Aktionstag für Schutz und Asyl für Kriegsdienstverweiger*innen aus Russland, Belarus und der Ukraine am Sonntag in Halle

Im Rahmen einer Aktionswoche vom 4.12- 10.12.2023, zu der über 40 Friedensgruppen aus ganz Europa aufrufen, beteiligt sich die Deutsche Friedensgesellschaft-Vereinigte KriegsdienstgegnerInnen (DFG-VK) Regionalgruppe Sachsen-Anhalt am „Internationalen Tag der Menschenrechte“ am 10. Dezember 2023 ab 13 Uhr mit einer Aktion in Halle (Saale). Neben dem Roten Turm wird ein großes aufblasbares zerbrochenes Gewehr aufgestellt. Die Initiatoren fordern ein Ende der Verfolgung von Kriegsdienstverweiger*innen und Deserteur*innen in ihren Herkunftsstaaten, sowie Schutz und Asyl in der EU.

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Seit Beginn des russischen Angriffs auf die Ukraine im Februar 2022 haben mehr als 250.000 Militärdienstpflichtige Russland verlassen – sie wollen nicht im Krieg gegen die Ukraine kämpfen. Die meisten sind nach Kasachstan, Serbien, Armenien sowie Georgien geflohen. 3.500 junge Russ*innen haben in Deutschland Asyl beantragt. Das Bundesinnenministerium teilte im September 2023 mit, dass nur bei 400 Anträgen das Asylbegehren geprüft worden sei. 90 davon wurden anerkannt. Aus der Ukraine sind seit Kriegsbeginn mindestens 175.000 Militärdienstpflichtige vor der Einberufung geflohen – teilweise nach Deutschland, wo ihnen aktuell nur bis März 2025 Schutz gewährt wird. Auch in Belarus gibt es tausende Militärdienstentzieher.

„All diese Menschen wollen nicht Töten und sich nicht am Krieg in der Ukraine beteiligen – sie müssen dauerhaft Schutz bekommen“, erklärt Rudi Friedrich von Connection e.V., einem Verein der sich international für Kriegsdienstverweiger*innen einsetzt. „Sowohl aus der Bundesregierung als auch von der EU-Kommission gab es zu Kriegsbeginn Zusagen, diejenigen aus Russland aufzunehmen, die sich dem Krieg entziehen wollen“, so Friedrich. „Ein Schutzversprechen gibt es aber nur für russische Deserteur*innen“. Sie müssen schon im Krieg gewesen sein, um ein Recht auf Asyl zu erhalten. Einfach davon bedroht zu sein, einberufen zu werden und gegen die Ukraine kämpfen zu müssen, reicht hingegen für Asyl nach deutschem Maßstab nicht aus.  

Ralf Buchterkirchen, Sprecher*in der DFG-VK Regionalgruppe Sachsen-Anhalt, sieht hier einen Skandal und führt aus: „Letztlich unterstützt die deutsche Regierung auf diese Weise sogar den russischen Angriffskrieg gegen die Ukraine, da sie Kriegsdienstverweigerer*innen nicht aufnimmt. Aber insgesamt gilt: Kriegsdienstverweigerung ist ein Menschenrecht. Es darf nicht beschnitten werden und Deutschland steht in der Pflicht, Kriegsdienstverweigerer*innen und Deserteur*innen zu schützen – auch über das Asylrecht.“

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44 Antworten

  1. We sagt:

    Wie alle wollen nirgendwo Krieg, beendet die Waffenlieferungen Deutschland

    • @Wewewe sagt:

      Wenn Putin nicht gestoppt wird, ist Polen das nächste Land, und dann D, und weiter
      Putin hat Größenwahn, Groß- Europa ist sein Ziel.

      Dass aber Russen hier Asyl suchen, und dann vielleicht dies herein tragen?
      In den umgebenden Ex-Sowjetrepubliken versteht man auch noch Russisch.

      Als Fachkräfte können sie hier eine Arbeitsstelle suchen, andere haben wir schon.

      • @Wewewe sagt:

        Hab auch schon gelesen, dass Russen nicht gegen die Ukraine in den Krieg wollten und dann eben übergelaufen sind und jetzt die Ukraine unterstützen. Ist doch näher.

      • ... sagt:

        Klar doch. Putin ist der Imperialist schlechthin. Welches Land ist nahezu in jedem Land der Welt vertreten? Wie hoch sind die Militärausgaben des besagten Landes?

  2. We sagt:

    Wir alle wollen nirgendwo Krieg, beendet die Waffenlieferungen Deutschland

  3. We sagt:

    Wir alle wollen nirgendwo Krieg, beendet die Waffenlieferungen Deutschlands

  4. Weihnachtsmann sagt:

    Und sowas in der besinnlichen Adventszeit. Braucht kein Mensch!

  5. 10010110 sagt:

    Ist das eine peinliche Pressemitteilung.

    • ehrlich interessiert sagt:

      Warum das?

      • 10010110 sagt:

        Schon allein wegen diese einen Faux-pas:

        Ralf Buchterkirchen, Sprecher*in der DFG-VK

        Der Ralf ist ein Sprecher. Meinetwegen kann er sich auch als Sprecherin identifizieren, wenn ihm danach ist. Aber er kann nicht beides sein, so ein Blödsinn.

        Und diese ganzen anderen Sterne, die den Lesefluss behindern und eher vom Thema ablenken, bilden den Rest der Peinlichkeit. Wer sowas veröffentlicht, den kann man nicht ernst nehmen; insofern erweisen die der Sache einen Bärendienst.

      • Deu*tsche, Französ*innen, Pol*innen sagt:

        „3.500 junge Russ*innen haben in Deutschland Asyl beantragt.“

        Darum! Pass auf wenn du einen Russ siehst.

  6. 🤔i sagt:

    Ich kenne keinen Weihnachtsmarkt, der so wie in Halle, regelmäßig für politische Aktionen genutzt bzw. zur Verfügung gestellt wird. Damit wird doch wohl auch immer ein zusätzliches Gewaltpotential in Kauf genommen.

  7. Emmi sagt:

    „Einfach davon bedroht zu sein, einberufen zu werden und gegen die Ukraine kämpfen zu müssen, reicht hingegen für Asyl nach deutschem Maßstab nicht aus. “
    Ich finde das auch richtig so. Können die Verweigerer denn wenigstens einen Einzugsbefehl vorweisen? Ansonsten kann ja jeder erzählen, er ist Kriegsdienstverweigerer. Gerade aus Russland weiß man nicht, wer da alles zu uns nach Deutschland kommt.

  8. EX Soldat sagt:

    Warum kämpfen die Ukrainer nicht an der Front?

  9. Tom Koch sagt:

    Kriegsdienstverweigerer*innen

    in etwa so wie „Taliban*innen“ (ÖRR)

  10. Zu_Hause_in_Halle sagt:

    „Aus der Ukraine sind seit Kriegsbeginn mindestens 175.000 Militärdienstpflichtige vor der Einberufung geflohen – teilweise nach Deutschland, wo ihnen aktuell nur bis März 2025 Schutz gewährt wird.“
    Wie, kein Bock das eigene Heimatland zu verteidigen?

    • EX Soldat sagt:

      Gleiches Recht für Ukrainer und Russen.

    • Robert sagt:

      Ich frage mich auch immer wieder :Was sind das für junge ukrainische Männer die nach Deutschland kommen ?
      Sind das erwachsene Kinder von Politikern, oder anderen Staatsdiener ?
      Mal schauen ob Deutschland auch so großzügig ist, wenn die junge deutsche Generation in den Krieg ziehen sollten.

  11. Wieso? Weshalb? Warum? sagt:

    „Deutschland steht in der Pflicht, Kriegsdienstverweigerer*innen und Deserteur*innen zu schützen – auch über das Asylrecht.“

    Wieso? Weshalb? Warum? Wer nicht fragt bleibt dumm!

    Wieso steht Deutschland in der Pflicht?
    Weil Ralf Buchterkirchen das gesagt hat?
    Weil das der Pastor von der Kanzel gepredigt hat?
    Weil das eben einfach so ist?

  12. Schämt euch. sagt:

    Kriegsdienstverweigerer? Weicheier passt eher…
    So etwas hat’s in der DDR nicht gegeben

  13. ... sagt:

    Das Märchen von kilometerlangen Schlangen vor den ukrainischen Rekrutierungsbüros ist wohl doch nicht wahr. So so.

  14. Steff sagt:

    Versteh ich nicht.
    Die Ukraine steht doch seit Monaten kurz vorm Sieg?!
    Da muß man doch hin.

  15. Scholli sagt:

    Keine Waffen liefern wäre vernünftiger!

    • Franz der 1. sagt:

      Hätte man früher und mehr geliefert, wäre die Operation der Russen schon lange vorbei. Aber selbst Nordkorea ist in der Lage den Russen mehr Munition zu liefern als die EU-Staaten der Ukranie. Demokratie in dieser Form neigt sich langsam aber sicher dem Ende zu.

  16. Hans-Karl sagt:

    Warum sollte sich der kleine Wolodja für die Interessen von Selenskis korruptem (EU-Sprech) Naziregime (siehe Nazi-Verehrer Melnyk) und für die Interessen des Westens (Russland und China zurückdrängen) an der Front erschießen oder verstümmeln lassen? Völlig verständlich, dass sich Wolodja da rausnimmt. Und dass Hr. Kiesewetter die Leute jetzt zurückschicken und für die Interessen des Westens kämpfen lassen will, ist ja wohl das Allerletzte.