Sachsen-Anhalts Umweltminister sieht in Bioenergie wichtigen Baustein für die Energie- und Wärmewende

Sachsen-Anhalt gehört nicht nur beim Ausbau von Windkraft und Photovoltaik bundesweit zu den führenden Ländern. Auch bei Bioenergie ist das Land ein Vorreiter: Landesweit 482 Anlagen erzeugen rund drei Millionen Megawattstunden Strom und 1,9 Terrawattstunden Biomethangas. Bei einer Veranstaltung am heutigen Mittwoch in der Landesvertretung Sachsen-Anhalts in Berlin hat Energieminister Prof. Dr. Armin Willingmann betont, dass Bioenergie ein wichtiger Baustein für die Energie- und Wärmewende sei und deshalb vom Bund stärker unterstützt werden müsse.
„Bioenergie hat den großen Vorteil, dass sie steuerbar ist. Wenn der Wind nicht weht und die Sonne nicht scheint, kann sie Versorgungslücken schließen“, betonte Willingmann. „Bioenergie kann sich auch mit Blick auf die Wärmewende zu einer wichtigen Option entwickeln.“ Der Minister fordert deshalb den Bund auf, zügig eine Strategie für Bioenergie vorzulegen und die Förderkulisse über die nächsten zwei Jahre hinaus zu klären. „Mit dem Anfang 2025 vorgelegten Biomasse-Paket hat der Bund zwar die Förderung von Anlagen bis Ende 2026 leicht erhöht. Wie es danach weitergehen soll, ist jedoch offen. Wenn wir den Abbau intakter und zukunftsfähiger Anlagen vermeiden wollen, muss die neue Bundesregierung zeitnah handeln und dem Bekenntnis zur Bioenergie aus dem Koalitionsvertrag Taten folgen lassen.“
Im Koalitionsvertrag von Union und SPD heißt es unter anderem: „Bioenergie spielt bei Wärme, Verkehr und steuerbarer Stromerzeugung eine wichtige Rolle. Wir wollen das Flexibilitätspotenzial der Biomasse konsequent heben.“ Zuletzt lag der Anteil der Biomasse an der gesamten Bruttostromerzeugung in Sachsen-Anhalt bei 12,4 Prozent. Für das laufende Jahr wurde das Ausschreibungsvolumen von 400 auf 1.000 Megawatt erhöht, für 2026 von 300 auf 800 Megawatt. Ab 2027 drohen nach den bislang weiterhin gültigen Plänen der früheren Bundesregierung geringere Volumina (2027: 326 MW; 2028: 76 MW), was zu einem Rückbau von Anlagen führen könnte.
„Ich gestehe dem Bund zu, dass aktuell die Vorbereitungen für Ausschreibungen im Zuge der Kraftwerksstrategie unter Hochdruck vorangetrieben werden. Aber auch bei der Bioenergie gilt es, keine Zeit zu verlieren“, erklärte Willingmann. „Unternehmen, Privatleute, Länder und Kommunen brauchen verlässliche Orientierungspunkte, wie viel und welche Biomasse für welche Anwendung zur Verfügung stehen wird.“
DIE Bioenergie gibt es nicht. Und die verschiedenen Arten von Biomasse haben eine unterschiedliche Umweltbilanz. Ausbaubar ist die Gewinnung aus Abfällen wie dem Biomüll aus der braunen Tonne. Stadtwerke beklagen regelmäßig, dass zuviel Biomüll im Restmüll landet. Es wäre gut, wenn wir die Biotonnen besser nutzen würden. Ehrlich gesagt habe ich das auch lange nicht gemacht, weil ich die Tonne so eklig finde. Aber seit ich einen Artikel von den Stadtwerken dazu in der Mieterpost der HWG gelesen habe, wo ausdrücklich drin stand, dass man den Biomüll sich in Papier packen und dann so in die braune Tonne schmeißen kann, mache ich das ziemlich konsequent. Und es kommen ordentliche Mengen zusammen, da staune ich immer wieder.
Im Hinblick auf die Umwelt finde ich es jedoch hirnrissig, dass z.B Mais abgebaut wird um ihn zur Energiegewinnung zu nutzen. Mais braucht jede Menge Dünger und Insektizide. Er laugt die Böden aus. Die Ackerflachen werden der Produktion anderer Kulturen entzogen. Nicht gut.
Maisanbau erfordert eine bedarfsgerechte Düngung, insbesondere mit Stickstoff, Phosphor und Kalium, um optimale Erträge zu erzielen. Ein Stickstoffbedarf von etwa 140-200 kg N/ha wird allgemein empfohlen, wobei die genaue Menge von der Ertragserwartung abhängt.
Düngung, insbesondere die Verwendung von synthetischem Stickstoffdünger, hat einen erheblichen Einfluss auf die Klimabelastung. Die Produktion und Anwendung von Düngemitteln setzt Treibhausgase wie Lachgas und Methan frei, die klimaschädlicher sind als CO2.
Kann man machen, vor allem mit Bioabfällen (z.B. Holzreste), allerdings sollte man nicht riesige Ackerflächen mit Mais für Biogas verschwenden. Aktuell werden 20% der dt. Ackerfläche für sogenannte Energiepflanzen benutzt, 800.000 Hektar davon sind Mais. Windkraft und PV sind pro Fläche viel effektiver als Energiepflanzen. Die sollten lediglich als Puffer für Dunkelflauten usw. dienen.