Chipkarte: HAVAG weitet Tests mit papierlosen Tickets aus

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5 Antworten

  1. Franz2 sagt:

    Das ist sehr zu begrüßen !

  2. horst sagt:

    Vorfreude auf die Bargeldlosen Ticketautomaten der TINA….

  3. Skadørik sagt:

    Viel zu viele Jahre später. Aber besser spät als nie. Fortschritt!

  4. Frank sagt:

    Warum noch eine Karte? Wieso kann ich das Ticket nicht im Smartphone speichern?

  5. Oldie sagt:

    Und wer denkt dabei an die Senioren, welche nicht so computeraffin sind?

    • J sagt:

      Für die ändert sich doch nichts. Oder steht irgendwo, dass das Papierticket abgeschafft wird?

      Aber Senioren haben sich auch an das Rad, die Schrift, die Dampfmaschine, das Auto, das Flugzeug und sogar das Internet gewöhnt. Ich denke, diesen kleinen Schritt bekommt die Menschheit auch noch hin.

    • Schmidts Frank sagt:

      Wenn ich es richtig verstehe, ist ja gerade so eine Chipkarte dafür gedacht um ein elektronisches Ticket ohne Mobiles Endgerät nutzen zu können. In Nizza (und vielen andren Städten) geht das schon heute, man hat (kaufen oder mit Pfand) eine Chipkarte und kann dort über eine Automat oder auch mit Mobiltelefon/PC ein oder auch mehrere vorher bezahlte Ticket draufladen. Der Computer ist als der Fahrkartenautomat und den muss man ja für ein Papierticket auch bedienen können.

  6. 10010110 sagt:

    Ich halte die Argumente „Papierverbrauch reduziert“ und „Digitalisierung = effizienter und umweltfreundlicher“ für zu kurz gedacht, denn nach der Theorie des Rebound-Effekts wurden in der Vergangenheit durch Steigerung der Effizienz einer Sache nie Ressourcen eingespart; bzw. das, was an einer Stelle eingespart wird, wird an andere Stelle oder auf anderen Wegen doppelt und dreifach wieder kompensiert. Hier wird mit dem Papierverbrauch argumentiert, aber der erhöhte Energieverbrauch für digitale Lösungen völlig außer Acht gelassen. Und Plastikkarten sind überdies auch nicht umweltfreundlicher als Papierfahrscheine, auch wenn sie mehrfach verwendbar sind.

    Und zum zweiten führen rein digitale Lösungen neue Hürden für die Endkunden ein, denn kein Mensch ist von Natur aus digital, dazu muss man erst mal technisch vorbereitet werden, und das kostet Geld. Und hier findet fast immer eine Verlagerung der Kosten vom Anbieter auf die Endkunden statt. Zum Beispiel, wenn man Online-Tickets anbietet, wird vorausgesetzt, dass die Endkunden kompatible digitale Endgeräte besitzen. Bei Papierfahrscheinen brauchen Endkunden keinerlei Voraussetzungen mitzubringen, um die Dienstleistung zu nutzen.

    Digitalisierung darf kein Selbstzweck sein, sie muss diskriminierungsfrei sein und es muss eine Rückfallvariante geben, die auch ein technisch unverstärkter Mensch nutzen kann.

    • Hinweis sagt:

      Die Plastikkarte ist eine Rückfallvariante für Leute, die für ihre Fahrkarte kein Smartphone nutzen können oder wollen.

      • 10010110 sagt:

        Und woher kommt die Plastikkarte? Kann ich als Auswärtiger am Bahnhof ankommen und eine Plastikkarte ausleihen, um die HAVAG zu nutzen?

        • Schmidts Frank sagt:

          Das wäre toll wenn es so läuft. Bei uns in der Kantine bezahlt man so das Essen, die Chipkarte ist aber auch gleichzeitig ein Ausweis. Wenn es gut umgesetzt wird könnte man jede RFID/Chipkarte dafür nutzen, also auch einen FIDO-Schlüssel (das ist eine Chipkarte für das reale Schlüsselbund) oder technisch kann diese Funktion (Wiedererkennung siehe: https://www.youtube.com/watch?v=Oc32AwPL2Nw) auch der Personalausweis aber aus Akzeptanzgründen ist es besser eine extra Karte dafür zu nutzen.

    • J sagt:

      Warum nutzt du Angebote wie DbH ? Für dich gäbe es doch die MZ in Papierform im Briefkasten oder am Kiosk. Und dann kannst du Leserbriefe (natürlich per Snailmail) an die Redaktion schicken! Natürlich ist das übertrieben.
      Und ich gebe dir Recht, dass Digitalisierung eine Dienstleistung und kein Selbstzweck sein darf. Aber du hast Unrecht, wenn Endkunden bei Papierfahrscheinen keine Voraussetzungen mitbringen müssen. Sie müssen entweder eine Geldkarte benutzen können oder den Umgang mit Bargeld können. Mag sich lächerlich anhören, aber kranke demente Menschen haben da schon Schwierigkeiten. Insofern wird technologischer Fortschritt auch immer dafür sorgen, dass am Ende „alte Zöpfe“ abgeschnitten werden müssen.
      Grundsätzlich sollte man allen Menschen die Teilhabe ermöglichen. Aber das muss nicht zwingend direkt erfolgen, sondern kann auch über Dritte möglich sein. Hier konkret könnten beispielsweise Familienangehörige oder Betreuer bereits vorher Tickets auf die Umweltkarte oder das Smartphone kaufen und derjenige im Kontrollfall dieses nur noch vorzeigen.

    • Franz2 sagt:

      Ich kann das Wort Diskriminierung in diesem Zusammenhang nichtmehr hören. Die Welt dreht sich und wir dürfen den Anschluss nicht verlieren – es ist einfach nicht angemessen, nur weil wir einen signifikant größeren Anteil an älteren Menschen haben – ständig auf der Stelle zu treten und aus Angst vor dem Zorn der Älteren an den altertümlichen Dingen festhalten.

      • 10010110 sagt:

        Es geht nicht (nur) um ältere Menschen, es geht um generelle Teilhabe. Wenn Menschen von grundlegenden Dienstleistungen ausgeschlossen werden, weil sie nicht die erforderlichen technischen Hilfsmittel besitzen oder mit sich führen, dann ist das Diskriminierung. Vielleicht macht es dieser Vergleich etwas deutlicher: um von einem hypothetischen Ort A zu einem anderen Ort B zu kommen, ist aus einem hypothetischen Grund vorgeschrieben, dass man mit dem eigenen Auto fahren muss.

        Das schließt Menschen aus, die kein Auto besitzen und/oder nicht Auto fahren dürfen. Und die Gründe dafür können vielfältig sein: Leute haben nicht genug Geld, um ein Auto zu kaufen und zu unterhalten, Leute sind zu jung, um eine Fahrerlaubnis zu haben oder zu alt, um noch sicher ein Fahrzeug führen zu können, oder sie sind geistig oder körperlich nicht in der Lage dazu. Warum sollen diese Menschen nicht von A nach B gelangen dürfen?

        Das war nur ein hypothetisches Beispiel, aber man kann das auf alles andere anwenden. Die Deutsche Bahn, zum Beispiel, verkauft Spartickets nur noch online (nach Registrierung und Angabe persönlicher Daten sowie Bankverbindung) und nicht mehr an Automaten, und an Fahrkartenschaltern nur noch gegen die Angabe von persönlichen Daten (E-Mail-Adresse). Menschen, die diese Hürden nicht überwinden können oder wollen, müssen zwangsläufig den teuersten Preis bezahlen.

        Es gibt keine BahnCard als physische Karte mehr, man wird gezwungen, ein digitales Endgerät (Smartphone/Tablet) mitzuführen und eine ganz bestimmte App zu verwenden. Die Verantwortung für den technischen Zustand mitsamt der Folgekosten wird dem Kunden auferlegt. Und wenn man die Dienstleistung ohne Smartphone verwenden will, muss man dies über komplizierte Umwege extra beantragen.

        Das ist effektiv Diskriminierung, denn man hat eigentlich nicht mehr die freie Wahl – es wird zumindest ein sozialer Druck auf die Kunden ausgeübt, genau die Methode zu wählen, die der Bahn am genehmsten ist. Und es besteht oder bestand absolut keine Notwendigkeit für diese Änderungen und es war nicht im Interesse der Kunden; es ist einfach nur eine absichtliche Verschlechterung des Angebots bzw. der Dienstleistung (vergleiche auch das Konzept der Enshittification).

        Die Welt dreht sich und wir dürfen den Anschluss nicht verlieren […]

        Und ich kann dieses Totschlagargument nicht mehr hören. Welchen „Anschluss“ verliert man denn, wenn man weiterhin Papierfahrscheine verkauft? Welchen Anschluss verliert man, wenn man nicht alles digital macht? Wovor hast du denn Angst?

        • J sagt:

          Wenn man deinen Argumenten folgen würde, dann müsste man auch wieder Pferdekutschen auf Autobahnen zulassen. Und natürlich ist das reine Polemik. Es gibt nunmal Fortschritt und zum Voranschreiten gehört auch, sich von nicht mehr effizienten Dingen zu trennen. Weil es wirtschaftlich einfach nicht darstellbar ist. Und selbst der Papierfahrschein schließt eine Menge Leute aus. Nach der Argumentation müsste man in jeder Bahn drei Schaffner mitfahren lassen, mit Wechselgeld in zehn verschiedenen Währungen. Und selbst dann. Ja, das ist natürlich auf die Spitze getrieben.
          Teilhabe ist wichtig. Und man sollte immer ein Auge darauf haben. Aber man kann nicht immer allen Menschen eine Teilhabe ermöglichen. Das ist weder praktisch noch theoretisch möglich. Und im Falle eines Fahrscheins gibt es genügend Möglichkeiten, dass trotz kompletter (theoretischer) Digitalisierung alle Menschen den ÖPNV nutzen können.
          Und bei Sätzen wie „Und es besteht oder bestand absolut keine Notwendigkeit für diese Änderungen und es war nicht im Interesse der Kunden“ frag ich mich ernsthaft, wie wenig Ahnung du von der Materie hast. Nicht viele Kunden wollen einen Rucksack voll „Kundenkarten“ mit sich herumschleppen. Da kommt eine virtuelle Karte schon gelegen. Und beides gleichzeitig anzubieten kostet nunmal erheblich mehr. Das müssen letztendlich die Kunden wieder bezahlen. Und nun frag ich dich, wo das Interesse der Kunden liegt.
          Notwendig ist auch kein Kühlschrank. Man kann seine Dinge auch anders frisch halten und sehr oft einkaufen gehen. Und eben auf bestimmte Sachen verzichten. Trotzdem hast du einen, oder?
          Richtig ist, man sollte solche Überlegungen immer mit anstellen. Aber die Lösung ist nunmal nicht Schwarz-Weiß-Denken.

          • 10010110 sagt:

            Mit „besteht keine Notwendigkeit für diese Änderungen“ meinte ich, dass die Bahn auch weiterhin Spartickets ohne Registrierung am Automaten anbieten könnte. Es ist kein Mehraufwand, weil man ja auch weiterhin Normalfahrkarten dort erwerben kann. Es ist eine Maßnahme, die gegen die Kundschaft gerichtet ist. Aber vermutlich ist das nur eine Salamitaktik, die langfristig und unauffällig zur kompletten Abschaffung von Fahrkarten ohne Registrierung und Angabe/Abgreifen persönlicher Daten führen soll.

            Es ist einfach allgemein ein Trend zu erkennen, wo Dienstleistungen, die vorher völlig selbstverständlich waren und allen Menschen dienten, allein zur Effizienzsteigerung oder Gewinnmaximierung der Anbieter abgeschafft werden und nur noch bestimmten Menschen dienen. Das ist nicht nur bei Fahrscheinen so. Wie gesagt: Enshittification.

  7. Robert sagt:

    Die HAVAG muss auch alles nachäffen.

  8. Gleichberechtigung sagt:

    Die sollen erst mal das 49€ Ticket am Automaten ohne ABO zum Ausdrucken bringen.
    Soll es ja schon seit Jahren geben. Wo?

  9. PaulusHallenser sagt:

    Es ist an sich schon ein Unding, dass die HAVAG überhaupt noch Tickets in Papierform verkauft. So etwas ist inzwischen völlig aus der Zeit gefallen.