Sachsen-Anhalts Verkehrsministerin stellt neuen Fahrplan ab Sonntag vor: „Halle etabliert sich als zweiter S-Bahn-Stern“
Sachsen-Anhalts Ministerin für Infrastruktur und Digitales, Dr. Lydia Hüskens, hat heute in Halle/Saale die mit dem Fahrplanwechsel anstehenden Änderungen im Regionalverkehr vorgestellt. Unterstützt wurde sie dabei von Peter Panitz, Geschäftsführer der NASA GmbH und Frank Bretzger von der DB Regio Südost.
„Mit dem Fahrplanwechsel am kommenden Sonntag gibt es eine ganze Reihe von Verbesserungen für die Reisenden. Klar ist aber auch, dass an vielen Stellen noch längere Zeit gebaut wird, was auf einigen Strecken weiterhin zu Beeinträchtigungen führt“, sagte Ministerin Hüskens heute in Halle. „Seit den 2010er Jahren baut das Land die S-Bahn-Verbindungen kontinuierlich aus und verbessert die Angebote für die Fahrgäste. Nach der Lutherstadt Eisleben und Querfurt können wir nun die Verbindung Naumburg – Leipzig in das S-Bahn-Netz integrieren.“
Nach den Worten der Ministerin wird das Mitteldeutsche S-Bahn-Netz weiter schrittweise ausgebaut. Dadurch gibt es mehr Möglichkeiten für direkte Fahrten z. B. aus dem Stadtgebiet Halle/Saale nach Leipzig sowie künftig täglich zwei Fahrten je Stunde mit der S8 von Halle/Saale – nach Bitterfeld und mehr Angebot Montag bis Freitag zwischen Bitterfeld und Dessau-Roßlau. Auch weil zwischen Halle/Saale und Leipzig ab Ende 2026 neue Fahrzeuge mit mehr Kapazitäten verkehren, wird sich die Anbindung in der Region spürbar verbessern. Die Regionalbahnen zwischen Halle/Saale und Bernburg werden beschleunigt, weil durch den ausgeweiteten S-Bahn-Takt Haltestellen ausgelassen werden können.
Eine große Entlastung für die Fahrgäste ist die zukünftig täglich halbstündliche und durchgehende Verbindung zwischen Halle-Trotha und Leipzig. „Damit wird Halle endgültig zum zweiten S-Bahn-Stern mit Anbindungen in alle Richtungen. Die neuen Haltepositionen der S5 und S5X ermöglichen zudem einen noch schnelleren Umstieg zu Bussen und Straßenbahnen“ sagt Frank Bretzger, DB Regio Südost, Leiter Verkehrsvertragsmanagement Mitteldeutschland und Sachsen-Anhalt. Denn die S-Bahnen halten künftig an den Gleisen 1 und 2 statt wie bisher 10 und 12. Lange Wege sind damit passé. „Halle etabliert sich als zweiter S-Bahn-Stern“, sagte Bretzger. Bezüglich der Personalausfälle in der Vergangenheit sagte er, man habe enorm in die Ausbildung investiert und damit auch die Belegschaft verjüngt. Nachholbedarf habe man aber noch bei der Infrastruktur. „Das wird sich auch noch ziehen.“ Zudem hat die DB nun für die S-Bahn-Mitteldeutschland acht weitere Fahrzeuge im Bestand. Die sind zu einen für Angebotserweiterung da, aber auch um besser auf Baustellen und Vandalismusschäden reagieren zu können. Auch für Abellio und Start sind zusätzliche Fahrzeuge in Planung. „Durch das Deutschlandticket ist die Nachfrage höher als zu Beschaffung der Fahrzeuge zu erwarten war“, sagte Peter Panitz.
Halle/Saale wird ab 14. Dezember besser an den Fernverkehr angebunden. Durch zusätzliche Fernverkehrszüge wird jedoch die Planbarkeit und Zuverlässigkeit von S-Bahnen und Regionalbahnen beeinflusst. „Die Ausweitung des Fernverkehrs ist ein positives Signal für Sachsen-Anhalt. Aber auf den Gleisen ist dadurch weniger Platz und die S-Bahnen müssen teilweise auf ungünstigere Fahrplanlagen ausweichen oder die Fahrpläne verändert werden. Umso wichtiger ist es, dass der laut Deutschlandtakt vorgesehene Umbau der Infrastruktur schnellstmöglich umgesetzt wird“, sagte die Verkehrsministerin. „Eine zuverlässige Infrastruktur ist der Schlüssel für die Attraktivität des Bundeslandes. Das Verkehrsprojekt Deutsche Einheit auf der Schnellfahrstrecke Berlin – Halle – Erfurt – Bamberg ist ein hervorragendes Beispiel dafür. Aber es ist notwendig, auch in der Fläche nachzuziehen“, fügte sie hinzu.
Ziel aller Beteiligten ist die Weiterentwicklung des Bahn-Bus-Landesnetzes für ein verlässliches ÖPNV-Angebot in allen Regionen Sachsen-Anhalts. Dem wurde mit den veränderten Angeboten im neuen Fahrplan Rechnung getragen.
Weitere, wichtige Änderungen im Fahrplan:
- Das Angebot der RB33 ins nördliche Stadtgebiet Stendal bzw. Osterburg wird ausgeweitet. Ab Mai 2026 gibt es am Wochenende ein stündliches Angebot Stendal – Wittenberge
- Die Verbindung Halle – Kassel erhält einerseits stündliche Verbindungen, andererseits gibt es aber auch monatelange Sperrungen zur Ertüchtigung der Infrastruktur.
- Auf der Strecke Halle/Leipzig – Naumburg – Erfurt/Jena – Saalfeld gibt es baubedingte Angebotseinschränkungen (RE15, RE16) im Zeitraum Mitte März bis Anfang Juli 2026.
- Für Halle – Leipzig verkehrt baubedingt Schienenersatzverkehr auf der S3 zwischen Schkeuditz und Leipzig im Zeitraum Mitte Juli bis Anfang Oktober 2026.
- S11 zwischendurch ebenfalls Bauarbeiten am Ober- und Unterbau












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