Vorbildliche Berufsorientierung an der Sekundarschule „Am Fliederweg“ in Halle (Saale) ausgezeichnet

Seit fast 20 Jahren zeichnet das Land Sachsen-Anhalt Schulen mit dem Berufswahl-Siegel für ihre vorbildliche Berufs- und Studienorientierung aus. Nun gehört auch die Sekundarschule Am Fliederweg in Halle zu den Trägern dieser Auszeichnung – und das völlig verdient.
Die Jury war sich einig: Mit 15 von 16 möglichen Punkten überzeugte das durchdachte Berufsorientierungskonzept der Schule auf ganzer Linie. Julia Rüprich, Lehrerin für Wirtschaft, Geschichte und Sozialkunde sowie Koordinatorin der Berufsorientierung, kennt die Bedeutung des Siegels: „Es ist nicht nur eine Bestätigung unserer Arbeit, sondern öffnet unseren Schülerinnen und Schülern die Türen zu Unternehmen. Unsere Zeugnisse werden dadurch wertvoller.“
Berufsorientierung als Schulprinzip
An der Sekundarschule Am Fliederweg beginnt Berufsorientierung vom ersten Schultag an. Eltern können sicher sein: Die Perspektive ist konsequent auf die berufliche Zukunft der Kinder ausgerichtet. „Egal welches Fach wir unterrichten – alles zielt auf das ‚Unternehmen vor dem Unternehmen‘ ab“, beschreibt Julia Rüprich den Ansatz.
Die Berufsorientierung ist nicht bloß ein Pflichtprogramm, sondern fester Bestandteil des Schul- und Unterrichtskonzepts.
Vernetzung – intern und extern
Ein Schlüssel zum Erfolg ist die enge Vernetzung. Intern arbeiten Lehrkräfte eng mit Partnern wie der Bundesagentur für Arbeit und der Fortbildungsakademie der Wirtschaft (FAW) zusammen, um individuelle Interessen der Schüler*innen zu erkennen und zu fördern.
Extern kooperiert die Schule mit einer stetig wachsenden Zahl an Betrieben. Seit 2021 ist die Schule außerdem Teil der Bund-Länder-Initiative „Schule macht stark“ und wird von der Deutschen Kinder- und Jugendstiftung Sachsen-Anhalt unterstützt.
Herzstück: Der Perspektiventag
Ein zentraler Bestandteil ist der jährliche Perspektiventag, der vor drei Jahren mit Unterstützung von Berufsorientierungsexpertin Julia Mayer eingeführt wurde. Immer mehr Unternehmen nutzen die Gelegenheit, sich direkt in der Schule zu präsentieren – ein Gewinn für beide Seiten.
In geschützter Umgebung können sich die Schüler*innen Messekompetenz aneignen. Sie lernen, wie man Gespräche führt, Fragen stellt und sich Feedback zu Bewerbungsunterlagen einholt.
Julia Rüprich, die selbst einen unkonventionellen beruflichen Weg gegangen ist, weiß: „Die Jugendlichen brauchen Selbstvertrauen, um auf Unternehmen zuzugehen. Sie müssen lernen, sich selbst zu zeigen und Chancen zu erkennen.“
Wirtschaftstag: Jeder Donnerstag im Zeichen der Berufsorientierung
Ein weiterer fester Baustein ist der Wirtschaftstag: Jeden Donnerstag steht Berufsorientierung auf dem Stundenplan – für alle Klassenstufen. Julia Rüprich organisiert Besuche von Unternehmen, die sich gezielt vorstellen und mit Schüler*innen ins Gespräch kommen können.
Diese feste Struktur erleichtert die Planung – sowohl für die Schule als auch für die Betriebe.
BRAFO und das Berufsorientierungsbüro „BoB“
Das Konzept fußt auf dem BRAFO-Projekt des Landes (Berufswahl richtig angehen. Frühzeitig orientieren). Von Klasse 7 bis 9 erkunden die Jugendlichen, welche Lebenswelten – etwa „Mensch und Technik“ oder „Mensch und Kultur“ – am besten zu ihnen passen.
Donnerstags öffnet auch das Berufsorientierungsbüro „BoB“ seine Türen: Hier treffen Schülerinnen auf Berufsberaterinnen der Agentur für Arbeit sowie FAW-Expert*innen. In persönlichen Gesprächen werden Interessen herausgearbeitet – bei Bedarf werden auch freiwillige Ferienpraktika vermittelt.
„Manchmal müssen wir ein bisschen anschubsen“, sagt Rüprich, „aber später danken es uns viele, wenn sie durch das Praktikum plötzlich Spaß an etwas entdecken.“
Klare Strukturen, starke Ergebnisse
Das Berufsorientierungsjahr ist geprägt von vielfältigen Angeboten: Arbeitsgemeinschaften, Exkursionen, Boys’- und Girls-Day, Betriebsbesichtigungen, Bewerbungstrainings sowie eine Bewerbungswerkstatt in Kooperation mit dem IHK Bildungszentrum Halle-Dessau ergänzen das Konzept.
Schulleiter Sascha Krystossek betont: „Wir entwickeln Verständnis für die Bedürfnisse unserer Schülerinnen und Schüler. Gleichzeitig kennen wir die Hürden, die ihre Bildungsbiografien mit sich bringen.“
Und Schülersprecherin Caro Pietrowsky bringt es auf den Punkt: „Ich wusste vorher gar nicht, wie viele Berufe es gibt. Jetzt fühle ich mich viel sicherer mit meiner Entscheidung.“
Deshalb ist fast jede Woche die Polizei in dieser Schule.
Das ist mir auch durch den Kopf gegangen. Die Außendarstellung durch die Beschäftigten der Schule und die Außenwirkung sind offenbar zwei völlig unterschiedliche Dinge.
Du kennst die Welt abseits der Lessingstraße doch nur aus irgendwelchen Polizeimeldungen im Internet, also was hängst du dich da eigentlich rein?
10010110,
weil mich die Geschehnisse in der gesamten Stadt interessieren.
…vielleicht solltet ihr alle mal eine Woche in dieser Schule sein und auch in anderen Schulen in Halle. Da würde euch auffallen, wie selten die Polizei tatsächlich da ist und wie wenig die oftmals negative öffentliche Berichterstattung mit der Realität an der Schule übereinstimmt.