“Wissenschaft ist der Schlüssel zur Zukunft- Martin-Luther-Universität aufgabengerecht finanzieren”: Stadtrat Halle beschließt Resolution gegen die Kürzungen an der Uni
Die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg steht vor massiven Kürzungen. 30 Professuren, 250 Mitarbeiter und 3000 Studenten stehe auf der Kippe. Der Stadtrat von Halle (Saale) stellt sich hinter die Uni. Einstimmig bei einer Enthaltung wurde die Resolution “Wissenschaft ist der Schlüssel zur Zukunft- Martin-Luther-Universität aufgabengerecht finanzieren” beschlossen.
Resolutionen würden zwar nicht die Welt retten, sagte Hendrik Lange (Linke) als Einbringer des Antrags, doch die Situation an der Uni mache deutlich, dass sich die Stadtgesellschaft hinter die Uni stellen müsse. Eine bedarfsgerechte Finanzierung sei nötig. Die Kürzungen würde weniger Wissenschaft für die Stadt bedeuten, der Charakter der Uni werde völlig verändert, die Uni werde unattraktiver. Weniger Studienplätze würden weniger junge Leute in der Stadt bedeuten. Die Uni sei ein Wirtschaftsfaktor, sei Innovationsmotor und bilde Fachkräfte aus, sei wichtig für die Begleitung des Klimawandels. Der erneute Abbau müsse verhindert werden, so Lange.
Er habe ein Schreiben an den Wissenschaftsminister verfasst, sagte Bürgermeister Egbert Geier. Die Uni in ihrer jetzigen Struktur sei hoch und heilig. Zudem hätten Kürzungen finanzielle Auswirkungen auf den Stadthaushalt. Dem Schreiben soll die Resolution des Stadtrats beigefügt werden.
Eric Eigendorf, Vorsitzender der SPD-Fraktion Stadt Halle (Saale), unterstützte das Vorgehen von Bürgermeister Geier: „Halle ist Stadt der Wissenschaft. Studierende und Wissenschaftler:innen sind ein prägender Bestandteil des Stadtbildes und für die Stadtentwicklung. Sie beleben die Stadt, lernen und forschen hier und finden oft in Halle ihren Lebensmittelpunkt. Die Sparpläne des Rektors sind eine Bedrohung für den aktuellen Status der M-L-U, die auch die Stadt nachhaltig treffen würden. Wir begrüßen es daher ausdrücklich, dass Bürgermeister Egbert Geier die Initiative ergreift und sich in einem Brief an Wissenschaftsminister Prof. Willingmann wendet.“„Neben Forschung und der Ausbildung von Studierenden für verschiedene Bereiche hat das Wirken der M-L-U positive Auswirkungen auf die wirtschaftliche Lage der Stadt. Ein Wegfall von Studierenden, aber auch an Mitarbeitenden hätte auch Konsequenzen für die Einnahmen der halleschen Wirtschaft. Das können wir nicht wollen. Daher vertrauen wir auch darauf, dass Armin Willingmann gemeinsam mit dem Rektor der Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg einen für beide Seite gangbaren Weg findet und auch die Belegschaft der Universität in diese Überlegungen angemessen einbezogen wird“, so Kay Senius, wissenschafts- und wirtschaftspolitischer Sprecher der SPD-Fraktion.
Der Resolutionstext:
Der Stadtrat der Stadt Halle (Saale) beobachtet die Konsolidierungsdebatte an der Martin-Luther-Universität mit großer Sorge. Insbesondere die Pläne, die Universität aufgrund des Haushaltsdefizits um 30 Lehrstühle, 250 Stellen für wissenschaftliche Mitarbeiter:innen und 3.000 Studienplätze zu reduzieren, können nicht im Interesse des Landes Sachsen-Anhalt und der Stadt Halle (Saale) sein.
Der Verlust einiger Fachbereiche, die es in Sachsen-Anhalt nur in Halle gibt, der Abbau von Kapazitäten für Forschung und Lehre und die effektive Verkleinerung der MLU sind Vorhaben, die die Zukunftsfähigkeit der Gesellschaft als Ganzes schwächen. In der Klimakrise, aufgrund des demografischen Wandels, in der Biodiversitätskrise, beim Strukturwandel und in der Corona- Pandemie brauchen wir wissenschaftliche Debatten und Erkenntnisse, um eine lebenswerte Zukunft gestalten zu können.
Dabei spielt die MLU in der gesamten Region eine zentrale Rolle, da sie Forschungspotentiale bündelt und weit über die Stadtgrenzen hinauswirkt. Wir brauchen junge Menschen, die nach Halle und Sachsen-Anhalt kommen, um hier zu studieren. Wir brauchen Wissenschaftler:innen, die hier ihre akademische Karriere fortsetzen und ihre neue Heimat finden.
Der Akademische Senat der Martin-Luther-Universität, der sich zurzeit mit diesen Plänen beschäftigt, hat mehrfach auf die prekäre Situation der Unterfinanzierung hingewiesen. Er hat deutlich gemacht, dass die Landesmittel der letzten Jahre bei weitem nicht ausgereicht haben, um die der Universität zugewiesenen Aufgaben zu übernehmen. Ein Bündnis aus Studierenden und Mitarbeiter:innen hat durch seine Proteste deutlich gemacht, dass diese Einsparungen nicht im Interesse der Hochschulangehörigen sind. Der Stadtrat der Stadt Halle (Saale) fordert die Landesregierung und den Landtag deshalb dazu auf, die Martin-Luther-Universität Halle-Wittenberg aufgabengerecht zu finanzieren, sodass alle Studienplätze, die Fächervielfalt und das Forschungspotential der Universität erhalten werden können.
Ach je, der Stadtrat will wohl die Uni finanzieren? So viel Geld haben die wohl
Es ist aber nicht die Aufgabe, tausende öffentlich alimentierte Schnarchnasenjobs an der Uni zu finanzieren. Das kann man schlanker halten.
Bleibt in den Foren eurer Betrügerhauptstadt Magdeburg.
Man sieht euren Neid aus jeder Zeile tropfen. LOL
Der Universitätsbetrieb ist ein gesellschaftsrelevanter Ausbildungsort und ohne die disziplinbezogene Forschung wäre vieles im Alltag nicht möglich, auch wenn es der ‚Ottonormalverbraucher‘ nicht direkt sieht und versteht. Coronapandemie ohne Wissenschaft und Forschung, die seit Jahrzehnten vor einer globalen Pandemie warnen, sowie eine Gesellschaft ohne Klimafolgenforschung, auch in den Geisteswissenschaften, wäre apokalyptisch. Entscheidungsträger sollten Forschung endlich ernst nehmen, dann bliebe uns vieles erspart. „Schnarchnasen“ gibts an der Uni weniger als in anderen Gesellschaftsbereichen, meiner jahrelangen Erfahrung nach.