Bröckelschule: Bildungsausschuss inspiziert Grundschule Westliche Neustadt – Stadtverwaltung hält an der Komplettsanierung fest und will Gespräche mit dem Landesverwaltungsamt vor Ort
Die Grundschule “Westliche Neustadt” in der Wolfgang-Borchert-Straße ist die größte Grundschule in Halle (Saale). Aber auch eine der marodesten. Seit Jahren ist der Sanierungsbedarf schon bekannt. 2013 hat die Stadt bereits ein Gutachten zum Zustand erstellen lassen. In diesem Jahr sollte nun endlich die Sanierung angegangen werden. Doch das Landesverwaltungsamt hat dafür keine Kredite genehmigt.
Am Dienstag hat sich der Bildungsausschuss das Gebäude angeschaut. Schulleiterin Annette Winkler führte die Kommunalpolitiker durch das Gebäude. Aktuell gehen 456 Kinder auf die Schule, zum kommenden Schuljahr werden es noch einmal mehr: 98 Viertklässler verlassen die Grundschule, 137 werden neu eingeschult.
An vielen Stellen im Gebäude bröckelt der Putz – ob im Gebäude oder außen. Tablets hat die Schule zwar bekommen. “Doch wird können sie nicht nutzen”, so Winkler, denn es gibt kein WLAN. Wann dies nachgerüstet wird, ist auch unklar. Denn die Maßnahmen wollte die Stadt im Rahmen der Sanierung umsetzen. Im Sommer soll zumindest der Anschluss an das Breitband-Netz erfolgen. Schnelles Internet würde also anliegen. Nur wann auch das WLAN kommen soll, konnte die Stadtverwaltung im Ausschuss nicht sagen. Nach den Wochenenden kommt braunes Wasser aus den Leitungen. Steckdosen sind defekt, teilweise sind noch Aluleitungen aus DDR-Zeiten verlegt. Immerhin hat die Stadt jetzt 46 Steckdosen reparieren lassen. Weil es keinen zweiten Rettungsweg gibt, können 12 Räume nicht als Klassenzimmer genutzt werden. Drei weitere Räume – darunter Musik und Ethik – werden derzeit wegen Geruchsbelästigung nicht genutzt. Offenbar sorgen Ausgasungen aus dem Fußbodenbelag für den “Gestank”. Die Stadt hat inzwischen Proben genommen und lässt diese im Labor untersuchen. Auch die Turnhalle braucht dringend eine Sanierung, ursprünglich war sogar ein Neubau vorgesehen. Seile, Kletterstangen und Sprossen können nicht genutzt werden, so Winkler.
Die Grundschule ist entstanden aus einer Fusion der Grundschulen “Wolfgang Borchert” und “Zollrain”. Eigentlich war geplant, die Fusion an einer Sanierung zu knüpfen. “Wir saßen auch schon mit den Architekten zusammen”, so Schulleiterin Winkler. Alles sei schon durchgeplant. So soll es im Erdgeschoss eine große Aula geben, wo auch die Essensversorgung stattfinden soll. Denn die jetzigen dafür bereitstehenden Räumlichkeiten sind zu klein. Die Ausgabestelle ist zu klein. Aus diesem Grund bekommen die Dritt- und Viertklässler Assiettenessen, um Zeit zu sparen.
Vor der Fusion waren hier zwei Schulen ansässig – die Borchert-Grundschule und die Fröbel-Förderschule. Letztere befindet sich mittlerweile im Carl-Schorlemmer-Ring. Doch offenbar wurde in dem Teil, der einst von der Fröbel-Schule genutzt wurde, durch die Stadt mehr investiert. Hier habe es laut Schulleiterin Winkler regelmäßig Malerarbeiten gegeben. Dagegen wurde der Borchert-Teil nie von der Stadt malermäßig instand gesetzt. Eltern haben in Eigeninitiative Malerarbeiten durchgeführt.
“Wir sollten uns alle schämen”, sagte MitBürger-Stadtrat Detlef Wend beim Rundgang. Er hatte in der Vergangenheit mehrfach den Zustand der Schule und die ausstehende Sanierung angesprochen. Und Torsten Schiedung, sachkundiger Einwohner im Bildungsausschuss, nannte das Gebäude eine “Verwahranstalt.” Grünen-Stadträtin Melanie Ranft, selbst Lehrerin, sagte, “den Zustand bedauern wir sehr.” Doch wegen der Landesvorgaben sei eine Abänderung derzeit nicht möglich. Ranft regte an, doch zumindest kurzfristig für weitere Bänke auf dem Schulhof zu sorgen. Auch Spielgeräte seien nötig. Denn außer einem Sandkasten (Sand wird in den Osterferien ausgetauscht) und einer Tischtennisplatte gibt es kein einziges Spielgerät auf dem Gelände. Immerhin ist die Stadt nach eigenen Angaben daran, Holzlatten an den Bänken zu erneuern und weitere Bänke aufzustellen. Doch für Spielgeräte gibt es derzeit keine finanziellen Mittel. Laut Schulleiterin Winkler haben sich die Schüler unter anderem ein Klettergerüst und eine Kletterspinne gewünscht. Damit sich die Schüler etwas bewegen, hat die Schule unter anderem Roller und Springseile besorgt.
Sie sehe ein “riesiges Energieverschwendungsproblem”, meinte Ulrike Wünscher (CDU). Damit meinte sie knallig heiße Heizungen und offene Fenster. Denn bei zahlreichen Heizkörpern funktionieren die Thermostate nicht, um die Temperatur zu regulieren werden die Fenster geöffnet. Die Stadtverwaltung sagte zu, der Thermostate in den Osterferien zu reparieren.
Und während an der Grundschule nichts passiert, wird eine neue Grundschule in der Schimmelstraße, “offenbar weil die Eltern eine Lobby haben. Das finde ich tragisch und bedauerlich”, meinte Friedrich Lembert (CDU). Bildungsdezernentin Katharina Brederlow warnte vor solchen Vergleichen. Zur Entlastung diverser überlaufener Grundschulen in der Innenstadt sei der Neubau nötig. Denn wegen steigender Kinderzahlen ist dringend in diesem Bereich eine weitere Schule nötig.
Der Schülerrat hat einen Brief an den Bürgermeister geschrieben. Beigelegt wurden Bilder des Zustands und die Wünsche der Schüler. Die Stadt selbst hält an einer Sanierung fest, sagte Brederlow. “Wir wollen eine Komplettsanierung inklusive Turnhalle und Freiflächen.” Man hoffe darauf, dass es direkt in der Schule Gespräche mit der Kommunalaufsicht geben wird, die die Kredite untersagt hatte.
Tja, für unsere Stadträte sind Regenbogenfarbige Bänke eben wichtiger. Aber nun sich hinstellen und einen auf Bürgernähe machen obwohl schon seit Jahren die Mängel bekannt sind. Dadurch wird sich das Landesverwaltungsamt natürlich beeindrucken lassen und sofort das Geld freigeben. Es ist eben kein Kind eines Stadtrates auf dieser Schule denn sonst wären diese schon längst ein Vorzeigeobjekt für Neustadt gewesen…
Alle wollen eine Sanierung, das Land (CDU Finanzministererium) im Zeichen Kommunalaufsicht blockiert Kreditaufnahme.
Erst denken, dann schreiben. Das Zeichen der Verwaltung und der Räte soll bis nach Magdeburg reichen.
Hauptsache Mio. Fördermittel fließen fix an Intel. Auch ein Signal.
Schulen verrotten, aber Konzerne, welche am Ende in Deutschland KEINE Steuern zahlen, erhalten Fördergelder.
Mag gut für den regionalen Arbeitsmarkt sein, aber nicht für Steuereinnahmen.
Jeder Handwerker zahlt hier seine Steuern und dessen Kinder müssen auf solche Schulen gehen.
2013.. das iss ne riesen frechheit… gebt ruhig weiter geld aus für Völkerverständigung
Vielleicht denkt man auch mal an die Kinder die dort zur Schule gehen. Das sieht ja lebensgefährlich aus. Hier sollte schnellstens etwas passieren.
Wir sind hier immer noch in Deutschland – es muss ERST mindestens einen Todesfall geben, bevor gehandelt werden darf.
Wo soll der Tote herkommen?
Die Schule ist baulich mies aber technisch zumindest nicht gefährlich.
da müssen flüchtlinge hin … am besten ukrainer .. dann wird sofort saniert
Ja und die bringen ihre eigene IT mit, da sie schon einen Schritt weiter sind (waren), also wir Deutschen vom Dorfe.
Wo soll der Tote herkommen?
Die Schule ist baulich mies aber technisch zumindest nicht gefährlich.
Der Vergleich mit der Schimmelstrasse ist genau treffend! Frau Beigeordnete WARNT! Anstelle das sie mal „kleinlaut“ ist! Mit Eltern aus Neustadt will sich der „Elitäre“ Stadtrat+Stadtverwaltung doch nicht abgeben. Aber Steintor – Innenstadt, da kann man sich selbstdarstellen.
Und das es jetzt keine Kredite gibt- ist doch wunderbar für die Stadt da liegt der Schwarze Peter doch fein beim Land. Und man selbst kann sich wegducken vor der Unfähigkeit der letzten Jahre – Jahrzehnte. Einfach nur peinlich. Sowas in Deutschland im 21. Jahrhundert…
Ja, die Schule sieht echt schei… aus. Aber einige Mängel sind auf Pfusch zurückzuführen, der auch bei einer Sanierung durchaus wieder gemacht werden könnte. Die senkrechten Risse im Putz lassen sich nicht vermeiden, wenn man hier keine Dehnungsfugen vorsieht. Die Risse um die Fenster kommen wieder, wenn die Fenster nicht ordnungsgemäß befestigt sind (der Winkel zeugt ja davon). Man sieht ja, nur Bauschaum gespritzt. Vermutlich sind die Verschraubungen nicht vorhanden oder unzulässig. Die dreckigen Wände im Treppenhaus werden schnell wieder kommen, wenn man einfach nur Wandfarbe nimmt. Der Müll von den Kinder, der sich im Loch an den Heizungsrohren befindet, hat mit Sanierung nix tun. Den können die Kid’s selbst vermeiden. Traurig auch bei der IT – Tablets angeschaft, aber nicht nutzbar. Bis man die nutzen kann, sind sie wieder veraltet. Schade, wenn es immer nur kleckerweise Geld gibt und dann nie alles wirklich komplett genutzt werden kann.
Ihr bekommt doch irgendwann 100 euro pro kind .. und jeder Erwachsene noch 300 euro… denke so 2029
„Zur Entlastung diverser überlaufener Grundschulen in der Innenstadt sei der Neubau nötig.“
Wenn wegen baulicher Mängel in der Grundschule westl. Neustadt etliche Räume nicht genutzt werden können, läuft das aufs Gleiche hinaus und wäre ein gleichberechtigter Grund, Geld in die Hand zu nehmen.
Trotz der gesperrten Räumlichkeiten stehen dort aber genügend Klassenräume zur Verfügung. Das ist in der Innenstadt nicht mehr gegeben.
Allerdings sollte die Stadt auch bei der „Westlichen Neustadt“ von steigendem Bedarf ausgehen. 39 Schüler mehr im neuen Schuljahr ist schon mal ein Grund. Und dort sind etwaige Kinder aus der Ukraine noch gar nicht enthalten.
Also eine schlagkräftige Begründung gegenüber dem Land ist da
Noch, aber bald nicht mehr. Es wird über 500 Kinder ansteigen,
Wenn dort mal so schnell entschieden würde wie beim kauf von Kriegsgerät.
Kauft das Bundesland Sachsen-Anhalt Kriegsgeräte? Na wenn das mal nicht schief geht.
Ihr bekommt doch irgendwann 100 euro pro kind .. und jeder Erwachsene noch 300 euro… denke so 2029