Erwerbstätigkeit in Sachsen-Anhalt wieder leicht angestiegen

Die Corona-Krise hat am Arbeitsmarkt in Sachsen-Anhalt für einen Einbruch gesorgt. Eine minimale Verbesserung gab es aber im vierten Quartal. Rund 993.00 Erwerbstätige hatten ihren Arbeitsort in Sachsen-Anhalt, das waren 16.100 Personen (-1,6 %) weniger als im Vorjahresquartal. Gegenüber dem III. Quartal 2020 stieg die Zahl jedoch um 4,.300 Personen (+0,4 %).
Wie das Statistische Landesamt Sachsen-Anhalt nach neuesten vorläufigen Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ mitteilt, setzte sich der seit dem III. Quartal 2019 zu verzeichnende negative Trend im Vorjahresvergleich weiter fort. Dabei fiel die Verringerung gegenüber dem Vorjahresquartal mit -1,6 % niedriger aus als im III. Quartal 2020 (-1,9 %). Vom Rückgang der Erwerbstätigkeit waren hauptsächlich die marginal Beschäftigten betroffen. Auch die Zahl der sozialversicherungspflichtig Beschäftigten und der Selbstständigen einschließlich mithelfender Familienangehöriger war rückläufig.
Gegenüber dem IV. Quartal 2019 nahm die Erwerbstätigenzahl in nahezu allen Wirtschaftsbereichen Sachsen-Anhalts ab (-16,1 Tsd. Personen). Am stärksten betroffen waren die Wirtschaftsbereiche Finanz-, Versicherungs- und Unternehmensdienstleister, Grundstücks- und Wohnungswesen, wozu auch die Vermittlung und Überlassung von Arbeitskräften gehört (-6,8 Tsd. Personen), Produzierendes Gewerbe (-4,8 Tsd. Personen) sowie Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation (-4,0 Tsd. Personen).
Gegenüber dem III. Quartal 2020 nahm die Zahl der Erwerbstätigen saisonbedingt zu (+4,3 Tsd. Personen). Mit +0,4 % fiel der Zuwachs etwas höher aus als im bundesweiten Durchschnitt (+0,3 %). Besonders die Bereiche Öffentliche und sonstige Dienstleister, Erziehung, Gesundheit; Private Haushalte (+3,3 Tsd. Personen) sowie Handel, Verkehr, Lagerei, Gastgewerbe, Information und Kommunikation (+2,3 Tsd. Personen) verzeichneten Zuwächse. Den größten Rückgang gab es dagegen in der Land- und Forstwirtschaft, Fischerei (-1,0 Tsd. Personen).
Bundesweit stieg die Erwerbstätigenzahl im IV. Quartal 2020 gegenüber dem III. Quartal 2020 um 145,0 Tsd. Personen (+0,3 %). Im Zuge der Corona-Pandemie fiel der saisonübliche Zuwachs damit schwächer aus als in den vergangenen Jahren. Im Vergleich zum Vorjahr setzte sich der seit dem II. Quartal 2020 zu verzeichnende Rückgang auch im IV. Quartal 2020 fort. Die Erwerbstätigenzahl sank gegenüber dem IV. Quartal 2019 um 747,0 Tsd. Personen (-1,6 %) auf 44,8 Mill. Personen (alte Bundesländer ohne Berlin: -1,7 %; neue Bundesländer ohne Berlin: -1,6 %). Alle Bundesländer verzeichneten einen Rückgang, wobei die Spannweite der Veränderungsraten gegenüber dem Vorjahresquartal von -1,3 % in Brandenburg und Schleswig-Holstein bis -2,5 % im Saarland reichte.
Zusätzlich zur Erstberechnung des IV. Quartals 2020 wurden auch die bisher veröffentlichten Zahlen ab dem I. Quartal 2020 und das Jahr 2020 überarbeitet. Hierbei wurden alle zum jetzigen Berechnungszeitpunkt zusätzlich verfügbaren erwerbsstatistischen Quellen einbezogen. Bei den hier vorgelegten Ergebnissen, die auf dem Rechenstand des Statistischen Bundes-amtes vom Februar 2021 basieren, handelt es sich um Berechnungen des Arbeitskreises „Erwerbstätigenrechnung des Bundes und der Länder“ (AK ETR), dem alle Statistischen Ämter der Länder, das Statistische Bundesamt sowie der Deutsche Städtetag angehören. Zu den Erwerbstätigen zählen alle Personen, die als Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer oder als Selbstständige, einschl. deren mithelfenden Familienangehörigen, eine auf Erwerb gerichtete Tätigkeit ausüben. Es ist zu beachten, dass die Maßnahmen zur Eindämmung der Corona-Pandemie auch zu einer erhöhten Unsicherheit bei der Schätzung der Erwerbstätigenzahlen führen. Die massiv gestiegene Kurzarbeit wirkte sich dabei allerdings nicht auf die Erwerbstätigenzahlen aus, da Kurzarbeitende nach den Konzepten der Erwerbstätigenrechnung zu den Erwerbstätigen zählen und nicht zu den Erwerbslosen.
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