„Und manchmal fahr’ ich auch selbst“ – Halles OB Vogt veröffentlicht Video zur Debatte um Chauffeure und kontert mit satirischem PS-Gipfel

Mit dem Mut eines Late-Night-Comedians und der Eleganz eines Ministerpräsidenten im Carsharing-Modus hat Halles Oberbürgermeister Dr. Alexander Vogt am Sonntag ein Zeichen gesetzt: gegen Kritik, gegen Fahrermangel – und für eine neue Ära der selbstbestimmten Dienstmobilität.

Der Anlass: Die hitzige Debatte um Vogts neuerdings zweiköpfiges Chauffeur-Team. „Zwei Fahrer für einen OB?“ hieß es in sozialen Medien. „Hat er Angst, dass einer mal in die Gewerkschaft eintritt?“ murrte ein besorgter Stadtrat. Doch nun zeigt der Verwaltungschef: Humor ist, wenn man trotzdem Gas gibt.

Drei Chauffeure, ein Smart

Der Marktplatz – sonst Ort hitziger Debatten über verbotenes Radfahrern und die Blumenbepflanzung am Ratshof – verwandelte sich kurzzeitig in einen Drehort für ein satirisches Autokino der besonderen Art. Während auf der einen Seite eine Kreideaktion im Rahmen des WIR-Festivals stattfand, war Vogt direkt vorm Ratshof von zwei Kameramännern umgeben. Drei Chauffeure, in Anzügen wie frisch aus dem Katalog für Stadtsaal-Galaempfänge, standen in Formation. Neben ihnen: ein kleiner Smart. Dann der große Moment: OB Vogt höchstselbst tritt ins Bild, blickt bedeutungsschwer in die Kamera und verkündet mit staatsmännischem Lächeln „Und manchmal fahr’ ich auch selbst.“

Er steigt ein, startet den Motor – ein Brummen wie ein elektrischer Rasierer –, und braust davon. Doch die Show ist nicht zu Ende. In filmreifer Zeitlupe lösen sich plötzlich Pakete mit der Aufschrift „Wichtige Unterlagen“, „Haushaltsplan 2025“ und „Geheime OB-Rezepte“ vom Dach und poltern dramatisch auf das Pflaster. Ein symbolischer Akt? Eine Warnung? Oder doch nur ein Hinweis darauf, dass selbstverwaltete Mobilität gewisse Risiken birgt?

Politisches Kabarett oder PR-Stunt?

Andere Politiker nehmen Podcasts auf, Halles OB dreht Filme. Die Reaktionen im Netz reichen von begeistertem Applaus („Endlich ein OB mit Humor!“) bis hin zu empörtem Stirnrunzeln („Wie viele Fahrer braucht man, um ein Meme zu drehen?“).

Fest steht: OB Vogt hat den ersten Schritt getan – oder besser: die erste Ausfahrt genommen. Und während die Pakete noch sortiert werden, bleibt die Frage offen: Wird er künftig öfter selbst fahren? Oder war’s das mit dem Selbstlenker-Moment?

Das Video dazu hat Vogt am Dienstag auf seinen Kanälen in den sozialen Netzwerken hochgeladen. Dort erklärt er, er habe keinen eigenen Chauffeur, sondern es gebe zwei städtische Mitarbeiter im Fuhrpark. Diese würden auch Pakete und Dokumente zwischen den Verwaltungsstandorten transportieren.