Menschen. Das neue Zentrum sei Teil des langfristigen Genossenschaftskonzepts „Zusammenleben 4.0“. Die Fertigstellung ist für Mitte 2026 geplant.
Direkt angrenzend soll das „Band der Generationen“ entstehen – eine rund drei Millionen Euro teure Freianlagen-Gestaltung in zwei Bauabschnitten. Der erste Teil umfasst den östlichen Bereich rund um das künftige Gesundheitszentrum. Hier sollen bis 2026 unter anderem ein asphaltierter Radweg, Spielplätze, Calisthenics-Anlagen, Sportgeräte für Senioren, Tischtennisplatten, eine Bühne, Picknickzonen, Blumenwiesen und Baumreihen entstehen. Auch an Fahrradabstellplätze ist gedacht. Die Pläne sehen großzügige Grünflächen vor – inklusive Liegewiese, Gehölzinseln und Schattenplätzen unter alten und neuen Bäumen.
Der Spielplatz bekommt zwei Bereiche: 0-6 Jahre mit Sand-Spiel-Kletter-Kombi, und Nestschaukel. 6-12 Jahre mit Riesen-Doppel-Schaukel und Kletterstrecke mit Seilanlage. Neben dem Spielplatz wird es eine Picknickecke mit Bänken und Tisch geben.

Viel Zustimmung – aber auch Sorgen
Die Planungen wurden bei der Bürgerveranstaltung ausführlich vorgestellt – und aus dem Publikum gab es viele konkrete Fragen:
„Was passiert mit dem Baumbestand?“, wollte ein Anwohner wissen, denn angesichts des Klimawandels sei Schatten wichtig. Die Antwort von Stadtplanerin Simone Trettin: „Wir wollen so viel wie möglich erhalten. Zusätzlich pflanzen wir deutlich mehr Großgrün.“
Ein anderer Anwohner lobte die geplanten Baumreihen ausdrücklich. „Der Bestand auf dem alten Schulhof war prächtig – genau so sollte das hier wieder aussehen.“ Simone Trettin sicherte zu: „Wir respektieren den Bestand und gleichen Eingriffe durch Pflanzungen aus.“
Das Thema Vandalismus wurde mehrfach angesprochen. „Was bringt ein schöner Spielplatz, wenn er nach wenigen Monaten wieder zerstört ist?“, fragte ein Anwohner. Die Stadt setzt auf robuste Ausstattung, erklärte Trettin: „Die Geräte werden überwiegend aus Metall bestehen. Einige ähnliche Anlagen – wie das Seilspielgerät in Heide-Nord – stehen dort seit 20 Jahren.“
Sicherheit, Sauberkeit, Zusammenhalt
Auch die Frage nach Sicherheit und Sauberkeit wurde häufig gestellt. Eine Frau erkundigte sich: „Wer sorgt dafür, dass es ordentlich bleibt?“ Die Antwort: Der Spielplatz werde einmal pro Woche kontrolliert, für Abfallbehälter gebe es einen regelmäßigen Entleerungsplan. Zudem seien Pflegepatenschaften durch Anwohner möglich – ein Modell, das in anderen Stadtteilen bereits funktioniert.
Ein Bürger forderte, dass die Stadt keine falschen Erwartungen wecke: „Manches wurde gebaut, und dann kümmerte sich keiner mehr. Siehe die Holzterrassen am Gastronom – die sind vergammelt.“ Trettin entgegnete: „Wir lernen aus diesen Erfahrungen. Das neue Areal wird robuster gestaltet, und wir planen die Unterhaltung von Anfang an mit.“
Sorgen äußerte auch ein Vater: „Was ist mit der Sicherheit meiner Kinder?“ Er sprach Vandalismus und Übergriffe an. Die Stadt setze bewusst auf offene Anlagen ohne Zäune, so Trettin: „Aber wir achten auf Vandalismussicherheit. Öffentliche Grünflächen gehören allen – wir setzen auf gute Gestaltung, robuste Ausstattung und soziale Kontrolle.“
Keine Sauna, kein Grillplatz – aber viele Ideen
Einige Wünsche aus dem Publikum konnten allerdings nicht erfüllt werden: Eine Sauna im Gesundheitszentrum sei nicht vorgesehen, sagte Gerhard Wünscher. Auch einen fest installierten Grillplatz wird es nicht geben. „Die Unterhaltung wäre für uns zu aufwändig“, so Trettin. Denkbar sei jedoch ein Bereich, in dem Grillen erlaubt ist – ähnlich wie auf der Ziegelwiese.
Zum Thema Hunde äußerte sich eine Frau aus der Oldenburger Straße: „Ich wünsche mir klare Schilder – keine Hunde auf Spiel- oder Liegeflächen.“ Trettin kündigte an, Hundetoiletten bereitzustellen und zu prüfen, ob es eine umzäunte Hundewiese geben kann.
Der Vorschlag nach einem Trinkbrunnen stieß auf Verständnis, wird aber wohl nicht umgesetzt. „Das ist eine Kostenfrage – die Technik dahinter ist aufwändig“, erklärte Trettin.
Ein neuer Anfang für ein altes Quartier
Zum Abschluss der Veranstaltung äußerte sich ein älterer Anwohner nachdenklich: „Hier wohnen so viele Menschen seit über 35 Jahren – aber es fehlen die jungen Leute.“ Er forderte mehr Werbung für die positiven Entwicklungen im Stadtteil: „Zeigt, dass Halle-Neustadt schöne Ecken hat.“
Der Baubeschluss für das „Band der Generationen“ soll im Herbst 2025 im Stadtrat gefasst werden. Baubeginn könnte dann im Herbst 2026 sein. Für den zweiten Bauabschnitt – westlich des Areals – sei man auf weitere Fördermittel angewiesen. Eine Umsetzung dort sei frühestens für 2028/29 realistisch.
Ja, bitte genauer berichten. Insbesondere auch über Maßnahmen, die dem Klimaschutz dienen und über Maßnahmen, die die Folgen des Klimawandels abmildern (z.B. Regenwassermanagement, Schaffen von Schattenplätzen und Durchgrünung zur Entstehung von Kaltluft.
„Ja, bitte genauer berichten. Insbesondere auch über Maßnahmen, die dem Klimaschutz dienen“
Klara,
vielleicht berichtet DbH bald mal von genau Ihren (!) persönlichen Maßnahmen, die dem Klimaschutz dienen. Bisher kamen von Ihnen nur Forderungen, die sich an andere Menschen wie zum Beispiel Investoren richten. Immer nur fordern, aber selbst nicht handeln, bringt am Ende nichts.
Das von Ihnen erwähnte „Regenwassermanagement“ ist übrigens eine sehr gute Sache vor allem, wenn man es nicht einfach nur fordert, sondern auch mal selbst umsetzt.
Ich habe vor kurzem guten Freunden dabei geholfen, sogenannte „Sickerboxen“ zu vergraben, die durch Niederschlagswasser von einem Parkplatz gespeist werden. Sickerboxen waren mir bis dato völlig unbekannt. Inzwischen halten ich diese Dinger für die ultimative Lösung gegen Bodentrockenheit nach längeren Regenpausen.
In der letzten Zeit wird sehr viel Geld in irgendwelche Plätze in Halle-Neustadt investiert. Dieser einseitige Fokus ist meines Erachtens nicht gut für die Stadt. Andere wichtige Stadtteile geraten dabei in den Hintergrund. Ich hoffe, der Stadtrat wird hier künftig entsprechende Korrekturen vornehmen.
Ungeheuerlich teure Aufwertung einer Wiese am Rande der Stadt. Wer denkt sich bloß sowas aus!