Drittes Straßenbahngleis am Hauptbahnhof: bisher kein Antrag

Im Tunnel am Hauptbahnhof will die HAVAG noch ein drittes Straßenbahngleis errichten. Hier sollen die Linien 4 und 12 enden und damit nicht mehr das Durchfahrtsgleis in Richtung Osten behindern, was insbesondere bei Verspätungen auftreten kann.
Doch für das Stumpfgleis sollen die Fahrradständer verschwinden, was insbesondere der Landtagsfraktion von Bündnis 90 / Die Grünen auf Unmut stößt. Die Abgeordnete Cornelia Lüddemann hat sich deshalb nach den Bindefristen für die Fördermittel erkundigt, schließlich wurde ja der Tunnel mit Fördermittel gebaut. Die endet im Oktober 2025, bis dahin ist jede Veräußerung, Verpachtung, Vermietung oder Zweckentfremdung ausgeschlossen.
Hat das also möglicherweise Auswirkungen auf die Pläne? Kann das dritte Gleis gar nicht gebaut werden, weil sonst die Fördermittel verfallen? Die Landesregierung sieht diese Gefahr nicht. „Grundsätzlich bestehen keine Bedenken, wenn das Vorhaben dem ÖPNV dient. Da jedoch keine Antragsunterlagen zur Beurteilung vorliegen, kann zum gegenwärtigen Zeitpunkt keine belastbare Aussage getroffen werden“, antwortet die Landesregierung.
Durch das dritte Gleis wird zugleich aber auch der zur Verfügung stehende Bereich für Fußgänger und Radfahrer eingeschränkt, weil nur noch ein statt bisher zwei Tunnelsegmenten zur Verfügung steht. „Trotz der Reduzierung der Verkehrsfläche für Fußgänger und Radfahrer“, werde „aber mit einer akzeptablen Verkehrsqualität gerechnet“, zitiert die Landesregierung den Radverkehrsbeauftragten.
Die wegfallenden Stellplätze für Fahrräder sollen in einem Fahrradparkhaus unterhalb des Busbahnhofs neu entstehen.
Sollte es so weit kommen, bin ich da um die Baustelle in Schutt und Asche zu Stampfen. Jetzt ergibt das sind mit den angeblichen alten Fahrrädern. Havag du machst hier nicht was du willst.
Die Grünen arbeiten aktiv gegen den ÖPNV? Genau mein Humor. Sollen sie das Radparkhaus bauen und konsequent alle wild stehenden Räder Abschleppen, dann löst sich das Problem.
So wild stehen die Räder gar nicht da.Wenn die Bahn einen Waggon mehr an die Züge anhängen würde,müssten die Radler ihre Räder nicht wild am Bahnhof stehen lassen.Die Bahn ist gefordert !
Warum? Wenn die Radfahrer dafür bezahlen, gerne. Dann gibt die Bahn bestimmt neue Wagen in Auftrag. Ansonsten kann man ein schönes kostenpflichtiges Fahrradparkhaus bauen, dann nimmt die Stadt auch noch Geld ein.
Aliasdiebstahl hilft dir auch nicht weiter, wenn du keine Argumente hast.
Ein Wagen mehr hilft aber nicht, den Engpass am Hauptbahnhof aufzulösen. Dann steht die Straßenbahn mit einem Wagen mehr den anderen trotzdem noch im Weg. Es braucht eine Ausweichmöglichkeit für die Bahnen, egal wieviele Wagen die haben.
Es ging dem Herrn um die S-Bahnen. Pendler und so, soll ja auch ein paar wenige Radfahrer mit Job geben.
Ups, falsch verstanden, tut mir leid.
Ich bin ziemlich sicher, dass dieser Tunnel jetzt schon der Bereich mit der allerhöchsten Dichte an Fußgängern und Radfahrern in Halle ist. Den Radverkehr hat man beim letzten großen Umbau des Riebeckplatzes ignoriert, schon jetzt ist es ein Unding, dass man sich durch die Fußgängerzone quetschen muss mit „Fahrrad frei“.
Was die HAVAG an dieser Stelle macht, kann man nur beschreiben mit „aktiv gegen Bahnverkehr, Fußverkehr und Radverkehr vorgehen“. Das engste und am stärksten begangene Nadelöhr verkleinern.
Tragisch wenn Radrambos auf Fußgänger achten müssen. Dort im Tunnel und am Bahnhof sollte generell ein Radfahrverbot gelten. Diese Chaoten rasen dort quer durch die Menschen. Selbst im Bahnhof fahren nicht selten Radfahrer herum.
Der ÖPNV muss hier deutlich gestärkt werden. Ein Radparkhaus kann auch irgendwo am Rand realisiert werden.
Wir können ja immer abwechseln: zehn Jahre mussten die Radfahrer jetzt durch die Fußgängermassen, jetzt machen wir zehn Jahre die Fahrbahn zur Verkehrsberuhigten Zone und schicken die Fußgänger und Radfahrer dort lang. Deal?
Die Infrastruktur wird doch seit 30 Jahren zurück gebaut? Werden 30 harte Jahre für die Radfahrer.
Ich würde ja die historische Verkehrsführung vorziehen: Straßenbahn in die Delitzscher Straße statt durch diesen dämlichen Tunnel. Es ist sowieso nicht nachzuvollziehen, wieso die Delitzscher Straße an dieser Stelle vier Fahrstreifen braucht; spätestens seit der Osttangente hat sie die Funktion als Hauptdurchgangsstraße verloren und sie wird im Verlauf Richtung Osten ohnehin auf zwei Fahrstreifen reduziert. Und auch der Parksuchverkehr auf dem Bahnhofsvorplatz kann im selben Atemzug gleich abgeschafft werden. Reinfahren, be-/endladen und wieder raus. Wird an jedem Flughafen auch so gemacht.
@RadKlaus mit einem „Rückbau“ wie dem der Autoinfrastruktur kann ich sehr gut leben. Das gibt mir eine innerstädtische Europachaussee und Osttangente, im Umfeld ein paar neue super ausgebaute Radschnellwege (A14, A38).
Vielleicht verwechselst du den angeblichen Rückbau mit deinem eigenen biologischen Abbau? Da will ich aber lieber nicht tauschen. Autoideologen wirken immer so stark verkalkt und haben so ein hohes Herz-Kreislauf-Risiko.
Wir haben gleich zwei Autobahnen in der Stadt? Ich dachte eher an zurück bauen wie die Delitzscher, Merseburger, usw. und dazu ein paar Fahrverbote in der Innenstadt.
Kommt die Fixierung auf Autobahnen von deinem Vorbild?
Wenn man den ÖPNV stärken will, sollte man zusätzliche Direktverbindungen schaffen statt den Zugang zu stark frequentierten Haltestellen einzuschränken. Ich verstehe nicht, warum die Linien 4 und 12 unbedingt am Hauptbahnhof enden müssen. Warum kann die Linie 12 nicht einfach wieder zur Damaschkestraße fahren wie früher? Spätestens nach Abschluss der Bauarbeiten auf der Merseburger Straße in dem Bereich sollte dies doch kein Problem sein. Und die 4 könnte von Hauptbahnhof aus einen Schlenker über Freimfelderstr., Berliner Brücke, Steintor zurück zum Riebeckplatz machen. Oder umgekehrt.