Zugausfälle im Dieselnetz Sachsen-Anhalt: Landesregierung spricht von „kritischer Lage“

Magdeburg, Oktober 2025 – Die massive Störung im Regionalverkehr des Dieselnetzes Sachsen-Anhalt (DISA II) hat sich in den vergangenen Monaten zu einem akuten Problem entwickelt. Zwischen April und Anfang September fielen über 1.800 Zugverbindungen aus – teils über 200 Fahrten pro Woche, wie zuletzt Ende August und Anfang September. Hauptursache: akuter Personalmangel bei der betreibenden Gesellschaft Start Mitteldeutschland, einer Tochter der DB Regio AG.
Die Ausfälle betreffen zentrale Regionalverbindungen, darunter Strecken wie Halle (Saale)–Halberstadt oder Halberstadt–Blankenburg, die für die Anbindung ländlicher Räume im Bundesland unverzichtbar sind. Besonders ärgerlich für Fahrgäste: Auch die Fahrgastinformationen seien bei vielen Ausfällen unzureichend gewesen, was die Verärgerung zusätzlich verstärkte.
„Verlässlichkeit unzureichend“ – Landesregierung reagiert deutlich
Der SPD-Landtagsabgeordnete Falko Grupe hatte die Problematik im Landtag aufgegriffen und die Landesregierung zu Stellungnahmen bewegt. Die Antwort fiel deutlich aus: Die Landesregierung bewertet die Situation als „sehr kritisch“, insbesondere hinsichtlich der Zuverlässigkeit und Fahrgastinformation.
Das DISA II wurde im Dezember 2024 nach dem Rückzug des insolventen Betreibers Abellio durch ein Notvergabeverfahren an Start Mitteldeutschland übergeben. Die rund 980 Kilometer lange Strecke umfasst 16 Regionalbahnlinien und ist für die Mobilität im Flächenland Sachsen-Anhalt elementar.
Vielschichtige Ursachen: Personal, Technik und Infrastruktur
Laut dem Ministerium für Infrastruktur und Digitales liege eine Kombination verschiedener Ursachen vor. So gebe es personelle Engpässe bei Start infolge von Fehlplanungen und hoher Krankheitsquoten, eine ungewöhnlich hohe Zahl ausgefallener Fahrzeuge – teils wegen Unfällen, teils wegen nicht verfügbarer Ersatzfahrzeuge,sowie mangelhafte Fahrgastinformation, die in vielen Fällen zu Frust bei den Reisenden führte. Zusätzlich verschärften Probleme bei der DB InfraGO – etwa durch beschädigte Gleise, veraltete Stellwerkstechnik und fehlendes Stellwerkspersonal – die Lage erheblich.
Maßnahmenkatalog: Rüge, Krisensitzung, Ersatzverkehre
Bereits im August hatte die Landesnahverkehrsgesellschaft NASA das Unternehmen Start formal gerügt. In einer Krisensitzung Anfang September wurde der Druck auf den Betreiber erhöht. Daraufhin leitete die Konzernmutter DB Regio personelle und administrative Unterstützung ein. Um kurzfristige Entlastung zu schaffen, kommt es auf betroffenen Strecken wie Güsten–Dessau, Naumburg (Saale) Ost–Wangen (Unstrut) sowie Halberstadt–Blankenburg zu Schienenersatzverkehren mit Bussen. Auch ausgelöstes Leihpersonal soll ab Oktober schrittweise wieder zum Einsatz kommen.
Lichtblick mit Einschränkungen
Zwar wurden die Informationsprozesse in den letzten Wochen bereits leicht verbessert, wie das Ministerium mitteilt, doch die Qualität sei weiterhin „nicht zufriedenstellend“. Zudem bestehen weiterhin Defizite bei der Fahrzeugsauberkeit – ein weiteres Ärgernis für Fahrgäste. Die Landesregierung macht deutlich: Für Start bestehen durch Vertragsminderungen mittlerweile starke wirtschaftliche Anreize, Zugausfälle und Schlechtleistungen künftig zu vermeiden. Dennoch bleibt unklar, wie schnell und umfassend sich die Lage im Regionalverkehr stabilisieren wird.
Wenn sich überhaupt Keiner bewilligt Lockführer zu sein, dann muss man Das so attraktiv wie möglich machen und das geht nur mit gutem Lohn und einer verträglichen Arbeitszeit. Aber das hat hier Niemend begriffen, Mit“Sonst“, ist hier kaum was zu erreichen. Wenn ich das lese, Kriesensitzung. Die NASA ist einfach unfähig.
Höhere Löhne sind kritisch, weil dadurch die Inflation angeheizt wird.
Das einzige, was wirklich helfen würde, wäre eine Entbürokratisierung des Bürgergeldes. Da müssen dann keine langen Anträge mehr ausgefüllt werden, Bedürftige bekommen unmittelbar Verpflegung und einen Schlafplatz.
Und wer Geld haben will, sucht sich ganz einfach einen Job.
Der Personalmangel wird sich in allen Bereichen, nicht nur bei der Bahn, weiter massiv verstärken wenn die Boomer bald in Rente gehen. Da helfen auch höhere Löhne nicht, und Arbeitszeiten – Mo-Fr 9-17h funktioniert bei der Bahn natürlich nicht!. Es gibt nur zwei üMöglichkeiten: 1. Mehr Automation und führerlose Züge – aber da braucht es erstmal Investments und auch Personal zum Einrichten. 2. Ausländische Arbeitnehmer ( ja, liebe AfD-Wähler, die sind bitter nötig, und ja Linksgrüne: Nur solche die selektiert was leisten wollen, keine unkontrollierte Einwanderung in die Sozialsysteme). Nachteil: Deutschland ist für Fachkräfte wenig attraktiv: Hohe Steuern und Sozialabgaben, Bürokratie und keine Willkommenskultur für Leistungsträger, Sprachbarrieren. Anwerbung von außerhalb der EU sollte sich zudem auf Lateinamerika und S/SO-Asien konzentrieren, da gibt es weniger Probleme als mit der islamischen Welt. Temporärer Ausweg: Autofahren wieder attraktiver machen. Es geht nicht ohne. Zumal ein Drittel unserer Volkswirtschaft am Auto hängt.
Keine Angst, durch den Wegfall der Chemie- und Autoindustrie sollten genug Arbeitskräfte frei werden. Jetzt muß man sie nur schulen und den Job attraktiv halten.
Es gibt da auch genug, die in Schichten gearbeitet haben, für die die Bahn gute Arbeitszeiten hat.